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Nach Hedgefondsdebakel |
29.07.2021 17:53:00
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CS-Aktie letztlich deutlich schwächer: Credit Suisse verfehlt wegen Archegos Erwartungen

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hat im zweiten Quartal zwar wieder schwarze Zahlen geschrieben, diese fielen allerdings niedriger aus als erwartet.
Unter dem Strich meldete die Credit Suisse einen Gewinn von 253 Millionen Franken nach 1,16 Milliarden Franken im Vorjahr. Im ersten Quartal 2021 hatte die Credit Suisse ein Verlust von 252 Millionen Franken geschrieben, weil das Hedgefonds-Debakel die Schweizer rund 4,4 Milliarden Franken gekostet hatte. Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 330 Millionen Franken im zweiten Quartal gerechnet.
Die Negativschlagzeilen der vergangenen Monate haben sich offenbar auf die Neugeldflüsse ausgewirkt. Die Credit Suisse verzeichnete Nettomittelabflüsse von 4,7 Milliarden Franken im zweiten Quartal 2021, verglichen mit Netto-Neugeldern von 9,8 Milliarden Franken im zweiten Quartal des Vorjahres und 28,4 Milliarden im ersten Quartal 2021. Die Mittelabflüsse waren nach Aussage der Credit Suisse vom Donnerstag bedingt durch verschiedene Einzelfälle im Vermögensverwaltungsgeschäft. Einige Mittelabflüsse gingen aber auch auf die Massnahmen zum Risikoabbau, insbesondere in der Asia-Pazifik-Region (APAC), zurück.
Die Erträge der Credit Suisse von April bis Juni ermässigten sich um 18 Prozent auf 5,10 Milliarden Franken. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 813 (Vorjahr: 1.551) Milliarden Franken. Der bereinigte Vorsteuergewinn ohne Berücksichtigung von wesentlichen Positionen und Archegos lag bei 1,3 Milliarden Franken, das war ein Minus von 11 Prozent.
CS-Bericht zu Archegos: Diverse Mängel, aber kein betrügerisches Verhalten
Die Credit Suisse hat gleichzeitig mit den Quartalszahlen einen Bericht zum Debakel um den Hedgefonds Archegos veröffentlicht, das die Grossbank bisher kumuliert rund 5 Milliarden Franken gekostet hat. Im Bericht werden diverse Mängel eingeräumt, die CS sieht aber kein betrügerisches oder rechtswidriges Verhalten von Angestellten.
Die wesentlichen Erkenntnisse der Untersuchung hätten unter anderem ergeben, dass im Prime-Services-Geschäft der Investmentbank Versäumnisse bei der effektiven Steuerung der Risiken vorgelegen hätten, schreibt die Bank in einer Mitteilung zum Bericht. Zudem sei festgestellt worden, dass die Kontrolle hinsichtlich Limitenüberschreitungen infolge einer ungenügenden Erfüllung von Aufsichtspflichten unzureichend gewesen sei.
Aus der Untersuchung sei jedoch auch hervorgegangen, dass niemandem aus den Geschäfts- und Risk-Bereichen betrügerisches oder rechtswidriges Vorgehen oder böswilliges Verhalten vorgeworfen werden müsse. Zudem seien im Zusammenhang mit der Architektur der Risikokontrollen und -prozesse auch keine Mängel festgestellt worden. Bei den bestehenden Risikosystemen seien auch keine Unzulänglichkeiten hinsichtlich der Ermittlung kritischer Risiken und damit verbundener Bedenken erkannt worden.
"Die Bank hat bereits eine Reihe entschiedener Massnahmen getroffen, um das Risikorahmenwerk zu stärken", wird Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório in der Mitteilung zitiert. "Wir sind entschlossen, die richtigen Lehren zu ziehen und die Kontrollfunktionen auszubauen, so dass wir künftig besser aufgestellt sind."
23 Mitarbeitende wurden zur Rechenschaft gezogen
Im Rahmen der Überprüfung wurden laut CS mehr als 80 Interviews mit gegenwärtigen und ehemaligen Mitarbeitenden der Bank geführt, und es wurden über zehn Millionen Dokumente und weitere Daten beschafft. 23 Mitarbeitende wurde individuell zur Rechenschaft gezogen. Dazu gehörten 9 Entlassungen sowie hohe finanzielle Einbussen von insgesamt rund 70 Millionen US-Dollar. Die Bank werde die impliziten und expliziten Auswirkungen der Archegos-Angelegenheit auf die Boni nach Abschluss des Geschäftsjahres im Vergütungsbericht vollumfänglich darlegen.
Der Zusammenbruch des US-Hedgefonds Archegos im März hatte die Credit Suisse im ersten Quartal 2021 mit insgesamt 4,4 Milliarden Franken belastet und das Quartalsergebnis klar ins Minus gedrückt. Im zweiten Quartal kommt nun noch eine weitere Belastung von knapp 600 Millionen dazu.
Der vom US-Investor Bill Hwang geführte Archegos-Fonds hatte mit einem hohem Einsatz von geliehenen Mitteln auf den Kursanstieg unter anderem von Aktien aus der Medien- sowie aus der E-Commerce-Branche gewettet. Die Credit Suisse war vom Hedgefonds-Kollaps finanziell weitaus am stärksten getroffen. Verluste erlitten aber auch weitere Finanzinstitute, darunter auch die japanische Nomura, die US-Bank Morgan Stanley, die Deutsche Bank und die UBS.
In der Folge des Archegos-Kollaps sowie des Debakels um die Greensill-Fonds mussten bei der CS unter anderem Investmentbank-Chef Brian Chin und Risikochefin Lara Warner den Hut nehmen. Zudem verringerte die Bank die Dividendenausschüttung an die Aktionäre und musste neues Kapital aufnehmen.
CS will am 6. August weitere Zahlung aus Greensill-Fonds an Anleger leisten
Die Grossbank Credit Suisse will den Anlegern aus den geschlossenen Greensill-Supply-Chain-Finance-Fonds am 6. August eine vierte Auszahlung leisten. Diese soll rund 0,4 Milliarden US-Dollar betragen. Damit würden sich die Barauszahlungen an die Anlegerinnen und Anleger auf insgesamt rund 5,9 Milliarden Dollar belaufen, teilte die CS am Donnerstag im Rahmen ihrer Berichterstattung zum zweiten Quartal mit.
Unter Berücksichtigung der bisher erfolgten Barauszahlungen und der verbleibenden Barmittel entspricht der Barmittelbestand aktuell rund 6,6 Milliarden. Dies seien 66 Prozent des Nettoinventarwerts der Fonds zum Zeitpunkt ihrer Aussetzung, so die CS weiter.
Oberste Priorität der für Greensill verantwortlichen Asset-Management-Sparte der CS blieben die Rückzahlungen sowie die Maximierung der Wiedereingänge. Daran arbeite ein Team mit über 60 internen und externen Expertinnen und Experten, heisst es.
Credit-Suisse-Aktie nach durchzogenen Zahlen stark unter Druck
Die Aktien der Credit Suisse gaben am Donnerstag markant nach. Das am Morgen vorgelegte Quartalsergebnis hat auf verschiedenen Ebenen die Erwartungen nicht erfüllt. So lag etwa der Reingewinn hinter den Prognosen zurück, wogegen die Kosten höher ausfielen als gedacht. Moniert wird in Marktkreisen auch der Kapitalabfluss. Im Rahmen der Erwartungen lag dagegen die Archegos-Belastung.
Bis Handelsende fielen CS an der SIX um 1,98 Prozent auf 9,11 Franken (Tagestief 8,79) zurück und schlossen nur noch knapp über dem Jahrestief von 8,72 von vor zehn Tagen. Sie zementieren damit ihre Position als mit Abstand schwächste Aktie unter den Blue Chips seit Jahresbeginn.
Wie Analysten festhalten treffen leicht tiefer als erwartet ausgefallene Erträge im zweiten Quartal auf höhere Kosten. Was letztere anbetrifft, zeigt man sich etwas enttäuscht. Auf Stufe Vorsteuergewinn weichen die Ergebnisbeiträge aus den einzelnen Geschäftsbereichen teilweise deutlich von den Erwartungen ab. Während die Beiträge der Universalbank Schweiz und des Internationalen Wealth Managements teils deutlich höher ausfallen als gedacht, bleiben jene vom Investment Banking und aus Asien Pazifik hingegen hinter den Erwartungen zurück.
Jefferies erklärt sich den insgesamt höher als erwartet ausgefallenen Vorsteuergewinn unter anderem mit der Auflösung zuvor getätigter Rückstellungen sowie mit einem erfreulich hohen Erlös für Allfunds. Das Institut bezeichnet das Abschneiden der Grossbank insgesamt als "schwach"
RBC Capital Markets sieht immerhin die verbesserte Quote des harten Kernkapitals als Lichtblick. Dennoch sieht sie die operativen Trends für die Credit Suisse durch die Ausfälle wegen Archegos und Greensill grundsätzlich beeinträchtigt. Ausserdem gebe es noch keine Klarheit über die regulatorischen Konsequenzen aus diesen Debakeln.
Auch die Zürcher Kantonalbank verweist auf eine besser ausgefallene Kapitalisierung als gedacht. Sie sieht das Ergebnis insgesamt etwas positiver als andere Kommentatoren und bezeichnet es als "im Grossen und Ganzen" den Erwartungen entsprechend. Die Abweichung auf der Gewinnebene komme von Rückstellungen für die Restrukturierung und für Rechtsfälle.
Aufgrund des verhaltenen Ausblicks für die kommenden Quartale rechnet aber auch die ZKB nicht, dass die Zahlen der Aktien zu einem Befreiungsschlag verhelfen könnten.
FRANKFURT (Dow Jones) / Zürich (awp)
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