Keine Übernahme |
26.09.2024 17:53:00
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Commerzbank-Aktie legt zu: Commerzbank erhöht Mittelfrist-Ziele und plant deutlich höhere Ausschüttungen- auch UBS mit Abwehrstrategie gegen UniCredit beuaftragt
Die Commerzbank will sich laut einem Pressebericht mithilfe fremder Banken gegen eine mögliche Übernahme durch die Unicredit wehren.
Um die eigenen Aktionäre von der Eigenständigkeit zu überzeugen, brauche die designierte neue Chefin Bettina Orlopp eine aggressivere Strategie. Daher könne die Commerzbank selbst als Käufer in der Konsolidierung am Markt auftreten und so in die Offensive kommen, hiess es weiter. Bereits im Oktober erwartet die Commerzbank demnach erste Vorschläge.
Die Italiener von der Unicredit hatten in einem Überraschungscoup einen Anteilsverkauf des Bundes zum Einstieg bei den Frankfurtern genutzt und am Markt weitere Aktien gekauft. Zuletzt hatten sie sich über Finanzinstrumente den Zugriff auf nun insgesamt rund 21 Prozent der Anteile gesichert. Zugleich beantragte die UniCredit die behördliche Erlaubnis, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen.
Commerzbank erhöht Mittelfrist-Ziele und plant deutlich höhere Ausschüttungen
Im Kampf um die Eigenständigkeit setzt sich die Commerzbank höhere Ziele für ihre Profitabilität. Die Eigenkapitalrendite soll bis 2027 auf mehr als 12 Prozent steigen und damit höher als bisher geplant, wie der Dax-Konzern mitteilte. Zudem will die Commerzbank mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Die Commerzbank habe "erhebliches Wachstums- und Wertsteigerungspotenzial", sagte Aufsichtsratschef Jens Weidmann.
Konkret erwartet die Commerzbank für 2027 einen Anstieg des Netto-Gewinns auf deutlich über 3 Milliarden Euro (2023: 2,2 Milliarden Euro). Für die Jahre 2025 bis 2027 werden jeweils Ausschüttungsquoten von mehr als 90 Prozent angestrebt. Das ist deutlich mehr als bisher geplant. Bislang hatte die Commerzbank für 2027 eine Eigenkapitalrendite von 11,5 Prozent angepeilt, im laufenden Jahr soll sie bei gut acht Prozent liegen.
Zudem will die Commerzbank zusätzliche Ertragspotenziale erschliessen, etwa im Firmenkundengeschäft, in der Vermögensverwaltung und bei der polnischen Tochter mBank , sagte die künftige Vorstandschefin Bettina Orlopp.
Die Commerzbank steht angesichts des Einstiegs der UniCredit unter Druck, ihren Aktionären eine attraktive Perspektive zu bieten.
Künftige Commerzbank-Chefin will alle Vorschläge prüfen
Die künftige Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat sich nach dem Einstieg von Unicredit offen für alle Optionen gezeigt. "Was auch immer wir auf den Tisch bekommen (...), werden wir sorgfältig darauf prüfen, ob es Werte für die Stakeholder schaffen kann", sagte sie bei einer Finanzkonferenz von BofA Securities. Für Freitag sei ein erstes Treffen mit Unicredit geplant.
Die italienische Bank hat sich jüngst mit zunächst gut 9 Prozent bei der Commerzbank eingekauft - unter anderem durch die Übernahme vom Bund gehaltener Anteile - und sich über Finanzinstrumente zuletzt Zugriff auf etwa 21 Prozent der Anteile gesichert. Unicredit-Vorstandschef Andrea Orcel wirbt für einen Zusammenschluss.
Auf die Frage, ob die Commerzbank bereit wäre, eine "Giftpille" zu schlucken, um eine Übernahme zu verhindern, sagte Orlopp: "Wir werden keine dummen Sachen machen." Ihre Hauptaufgabe sei es, den Wert und das Geschäftsmodell der Commerzbank zu schützen. "Die Vorstellung, irgendwelche verrückten Akquisitionen oder schnelle Abverkäufe zu tätigen - nicht mit uns, das machen wir nicht. Wir wollen den Wert steigern, nicht Werte vernichten."
Morgen sei nun ein Treffen mit Unicredit geplant. "Unicredit ist jetzt ein Investor und es ist ganz normal, sich auszutauschen", sagte Orlopp.
Via XETRA legte das Commerzbank-Papier letztlich um 6,74 Prozent auf 16,32 Euro zu.
FRANKFURT (awp international/Dow Jones)
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