Von Hoch zu Hoch |
30.05.2024 22:19:00
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ABB-Aktie im Rallymodus - aber wie lange noch?
Die ABB-Aktie befindet sich seit Jahresbeginn in einer steilen Aufwärtsbewegung und konnte dabei kürzlich sogar erstmals seit dem Jahr 2000 wieder ein neues Allzeithoch erklimmen. Anleger fragen sich nun aber vermehrt, wie lange dieser Trend noch anhalten kann.
• ABB-Aktie eilt von Rekord zu Rekord
• Ist der Wachstumstrend nachhaltig?
ABB ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Energie- und Automatisierungstechnik, das sich in vier Geschäftsbereiche gliedert: Elektrifizierung, Antriebe, Prozessautomation und Robotik & Fertigungsautomation. Asea Brown Boveri (ABB) mit Hauptsitz in Zürich bietet eine breite Palette an Produkten für verschiedene Branchen an - von Industrierobotern, über Ladestationen für Elektroautos, Motoren bis hin zu Automatisierungslösungen für verschiedene Fabriken.
ABB profitiert von starken Zahlen
Laut Mark Diethelm, Analyst bei der Bank Vontobel, profitiere ABB von einem sehr hohen Auftragsbestand, dabei steche insbesondere der Bereich "Electrification" hervor. So konnten sich die Schweizer auch über ein starkes Ergebnis im ersten Quartal freuen. Während sich der operative Gewinn (EBITDA) um 11 Prozent auf 1,42 Milliarden US-Dollar verbesserte und die operative Marge um 1,6 Prozentpunkte auf 17,9 Prozent - ein Allzeithoch - anstieg, wuchs auch der Umsatz leicht. Zwar reduzierte sich der Auftragseingang nach dem starken Vorjahr unter anderem wegen des Wegfalls einiger Grossaufträge, dennoch ist das Unternehmen erneut profitabler geworden. "Wir sind mit einer unerwartet kräftigen Auftragsdynamik, einer rekordhohen Marge und starker Cash-Generierung trotz hoher Vergleichswerte gut ins Jahr gestartet", liess sich CEO Björn Rosengren in der entsprechenden Mitteilung zitieren. Somit sei man auch für das Gesamtjahr 2024 weiterhin positiv eingestellt.
Und auch für die ABB-Aktie läuft es weiter gut, fährt sie doch seit Jahresbeginn Gewinne ein. Seit dem 1. Januar hat das Papier an der SIX mehr als 32 Prozent an Wert gewonnen (Stand: Schlusskurs vom 29. Mai 2024). Vor wenigen Tagen erklomm sie dabei ihr derzeitiges Allzeithoch bei 49,99 Schweizer Franken, nachdem das vorherige Rekordhoch bereits im Jahr 2000 erreicht worden war. Seit Beginn dieses Jahres eilt ABB somit von einem Rekord zum nächsten.
Anleger fragen sich aufgrund der starken Performance nun allerdings, wie lange das noch gut gehen kann. Sollten Gewinne jetzt mitgenommen werden oder wird sich die Rally weiter fortsetzen?
Weiterhin starke Nachfrage und Wachstum erwartet
"ABB befindet sich im Sweet Spot der Investitionsgüternachfrage, der Elektrifizierung. Durch die Energiewende und die Dekarbonisierung industrieller Prozesse ist auf Jahre hinaus mit starker Nachfrage zu rechnen", zitiert cash.ch Bernd Laux, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Denn etwa drei Viertel des Konzernumsatzes entfielen auf diesen Wachstumsmarkt.
cash.ch zufolge dürfte ABB auch langfristig beschleunigte Wachstumsraten erzielen, denn gerade die Energiewende sowie die Dekarbonisierung industrieller Prozesse würden das Geschäft stützen. Daneben seien auch die zahlreichen Akquisitionen von ABB vielversprechend.
"Auch wenn noch wenig konkrete Projekte aus dem Inflation Reduction Act umgesetzt wurden, dürfte ABB mittelfristig wohl schneller wachsen als vom Markt geschätzt, auch dank global steigenden Investitionen in Strominfrastrukturen. Wir sind immer noch von den letzten zehn bis fünfzehn Jahren beeinflusst, in denen ABB kaum vorkam", gibt cash.ch Diethelms Einschätzung wieder.
Unsicherheit vor Chefwechsel
Für etwas Unsicherheit unter den Investoren könnte jedoch der bevorstehende Chefwechsel sorgen, den ABB im Februar dieses Jahres angekündigt hatte. So hat der Verwaltungsrat des Zürcher Konzerns Morten Wierod zum CEO ernannt. Dieser wird den derzeitigen CEO Björn Rosengren, der sein Amt als Chief Executive Officer zum 31. Juli niederlegen und zum 31. Dezember in den Ruhestand gehen wird, am 1. August dieses Jahres ersetzen. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, werde Rosengren die Konzernleitung ab August bis zum Jahresende beraten und unterstützen.
Zwar sei der Rücktritt Rosengrens nach äusserst erfolgreichen Jahren, in welchen er ABB neu aufgestellt und vorangebracht habe, zu erwarten gewesen, so Laux von der ZKB gegenüber cash.ch, dennoch müsse der neue CEO erst einmal zeigen, dass er einen ebenso starken Job machen werde. Dietholm von Vontobel zeigte sich cash.ch zufolge aber zuversichtlich: "Die Wahl fiel auf Morten Wierod, der sowohl im Bereich Motion als auch im Bereich Electrification neue Profitabilitätsniveaus erreicht hat. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung bei ABB kennt Morten das Unternehmen sehr gut und wird voraussichtlich die aktuelle Strategie weiterführen, aber mit einem stärkeren Fokus auf Wachstum".
Rally oder Fall?
Trotz der vielversprechenden Aussichten werden aber auch Analysten zunehmend vorsichtiger. Denn während die Aktie an der SIX von Rekord zu Rekord eilt, wird auch die mögliche Fallhöhe grösser. So empfehlen 17 von Bloomberg befragte Wall Street-Experten, die ABB-Aktie zu halten. Vier würden den Titel verkaufen, während zwölf Experten eine Kaufempfehlung aussprechen. "Das Risiko, das wir als relativ gering einschätzen, besteht vor allem aus möglichen geopolitischen Ereignissen und potenziellen Akquisitionen, welche die Erwartungen eventuell nicht erfüllen können", erklärte derweil Laux von der ZKB.
Es bleibt also spannend rund um die ABB-Aktie.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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