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24.03.2025 11:42:37

Hoher Leistungsbilanz-Überschuss im 4. Quartal und im Gesamtjahr 2024

(Ergänzt mit weiteren Details, vor allem zum Gesamtjahr 2024)

Bern (awp) - Die Schweizer Volkswirtschaft hat im vierten Quartal 2024 einen Leistungsbilanz-Überschuss von knapp 10 Milliarden Franken erzielt. Im Gesamtjahr 2024 waren es 42 Milliarden und damit etwa gleich viel wie 2023.

Konkret lag der Überschuss in der Periode von Oktober bis Dezember 2024 bei 9,8 Milliarden Franken, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Montag mitteilte. Vor allem im Handel mit Waren- und Dienstleistungen erzielte die Schweiz einen hohen Überschuss von 20,6 Milliarden, während die Saldi der Primäreinkommen (Arbeitseinkommen, Kapitaleinkommen) und der Sekundäreinkommen (laufende Übertragungen) mit -7,2 Milliarden bzw. -3,7 Milliarden beide negativ waren.

Die Zahlen sind allerdings erst provisorisch und unterliegen normalerweise noch grösseren Revisionen. Im dritten Quartal hatte der Leistungsbilanzsaldo bei +5,5 Milliarden und im entsprechenden Vorjahresquartal bei +13,8 Milliarden Franken gelegen.

Der Rückgang des Gesamtsaldos im Vergleich zum Vorjahresquartal war laut SNB in erster Linie auf die gestiegenen Ausgabenüberschüsse beim Dienstleistungshandel und bei den Primär- und Sekundäreinkommen zurückzuführen. Der Einnahmenüberschuss des Warenhandels fiel derweil etwas höher aus.

Hoher Überschuss auch im Gesamtjahr

In der Leistungsbilanz werden alle Einnahmen und Ausgaben einer Volkswirtschaft erfasst, wobei neben dem Warenhandel auch der Handel mit Dienstleistungen (Tourismus etc.), Arbeits- und Kapitaleinkommen (bspw. Einkommen von Grenzgängern) sowie laufende Übertragungen (bspw. Zahlungen von ausländischen Bürgern in ihre Heimatländer) dazu gezählt werden. Ein hoher Überschuss gilt als Zeichen der Stärke einer Volkswirtschaft.

Für das Gesamtjahr 2024 ergab sich gemäss den SNB-Berechnungen ein Leistungsbilanz-Überschuss von 41,8 Milliarden Franken, was in etwa dem Wert von 2023 entspricht.

Der Saldo aus dem Warenhandel und den Dienstleistungen erreichte auch im Gesamtjahr mit 81,5 Milliarden einen hohen Überschuss, wobei im Warenhandel ein Überschuss von 112,1 Milliarden und bei den Dienstleistungen ein Minus von 30,6 Milliarden resultierten. Die Saldi der Primär- und Sekundäreinkommen fielen derweil mit -26,2 Milliarden bzw. -13,5 Milliarden auch im Gesamtjahr beide klar negativ aus.

Deutlich höher war der Leistungsbilanz-Überschuss etwa 2022 mit 69,0 Milliarden, wobei der Saldo aus dem Warenhandel vergleichbar, der Dienstleistungssaldo aber deutlich weniger negativ war. Nur einen ganz kleinen Leistungsbilanzüberschuss gab es derweil im ersten Corona-Jahr 2020 mit lediglich 3,4 Milliarden. Dies lag damals vor allem am Warenhandel, dessen Überschuss in jenem Jahr über 50 Milliarden Franken geringer war als 2024.

Nettoabbau in der Kapitalbilanz

Bei den in der Kapitalbilanz ausgewiesenen Transaktionen ergab sich 2024 sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite ein Nettoabbau (32 Mrd resp. 82 Mrd Fr.). Der Saldo der Kapitalbilanz belief sich unter Berücksichtigung der Derivate auf 44 Milliarden Franken. Dieser Wert lag in den letzten Jahren in etwa auf einem vergleichbaren Niveau.

Der Nettoabbau auf der Aktivseite betraf laut SNB im Wesentlichen die Direktinvestitionen: Multinationale Unternehmen zogen demnach Mittel aus dem Ausland ab, indem sie konzerninterne Kredite reduzierten. Dem stand ein Nettozugang bei den Währungsreserven gegenüber.

Der Nettoabbau auf der Passivseite war ebenfalls geprägt durch die Direktinvestitionen: Ausländische Investoren zogen in grossem Umfang Mittel aus multinationalen Unternehmen in der Schweiz ab, wobei dies im Gegensatz zu den Transaktionen auf der Aktivseite nicht die konzerninternen Kredite, sondern vor allem das Beteiligungskapital betroffen habe, schreibt die SNB. Zudem hätten Investoren im Ausland Wertschriften inländischer Emittenten veräussert (Portfolioinvestitionen).

Das Nettoauslandvermögen nahm 2024 derweil gegenüber dem Vorjahr um 245 Milliarden auf 1040 Milliarden Franken zu. Der Bestand der Aktiven stieg um 305 Milliarden auf 5270 Milliarden Franken, derjenige der Passiven um 60 Milliarden auf 4230 Milliarden.

uh/rw

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