Expertenkolumne |
20.03.2025 11:47:08
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Rückkehr zum Zwei-Prozent-Ziel verzögert sich weiter - Fed muss Spagat zwischen steigender Inflation und zunehmenden Rezessionsrisiken finden - Arbeitslosenquote wird Zinssenkungen entscheiden

Die nach unten angepassten US-Wachstumsaussichten zusammen mit den nach oben korrigierten Inflationsprognosen sind für Wilding ein Beleg für die anhaltende Unsicherheit über Handels- und Zollpolitik.
Was ist passiert? Die US-Notenbank (Fed) hat die Zinssätze wie erwartet unverändert belassen. Zudem veröffentlichte sie ihre aktualisierten Wirtschaftsprognosen (SEP), einschliesslich des "Dot Plots", der die Zinserwartungen der Entscheidungsträger widerspiegelt. Die Projektionen bestätigen im Durchschnitt zwei Zinssenkungen für dieses Jahr, wie bereits im Dezember prognostiziert. Allerdings hat die Mehrheit der Teilnehmer ihre Zinserwartungen angehoben, sodass der Median unter dem Durchschnitt bleibt. Gleichzeitig passte die Fed ihre wirtschaftlichen Einschätzungen an: Die Inflationsprognosen wurden angehoben, während die Wachstumserwartungen nach unten korrigiert wurden, was auf eine anhaltende Unsicherheit über die wirtschaftliche Dynamik hindeutet.
Was bedeutet das? Die Kombination aus höheren Inflations- und niedrigeren Wachstumsprognosen deutet auf veränderte Erwartungen hinsichtlich der Handelspolitik und steigender Zölle hin. Besonders die Inflationsanpassungen für 2025 stehen im Einklang mit den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, der Zölle als temporären Inflationstreiber sieht. Allerdings verzögert selbst ein vorübergehender Preisanstieg die erwartete Rückkehr der Inflation auf 2 % - und damit auch die Normalisierung der Geldpolitik.
Was kommt als Nächstes? Die US-Notenbank steht vor der Herausforderung, einen Kompromiss zwischen steigender Inflation und zunehmenden Rezessionsrisiken zu finden. Kurzfristig hat Powell signalisiert, die Zinssätze auf dem aktuellen Niveau zu halten und weiterhin vorsichtig vorzugehen. Wir erwarten, dass letztlich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit entscheidend sein wird, und rechnen erst mit deutlichen Zinssenkungen, falls die Arbeitslosenquote zu steigen beginnt. Tiffany Wilding, Ökonomin bei PIMCO.
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