Krisen-Profiteur |
11.02.2021 10:29:00
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Beste Aktien 2020: Moderna schafft es im TheStreet-Ranking unter die Top 3
Die Corona-Krise sorgte 2020 branchenübergreifend für Turbulenzen. Doch Unternehmen aus dem Biotech- bzw. Pharmabereich konnten von der unglücklichen Entwicklung profitieren und erhielten im vergangenen Jahr, aufgrund der mit Spannung verfolgten Entwicklung der Impfstoffe, besonders viel Aufmerksamkeit.
• Moderna-Impfstoff erhält Notfallzulassung in den USA
• Moderna zählt laut TheStreet-Ranking zu den Top-Aktien 2020
Für das jährliche Ranking der besten Aktien befragte TheStreet auch im vergangenen Jahr eine Gruppe von Autoren und Redakteuren bei TheStreet selbst sowie weiteren Portalen für Finanznachrichten und bat sie, Kandidaten zu nominieren. Diese Liste wurde dann auf die besten 25 Aktien eingegrenzt und die Autoren und Herausgeber durften Punkte für diese vergeben.
Auf Platz drei landete dabei ein US-Unternehmen aus dem Biotech-Sektor, das aufgrund der Corona-Pandemie 2020 besonders in den Vordergrund gerückt war: Moderna.
Verwendung von mRNA bietet Potenzial
Moderna mit Sitz in Cambridge, Massachusetts, entwickelt Impfstoffe und andere Behandlungen unter Verwendung von Messenger-RNA. Die mRNA wird bei den Impfstoffen verwendet, um beim gesunden Menschen eine Antikörperreaktion auszulösen. Diese Antikörper sollen dann im Falle einer Infektion die entsprechende Krankheit abwehren. Der Körper wird also dazu gebracht, seine eigenen Abwehrkräfte gegen eine Krankheit zu entwickeln. Mit diesem Ansatz ist eine viel schnellere Entwicklung von Impfstoffkandidaten möglich. "Wir glauben, dass mRNA das Potenzial hat, die Entdeckung, Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln zu verändern - in einer Breite, Geschwindigkeit und Größenordnung, die in unserer Branche nicht üblich ist", zitiert TheStreet Moderna von seiner Website.
FDA erteilt Moderna-Impfstoff Notfallzulassung
Den Ansatz mit der Verwendung von mRNA zur Impfstoffentwicklung nutzte Moderna auch, um während der Coronavirus-Pandemie in wenigen Monaten einen Kandidaten zu entwickeln und zu testen. Ende November hatte das Unternehmen auf Grundlage seiner Phase-III-Studie mitgeteilt, sein Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent. Daten aus einer Phase-I-Studie zeigten wohl zudem, dass die Immunantwort mehrere Monate deutlich im Blut nachweisbar sei, was ein Hinweis - jedoch kein Nachweis - dafür sein könnte, dass die Impfung für einen längeren Zeitraum einen Schutz vor COVID-19 biete. Am 18. Dezember erteilte die US-Arzneimittelbehörde FDA dann Modernas COVID-19-Impfstoff in den USA eine Notfallzulassung. Nun erhielt das Mittel des US-Herstellers als zweiter Corona-Impfstoff auch die Zulassung in der Europäischen Union. Die Entscheidung traf die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA.
Der Ansatz von Moderna ähnelt dem von Pfizer und BioNTech, die für ihren Impfstoff ebenfalls mRNA-Technologie verwenden. Der Kandidat des US-Pharmariesen und des Mainzer Biotech-Unternehmens wurde bereits eine Woche vor dem Moderna-Kandidaten von der FDA für den Notfall zugelassen und erhielt zudem bereits Zulassungen unter anderem in Mexiko, Chile, Kanada, Großbritannien und in Europa.
2021 weltweit bis zu eine Milliarde Impfdosen
Wie TheStreet berichtet, könnte Moderna zu Beginn der US-Impfungen einen Vorteil haben, weil ein Großteil der ursprünglichen Produktion von Pfizer in anderen Ländern unter Vertrag genommen worden sei. Und tatsächlich gab Moderna im Dezember bekannt, dass die US-Regierung ihre Bestellung für den Impfstoff auf 200 Millionen Dosen verdoppelt habe. Laut Needham-Analyst Alan Carr könnten zudem mögliche Probleme bei anderen Impfstoffentwicklern wie AstraZeneca, Johnson & Johnson und Novavax Moderna zusätzlich stützen.
Moderna rechnet dpa zufolge für die ersten drei Monate 2021 mit einer Produktion von 100 bis 125 Millionen Impfdosen des Vakzins - 15 bis 25 Millionen davon sollen außerhalb der USA verfügbar sein. Das Unternehmen geht davon aus, 2021 weltweit bis zu einer Milliarde Impfdosen herstellen zu können. Wie TheStreet schreibt, glaube Jim Cramer an Moderna. Jedoch habe er die Vertriebsfrage "ein Übergangsproblem" genannt, da das Unternehmen vom Entwickler von Behandlungen zum Hersteller in vollem Umfang übergehe.
2020 konnte die Moderna-Aktie mehr als 433 Prozent auf 104,47 US-Dollar zulegen (Stand: Schlusskurs vom 31. Dezember 2020). Ob sich diese positive Entwicklung auch 2021 fortsetzt, wird allerdings nicht nur vom Corona-Impfstoff, sondern auch von einigen anderen Kandidaten, die sich noch in der Entwicklung befinden, abhängen. So arbeitet Moderna zum Beispiel auch an Impfstoffen gegen das Epstein-Barr-Virus und das Cytomegalovirus (CMV) sowie an der Entwicklung von personalisierten Krebsimpfstoffen und anderen onkologischen Behandlungen.
Redaktion finanzen.ch
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