Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Strukturierte Produkte
>
Inflation und Immobilien 13.06.2022 22:02:00

Was bedeutet die hohe Inflation für Schweizer Immobilieninvestments?

Was bedeutet die hohe Inflation für Schweizer Immobilieninvestments?

Zwar bleibt aktuell die Inflationsrate in der Schweiz weit hinter der im Euroraum zurück, jedoch ist auch bei den eidgenössischen Investoren eine erhöhte Unsicherheit spürbar. Der Anstieg der langfristigen Zinsen und die steigende Inflation wirken sich konkret auf Immobilieninvestitionen aus.

Schweizerische Nationalbank
3167.00 CHF -4.91%
Kaufen / Verkaufen
• Inflationsrate in der Schweiz auf höchstem Niveau seit 14 Jahren
• Negative Realverzinsung bietet mehr Chancen als Risiken
• Bauteuerung als Preistreiber für den Immobilienmarkt

International betrachtet war die Inflation bereits vor dem Ukraine-Krieg auf hohem Niveau. Die durch den Krieg ausgelösten Angebotsschocks führen derzeit zu einer weiteren Erhöhung der Inflationsrate, verbunden mit einer Senkung des Potenzialwachstums. Daraus ergibt sich einen negative Realverzinsung von risikoarmen Fixed-Income-Produkten, da die kurzfristigen Zinsen niedrig und die Inflation hoch ist.

Im April verzeichnete die Schweiz die höchste Inflationsrate seit 14 Jahren, allerdings ist sie mit 2,5 Prozent im internationalen Umfeld vergleichsweise gering. Experten führen dies zu einem Teil auf den starken Franken zurück: Aufgrund der langfristig deutlichen Aufwertung des Schweizer Frankens seien die Preise für Importgüter deutlich günstiger, sagt Alexander Rathke von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Und weiter "Jetzt ist die Inflationsdifferenz besonders ausgeprägt. Dies liegt vor allem an den Komponenten Energie und Nahrungsmittel", hier sei sowohl der Preisanstieg in der Schweiz als auch die Gewichtung geringer.

Die Schweiz habe mit dem starken Franken einen Vorteil auf dem Weltmarkt, wo die Waren vorwiegend in US-Dollar abgerechnet werden und "importiere" so weniger Inflation als andere Länder, schreibt der STANDARD.

Zinserhöhungen

Negativzinsen, derzeit -0,75 Prozent, waren in den vergangenen sieben Jahren eine Grundlage der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank. Angesichts der hohen Inflation äusserte SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler gegenüber der Zeitung Bilan jedoch:"Wenn die von uns erwartete Inflation mittelfristig nicht auf eine Spanne zwischen null und zwei Prozent zurückgeht, werden wir nicht zögern, die Geldpolitik zu straffen".

Der Anstieg der langfristigen Zinsen in der Schweiz seit Anfang des Jahres (von einem Zehnjahres-SWAP von 0,13 Prozent per 3. Januar auf rund 1,3 Prozent per 2. Mai) ist so gross wie nie. Im internationalen Umfeld (EU, Grossbritannien und USA) ist, laut der Experten des unabhängigen Hypothekarexperten Hyrock allerdings eine ähnliche Entwicklung an dem langen Ende der Zinskurve zu beobachten.

Preistreiber für den Immobilienmarkt

Für den Immobilienmarkt ergeben sich aus der negativen Realverzinsung mehr Chancen als Risiken, schreiben Andreas Hitz, und Roger Stettler von Hyrock in einem Artikel auf finews.ch, auch wenn die Schweizer Investoren auf wenig Erfahrungswerte mit einer solch hohen Inflation zurückgreifen könnten. Solange die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien weiter hoch bleibe und die Bauteuerung nicht enorm ansteigt, bleibe die Chance auf nominale Preissteigerungen in erheblichem Masse bestehen.

Vor allem die deutliche Bauteuerung wirke sich als Preistreiber auf den Immobilienmarkt aus: Da die Preise durch Lieferengpässe und gestiegene Rohstoffpreise in den vergangenen Monaten weiter zugenommen haben und die Teuerung auch schon 2021 mit 4,6 Prozent über der Inflation lag, sei diese für Immobilieninvestoren bedeutsamer als die Inflation. Die Preise für Neubauten stiegen durch die Bauteuerung sowie energetische Regulierungen, dies wiederum schlüge sich auch positiv auf den Wert bestehender, vor allem sanierter Gebäude nieder. Aus der Risiko-Rendite-Überlegung heraus seien kurzfristige Finanzierungen, die Spekulation auf den Strukturbeitrag und Refinanzierungen attraktiv. Gewonnene Mittel bei einer Erhöhung der Hypothek könnten wiederum in weniger inflationssensitive Anlagen investiert werden.

Aussicht

Hauptproblem für Investoren im Immobilienmarkt bleibe die Unsicherheit in Bezug auf die Schwankung des Zinssatzes, nicht die Höhe des Zinssatzes selbst, so die Experten. Wenn die Volatilität abnehme und sich die Lage beruhige, könnten sich höhere Zinsen sowie eine verfestigte Inflationserwartung sogar positiv auf den Immobilienmarkt auswirken

.

Redaktion finanzen.ch

Weitere Links:


Bildquelle: mrmohock / Shutterstock.com,Jirsak / Shutterstock.com,Andrey_Popov / Shutterstock.com,Brian A Jackson / Shutterstock.com

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}

Nachrichten

  • Nachrichten zu Konjunktur
  • Alle Nachrichten