Niedrigster Zinssatz |
26.08.2019 23:41:00
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SNB interveniert - Kommt als nächstes eine Zinssenkung in der Schweiz?
Die Schweizerische Nationalbank hat vor kurzem nachweislich am Devisenmarkt interveniert. Experten erwarten, dass sie auch schon bald die Zinsen in der Schweiz senken könnte.
• SNB interveniert am Devisenmarkt
• Folgt bald auch eine Zinssenkung?
• Neuer Referenzzinssatz SARON löst Libor ab
Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt als Indikator für Interventionen der Schweizerischen Nationalbank. Da diese in der jüngsten Vergangenheit deutlich stiegen, scheint es wahrscheinlich, dass die SNB am Devisenmarkt interveniert hat, um den Franken abzuschwächen.
Schweizerische Nationalbank interveniert
Nachdem der Franken auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren gegenüber dem Euro stieg, stehe für die Schweizerische Nationalbank (SNB) laut Bloomberg wieder der Kampf gegen eine zu starke Währung im Fokus. "Es ist klar, dass die SNB wieder interveniert und versucht, die Aufwertung des Frankens zu bremsen", meint Ökonom Alessandro Bee von der UBS gegenüber Reuters.
Da der Schweizer Franken bei Anlegern als sicherer Hafen gilt, ist er vor allem in unsicheren Zeiten, wie diesen, gefragt. Der Franken wird dadurch aufgewertet, was wiederum dazu führt, dass die Preise für Schweizer Exporte im Ausland steigen. Das schwächt die heimische Wirtschaft - was die SNB verhindern möchte. Um dieser Aufwertung entgegenzuwirken interveniert sie, indem sie mit selbstgedrucktem Geld ausländische Währungen wie den Euro oder den US-Dollar kauft.
Nächster Schritt Zinssenkung?
Das zweite Instrument der Schweizerischen Nationalbank sind Negativzinsen. Sie setzt auf einen negativen Einlagenzinssatz - dieser liegt aktuell bei minus 0,75 Prozent - und einen Leitzins auf demselben Level. Solange die SNB den Markt mit Geld flute, sollten die beiden, wie Bloomberg berichtet, grob aufeinander abgestimmt bleiben.
Da die Interventionen der SNB zwar kurzfristig Wirkung zeigten, auf lange Sicht die Aufwertung des Frankens aber nicht verhindern und eine Zinssenkung nicht ersetzen könnten, scheine es, als käme die Schweizerische Nationalbank, sollte die EZB die Zinsen senken, auch nicht mehr um eine Zinssenkung herum. Die nächste planmäßige Sitzung der SNB steht am 19. September an. Dann könnte es bereits so weit sein. Mit einer außerplanmäßigen Zinssenkung sei, so lange die SNB noch mit Interventionen in Höhe von drei bis vier Milliarden Franken in der Woche gegensteuern könne, laut Alessandro Bee nicht zu rechnen, wie Reuters berichtet.
Umstellung von Libor auf SARON
Sollte die SNB tatsächlich eine Zinssenkung vornehmen, wäre es die erste Änderung am neuen Referenzzinssatz, der im Juni als Nachfolger für einen, an das von Skandalen geplagte Libor, gebundenen Zinssatz kam. Die alten Referenzzinssätze sollten bis 2021 abgelöst werden. In der Schweiz stelle man aufgrund des dreijährigen Prognosehorizonts für eine Inflation der Schweizerischen Nationalbank aber jetzt schon auf den neuen Referenzzinssatz um. Der neue Referenzzinssatz, Swiss Average Rate Overnight (SARON), sei im Gegensatz zu Libor ein besicherter Referenzzinssatz. SARON sei Libors Ersatz in Sachen Preisgestaltung von Krediten und Hypotheken und solle, einem Bericht von Bloomberg zufolge, vom Börsenbetreiber SIX verwaltet werden. Ein großer Vorteil sei, dass die SNB mit dem neuen eigenen Zinssatz unabhängig von Werkzeugen Dritter sei.
Redaktion finanzen.ch
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