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Rezessionssorgen 09.09.2024 22:24:00

Crashpanik und Investments: Das kann man aus Warren Buffetts Haltung während der Grossen Rezession lernen

Crashpanik und Investments: Das kann man aus Warren Buffetts Haltung während der Grossen Rezession lernen

Kommt es zu einem wirtschaftlichen Abschwung, geraten viele Anleger in Panik. Wie man einem Autor nach jedoch aus Warren Buffetts Verhalten lernen sollte, sei es immer ratsam, wie folgt zu reagieren.

• Rezessionen sind ein normaler Teil des Wirtschaftszyklus
• Von Buffett lernen: In schwierigen Phasen Ruhe bewahren
• In Korrekturphasen vorausschauend Investieren

Wirtschaftlicher Abschwung: Wann spricht man von einer Rezession?

Laut dem Gabler Wirtschaftslexikon bezeichnet eine Rezession eine Phase des Konjunkturzyklus, in der es zu einer merklichen Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivitäten kommt, die mindestens in einigen Bereichen einer Volkswirtschaft sichtbar ist, wenn nicht sogar in allen. Im Gegensatz zu einer Depression, wie sie durch den "Schwarzen Donnerstag" 1929 in den USA ausgelöst wurde und zur Weltwirtschaftskrise führte, ist der Abschwung bei einer Rezession jedoch begrenzter.

Ob die Wirtschaft eines Landes nun wächst, stagniert oder zurückgeht, lässt sich anhand von verschiedenen Konjunkturdaten, insbesondere aber dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), recht einfach beurteilen.

Wie lässt sich jedoch feststellen, ob eine Rezession bereits voll im Gange ist? "Wenn wir zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem Wachstum haben, sprechen wir gemäss Definition von einer technischen Rezession," erklärt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefwirtschaftswissenschaftlerin der KfW. Demnach bedeutet ein Rückgang in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mehr als nur eine vorübergehende Schwächephase. Die Nachrichtenagentur Associated Press weist jedoch darauf hin, dass es sich hierbei um eine allgemeine Faustregel und nicht um eine offizielle Definition handelt, die jedoch häufig zutreffend ist. Laut dem Wirtschaftswissenschaftler Michael Strain vom American Enterprise Institute ist die US-Wirtschaft in den letzten zehn Fällen von Rückgängen in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen jeweils in eine Rezession geraten.

Was man aus Warren Buffetts Haltung während der Grossen Rezession lernen kann

Anleger geraten bei Anzeichen einer Rezession häufig in Unruhe. Wie jedoch Darius McDermott von Chelsea Financial Services in einem Interview mit dem Forbes-Magazin erklärt, handelt es sich bei Rezessionen um einen normalen Teil des Wirtschaftszyklus. Und auch während eines wirtschaftlichen Abschwungs bieten sich einige Investitionschancen für Anleger. So bieten beispielsweise häufig Gold, Anleihen sowie der Immobilienmarkt attraktive Möglichkeiten für Investoren.

Warren Buffett ist mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway unterdessen dafür bekannt, auch inmitten des Chaos ruhig zu bleiben, wie The Moneyist berichtet. Buchautor, Berater und MarketWatch-Mitarbeiter Morey Stettner, erklärt dazu, dass er einiges aus Buffetts Handeln während der Krise im Oktober 2008 lernen konnte. "Wie viele Anleger war ich in höchster Alarmbereitschaft, als die Nachrichten immer schlimmer wurden. Dann las ich, dass Buffett eingriff und Lösungen vorschlug. Letztlich waren seine Massnahmen entscheidend, um das Vertrauen wiederherzustellen und das Schiff wieder auf Kurs zu bringen", so Stettner.

Während der Grossen Rezession habe der Autor sein finanzielles Leben überwiegend damit verwaltet, die schwierige Phase einfach vorbeiziehen zu lassen. Ähnlich wie 2008 frage er in herausfordernden Zeiten deshalb normalerweise Personen, denen er vertraue und die einen klaren Kopf bewahren, wie es ihnen geht, anstatt nach Ratschlägen zu fragen, was er tun solle.

Ob es sich dabei nun um das Orakel von Omaha oder eine Wahrsagerin am Santa Monica Pier handle, spiele dabei keine Rolle. Man solle jemanden konsultieren, der die Nerven beruhigt - ohne dabei jedoch übereilt aufgrund eines Ratschlags zu handeln. "Warren Buffett blieb im Chaos ruhig und klar im Kopf", so Stettner. "Er war auch opportunistisch - er sah einen Weg, das Finanzsystem zu retten und dabei Gewinn zu machen. Er pumpte 5 Milliarden US-Dollar in Goldman Sachs, um seine Liquidität zu steigern, was zu einem langfristigen Gewinn von über 3 Milliarden US-Dollar führte. Für mich besteht die Lektion darin, in einer Krise einen Schritt zurückzutreten und das grosse Ganze zu sehen. Denken Sie langfristig. Lassen Sie nicht zu, dass stündliche Panik und Pessimismus Ihr strategisches, lösungsorientiertes Denken trüben."

Nicht vergessen, dass es auch Gewinner gibt

Shannon L. Saccocia, Chief Investment Officer bei Neuberger Berman Private Wealth in New York, erklärt ausserdem, dass es in der Regel auch positive Perspektiven gibt. "Ein häufiger Fehler in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist die Annahme, dass es keine Gewinner gibt", sagt sie laut The Moneyist. "Normalerweise ist es differenzierter. 2008 war man der Meinung, dass sich nichts erholen würde, aber es gab Möglichkeiten ausserhalb der Konsumbranche, wie etwa im Technologiesektor, etwas Wachstum zu erzielen, erklärt sie und rät ausserdem: "Wenn Sie während einer Korrekturphase investieren, sollten Sie sich fragen: ‚Was wird in den nächsten sechs bis zwölf Monaten passieren?"

Jared Snider, leitender Vermögensberater bei Exencial Wealth Advisors, warnt derweil jedoch davor, dass gierige Anleger sich häufig die Finger verbrennen. Er rät, aus der Erfahrung von 2008 zu lernen und bei hohen Preisen vorsichtig zu sein. Hohe Preise können zu Unzufriedenheit mit den Investitionsergebnissen führen, insbesondere bei teuren Bereichen wie dem KI-Markt. Der Experte betont: "Wenn die Märkte fallen, wird es immer Stimmen geben, die sagen: ‚Diesmal ist es anders.‘ Es ist nie anders: 2008 fühlte sich anders an als alles, was die meisten Menschen je erlebt hatten, aber bis 2013 hatten sich die Märkte weitgehend erholt. Anleger, die während der Krise nicht verkauften, konnten ihre Portfolios wieder auf Vordermann bringen. Anleger müssen einen proaktiven Liquiditätsplan haben. Das kann bedeuten, dass sie einen Bargeldpuffer im Portfolio haben oder etwas Bargeld auf der Bank halten, aber es kann auch bedeuten, Zugang zu günstigen Kreditlinien zu haben oder weniger volatile Vermögenswerte in einem Anlageportfolio zu halten, die verkauft werden können, um Bargeld zu schaffen, wenn während langwieriger Marktabverkäufe Bargeld benötigt wird."

Redaktion finanzen.ch

Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquelle: Bill Pugliano/Getty Images,Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images,Alex Wong/Getty Images,Daniel Zuchnik/WireImage

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