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Sicherer Hafen? 22.03.2020 22:00:00

Goldpreis gerät mit in den Corona-Abwärtssog der Aktienmärkte

Goldpreis gerät mit in den Corona-Abwärtssog der Aktienmärkte

Gold als sicherer Hafen - für viele Anleger galt dies für lange Zeit als ausgemachte Sache. Doch Corona stellt alles auf den Kopf: Während die Aktienkurse weltweit abrauschen, sehen auch Investoren, die Gold zur Absicherung im Depot haben, tiefrote Entwicklungen. Doch das muss nicht so bleiben, glauben Experten.

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Gold hat im Sog der Aktienmärkte bislang keine Gegenbewegung einleiten können
• Notenbankpolitik dürfte den Goldpreis aber stützen
• Starke Nachfrage nach Goldmünzen

Krisenabsicherung war lange Zeit das Gebot der Stunde. Viele Anleger haben diese Strategie durch Goldinvestments umgesetzt. Doch während der Corona-Pandemie, die wohl weltweit eine Rezession auslösen dürfte, funktionieren Absicherungsstrategien mit dem Edelmetall nicht. So wird auch der Goldpreis von der Krisenpanik der Investoren erfasst, die aktuell alles zu Cash machen, was sie zu Cash machen können - auch ihre Edelmetallanlagen. Der Chef von Stabilitas erklärt dies gegenüber dem "Handelsblatt" mit den Worten: "Überall wird liquidiert. Auch Bereiche, die eigentlich gesund sind, werden verkauft. Solange die Liquiditätspanik anhält, so lange wird auch der Druck auf Gold bestehen bleiben."

Notenbanken dürften Gold stützen

Doch auch wenn die Goldpreisnotierungen möglicherweise noch länger im Gleichklang mit den Märkten fallen oder bestenfalls eine Seitwärtsentwicklung hinlegen könnten, muss dies kein dauerhafter Zustand bleiben. Im Gegenteil: Aktuelle Entwicklungen insbesondere im geldpolitischen Bereich könnten dem Goldpreis durchaus wieder auf die Beine helfen.

Denn fluten die Notenbanken die Märkte weiterhin mit Geld, um die volkswirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern, wird sich dies positiv auf die Entwicklung des Goldpreises auswirken. Wie in der Vergangenheit, dürften Aktien, Immobilien und Gold auf längere Sicht gesehen die Profiteure sein, so Edelmetallexperte Siegel. Die Kaufkraft der Fiatwährungen nimmt mit immer mehr billigem Geld weiter ab - Gold hingegen dürfte mittel- bis langfristig seine Wertstabilität ausspielen.

Deutsche hamstern Gold

Dass Gold seinen Status als Krisenwährung noch nicht verloren hat, wird auch deutlich, wenn man die aktuellen Entwicklungen am Goldmünzenmarkt sieht. Denn die unsichere Lage im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat in den vergangenen Tagen nicht nur zu Hamsterkäufen im Supermarkt, sondern auch bei Goldmünzen gesorgt.

Man müsse pro Tag tausende Aufträge abarbeiten, zitiert das "Handelsblatt" den Pro-Aurum-Chef Robert Hartmann. "Wir schaffen es nicht mehr, Gold ad hoc auszuliefern", so der Goldhändler im Hinblick darauf, dass die Lieferung von Münzen aktuell deutlich länger dauert, als gewohnt. Am Montag habe man sogar einen neuen Umsatzrekord erzielt, weil die Nachfrage auf Kundenseite so groß war.

Mit dem teilweisen Shutdown in Deutschland, in dessen Zusammenhang auch physische Goldshops schließen mussten, dürfte sich der Kaufrausch vieler Anleger nun ins Internet verlagern.

Redaktion finanzen.ch

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