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16.07.2021 23:45:00
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Analyst: Was Daimlers Elektro-Limousine besser als Teslas Model S macht
Daimler greift mit seinem neuen EQS den Marktführer Tesla an. Laut einer Analyse der UBS schlägt die vollelektrische Oberklasse-Limousine der Stuttgarter den Model S dabei bei zwei wesentlichen Kriterien.
• Analysten: EQS schlägt Model S
• Kannibalisierungseffekt befürchtet
Die Elektromobilität ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Noch beherrscht der Pionier Tesla den Markt für E-Autos, doch die Konkurrenz holt zusehends auf. In der Oberklasse, die in den vergangenen Jahren von Teslas Model S dominiert wurde, schickt Mercedes-Benz nun den EQS ins Rennen. Dieser ist auf der neuen Modularen Elektro-Architektur (MEA) aufgebaut und somit Daimlers erstes E-Auto, das strukturell nicht von einem Verbrenner-Modell abgeleitet wird.
Die Erwartungen sind hoch: Tim Rokossa, Auto-Analyst bei der Deutschen Bank, pries den neuen EQS bereits als "Tesla-Fighter" und "Gamechanger" an. Er habe das Potential, die Wahrnehmung der Marke Mercedes-Benz entscheidend zu verbessern.
Die Stärken des EQS
Laut Analysten der schweizerischen Grossbank UBS hat der EQS bei zwei wichtigen Punkten die Nase vorn, berichtet "MarketWatch": Bei Reichweite und Effizienz. So verspricht Mercedes je nach Fahrzeugkonfiguration eine WLTP-Reichweite (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) von bis zu 770 Kilometern mit voller Batterieladung. Die für dieses Jahr angekündigte zweite Generation von Teslas Model S soll 660 Kilometer weit kommen, ohne Strom nachladen zu müssen.
Diese hohe Reichweite des EQS ist laut dem Magazin "Auto Motor Sport", auf das sich die UBS-Analysten berufen, nicht nur der Leistungsdichte der Batterie zu verdanken, sondern auch der Effizienz. Eine grosse Rolle spiele dabei der Luftwiderstand, bei dem Mercedes eine neue globale Bestmarke für Serienfahrzeuge setze. Die maximale Ladeleistung belaufe sich an entsprechenden Schnellladesäulen auf 200 kW, womit der EQS bereits nach 15 Minuten Ladezeit Strom eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer erreicht.
"Auch wenn der EQS den Tesla hinsichtlich Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit nicht erreicht, so machen ihn seine hohe Reichweite und das Luxuserlebnis zu einer sehr starken Konkurrenz für den Model S", heisst es in der UBS-Analyse.
Kannibalisierungseffekt
Das Kürzel EQS verrät es schon: Die Elektro-Limousine positioniert sich im S-Klasse-Segment, nur eben mit E-Antrieb. Für Mercedes ist die S-Klasse die wichtigste und prestigereichste Modellreihe - quasi eine Visitenkarte, mit der man sich von seiner besten Seite präsentiert. Somit sprechen sowohl der EQS als auch das Flaggschiff-Modell S-Klasse betuchte Kunden an - mit entsprechenden Risiken für den Automobilkonzern: "Es wird sicher einen Kannibalisierungseffekt des EQS gegenüber der S-Klasse geben", ist beispielsweise Jürgen Pieper, Autoanalyst vom Bankhaus Metzler, überzeugt. Diese Befürchtung wird auch von den UBS-Analysten geteilt.
Doch Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, gibt sich optimistisch: Obwohl Elektroautos in der Regel aufgrund hoher Herstellungskosten bei gleichzeitig geringer Stückzahlen kaum Gewinne abwerfen, geht er davon aus, dass der EQS "aus dem Stand vernünftige Renditen" einfahren wird, erklärte Källenius gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dies soll einerseits durch Kostensenkungen gelingen. Ausserdem ist anzunehmen, dass der EQS voraussichtlich noch mehr kosten wird als die S-Klasse. Laut "Auto Motor Sport" könnte der EQS-Einstiegspreis bei rund 110.000 Euro liegen, wenn man den durchschnittlichen Aufpreis der EQ-Modelle in Relation zu vergleichbaren Verbrennermodellen nun auf die S-Klasse anwendet. Metzler-Analyst Pieper geht sogar von mindestens 150.000 Euro aus.
Redaktion finanzen.ch
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