Schweres Jahr |
28.01.2025 14:00:38
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Ausblick: Swatch mit Ergebnisrückgang für 2024
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Der Uhrenhersteller Swatch wird voraussichtlich in den kommenden Tagen die Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 veröffentlichen.
2024E (in Mio Fr.) AWP-Konsens 2023A Nettoumsatz 6982 7888 EBIT 513 1191 - Marge (in %) 7,3 15,1 Reingewinn 407 890 Reingewinn* 377 869 (in %) Org. Wachstum** -9,8 12,6 (in Fr.) Dividende je Inhaber 4,54 6,50 * den Aktionären The Swatch Group AG zurechenbar ** zu konstanten Wechselkursen
FOKUS: Der Uhrenhersteller hat ein sehr schwieriges Jahr hinter sich. Nach dem Gewinneinbruch um 70 Prozent im ersten Halbjahr 2024 rechnen Analysten im Schnitt für das Gesamtjahr mit einem Ergebnisrückgang von gut 50 Prozent.
Besonders im Blick haben die Experten Aussagen zum laufenden Geschäftsjahr 2025: "Ein weiteres schwieriges Jahr steht bevor", hiess es zuletzt Anfang Dezember von der UBS mit Blick auf die Bieler. Die Grossbank rechnet mit einem längeren Abschwung für die Uhrenbranche in China, dem grössten Absatzmarkt für Swatch.
Das Unternehmen befinde sich jetzt "auf unbekanntem Terrain mit strukturell niedrigeren Margen", so der UBS-Bericht weiter. Die strukturellen Herausforderungen müssten angegangen werden, etwa mithilfe von Kostenmassnahmen angesichts des Rentabilitätsdruck, schrieb die UBS-Analystin Zuzanna Pusz. Ein weiteres Risiko sei die zunehmende Frankenstärke.
Swatch-Chef Nick Hayek hatte Mitte Juli anlässlich der Halbjahreszahlen gesagt, er rechne für die Branche in China "in den kommenden Monaten" weiterhin mit einer "schwierigen Marktlage".
Derweil hat Branchenkollege Richemont Mitte Januar bereits den Umsatz für das Weihnachtsquartal veröffentlicht. Der Genfer Konzern legte überraschend das umsatzstärkste Quartal aller Zeiten hin und steigerte die Verkäufe im dritten Quartal 2024/25 (per Ende Dezember) in Lokalwährungen um 10 Prozent. Analysten hatten mit einem Rückgang von 0,7 Prozent gerechnet. Seit der Zahlenvorlage der Konkurrenz legten auch die Aktien von Swatch deutlich zu.
Richemont hat allerdings einen kleineren Anteil am Geschäft in China als Swatch und ist damit in dem Land weniger exponiert. Ausserdem hat Richemont insbesondere das Schmuckgeschäft geholfen, während das Uhrengeschäft weiterhin - wenn auch weniger als zuletzt - rückläufig war.
ZIELE: Im Ausblick hatte sich Swatch wie gewohnt zurückhaltend geäussert. Vor einem Jahr hatte es zum Gesamtjahr 2024 geheissen: Insgesamt wolle die Gruppe in Lokalwährungen weiter wachsen und sehe im unteren und mittleren Preissegment "sehr gute Chancen". Zudem wurde mit der Schmuckmarke Harry Winston die Umsatzmilliarde angestrebt, während Omega als offizieller Zeitmesser an den Olympischen Spielen in Paris punkten sollte.
PRO MEMORIA: Für die Schweizer Uhrenindustrie war es insgesamt ein schwieriges Jahr. Die jüngste Exportstatistik zeigte, auch im November wurden weniger Zeitmesser ins Ausland verkauft als im Vorjahr. Die Uhrenexporte gingen um 3,8 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken zurück. Erneut war der chinesische Markt mit einem Minus von 27 Prozent ein starker Belastungsfaktor. Ein Lichtblick blieb das ungebrochen starke Wachstum in den USA (+4,7%). In den ersten elf Monaten belief sich der Rückgang der Uhrenexporte insgesamt auf 2,7 Prozent.
Ende September hatte ein Medienbericht über ein angebliches Going-private von Swatch am Markt für Aufsehen gesorgt: CEO Nick Hayek hatte in einem Interview mit der "Bilanz" über einen möglichen Rückzug der Gruppe von der Börse gesprochen, wonach die Aktie um 12 Prozent in die Höhe schoss. In der "Neuen Zürcher Zeitung" dementierte er daraufhin solche Pläne. Zur NZZ sagte er: "Wir haben immer gesagt, es wäre schön, das Unternehmen von der Börse zu nehmen, und bei den lächerlich niedrigen Aktienkursen, die wir seit einiger Zeit sehen, umso verlockender. Insofern enthält das heutige Interview nichts Neues. Alles andere ist reine Spekulation."
Die Familie Hayek spielt seit längerem mit dem Gedanken, Swatch von der Börse zu nehmen. Dann wäre die Geschäftsleitung auch nicht mehr der Kritik von Finanzanalysten und Börsenakteuren ausgesetzt. Hayek will sich aber auch nicht für einen Rückkauf der Anteile verschulden.
Anfang November wurde zudem bekannt, dass die Swatch-Namenaktien aus dem Aktienindex MSCI Global Standard fliegen. Die Aufnahme bzw. der Ausschluss einer Aktie aus einem Index kann sich massgeblich auf deren Kurs auswirken, weil es Indexprodukte gibt, die den Index abbilden. Zudem messen sich zahlreiche grössere Anleger mit entsprechenden Indizes oder orientieren sich an ihnen.
AKTIENKURS: Die Inhaberaktien von Swatch kosten aktuell 164,40 Franken (Schluss vom 22.1.). 2024 haben sie knapp 28 Prozent verloren, während der Gesamtmarkt etwas zugelegt hat. Nach den ersten drei Wochen 2025 notieren Swatch unter dem Strich stabil.
Homepage: www.swatch.com
an/jl/ys/mk
Biel (awp)
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