Starinvestor im Interview |
11.05.2022 22:04:00
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Dafür bewundert Warren Buffett Elon Musk und Jeff Bezos
Value Investor Warren Buffett gilt nicht als Freund hoch bewerteter Unternehmen, insbesondere aus dem Techsektor. In einem Interview drückte er jüngst aber seine Bewunderung für die Arbeit von Tesla-Chef Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos aus.
• Starinvestor mit Lob für Geschäftssinn von Elon Musk
• Philanthropie von Jeff Bezos gelobt
Warren Buffett ist seit Jahrzehnten ein Vorbild für viele Anleger. Der 91-jährige leitet seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway nach den Prinzipien des Value Investing und gilt als einer der erfolgreichsten Vertreter in diesem Bereich. Im Interview mit Ex-CBS-Journalist Charlie Rose hat Buffett kürzlich auch einen Einblick gegeben, wieso seine Investmentstrategie über Jahre so erfolgreich war: "Man muss kein Genie sein in dem, was ich tue, das ist das Gute daran", so der Starinvestor. "Ich bin ein intelligenter Typ, der sich sehr für das interessiert, was er tut, also habe ich ein Leben lang damit verbracht, und ich habe mich mit Menschen umgeben, die das Beste aus mir herausholen", betont er.
Buffett denkt nicht an Rente
Wichtig beim Umsetzen der Value Strategie ist es dabei seiner Ansicht nach, Geduld zu haben. "Ich weiss, dass ich mit der Zeit gewinnen werde. Das bedeutet nicht, dass ich alle anderen schlagen werde oder so etwas. Aber das Spiel ist sehr, sehr, sehr einfach, wenn man die richtigen Lektionen zu dem, was man kauft, im Kopf hat".
Einen Rückzug aus dem Geschäftsleben plant der Starinvestor dabei offenbar zumindest kurzfristig nicht. Es gebe zwar einen Nachfolger für ihn bei Berkshire Hathaway, dieser wärme sich aber derzeit noch nicht auf. "Ich bin in der Verlängerung, aber ich bin noch da draussen", so Buffett im Interview weiter.
Er sei eine "verfallende Maschine, die sich aber immer noch wunderbar anfühlt", so Buffett über sich selbst. Zwar könne er sich manchmal nicht daran erinnern, warum er die Treppe hinaufgestiegen sei und auch sein Namensgedächtnis habe gelitten, auch könne er nicht mehr so schnell lesen, hören und sehen wie früher und sein Gleichgewichtssinn habe ebenfalls gelitten. " Aber das alles beeinträchtigt mein Glücksempfinden nicht, meine Arbeit, alles."
Lob für Elon Musk
Auch wenn sein Namensgedächtnis schlechter geworden sein soll, an den Namen von Elon Musk kann sich der 91-jährige offenbar noch gut erinnern. Buffett und der Tesla-Chef lieferten sich in der Vergangenheit diverse Male einen verbalen Schlagabtausch. "Burggräben sind lahm", kommentierte Musk etwa vor einigen Jahren eines der wichtigsten Merkmale, über die Unternehmen verfügen sollten, damit Buffett ein Investment in Erwägung zieht. Kurz darauf legte Musk nochmals nach und erklärte, dass er nicht zu den grössten Fans des Altmeisters gehöre, weil er dessen Job für "langweilig" halte. Musk zählt Buffett zu der Art Milliardäre, die an Wohlstand gewinnen, indem sie "in Unternehmen investieren oder Geld an der Börse bewegen", während andere ihr Geld verdienen, indem sie "fantastische Produkte entwickeln".
Trotz der Kritik von Musk an ihm und der Art, wie Buffett Geld verdient, hat der Starinvestor selbst im Interview mit Charlie Rose lobende Worte für den Tesla-Chef gefunden. "Elon nimmt es mit General Motors und Ford und Toyota und all diesen Leuten auf, die all dieses Zeug haben, und er hat eine Idee und er gewinnt. Das ist Amerika. Man kann es sich nicht ausdenken. Es ist erstaunlich". Autobauer gebe es viele, aber man müsse derjenige sein, der die Autos herstellt, die die Kunden wollen.
Tesla selbst erfüllt aber offenbar nicht die Kriterien für einen Einstieg von Berkshire Hathaway. Stattdessen ist die Investmentgesellschaft seit geraumer Zeit an dem chinesischen Tesla-Konkurrenten BYD beteiligt. Dabei hat Buffett einmal mehr den richtigen Riecher bewiesen: Die BYD-Aktie, die zum Zeitpunkt des Einstiegs für 8 HKD gehandelt wurde, kostet aktuell knapp 235 HKD.
Jeff Bezos ist ein "sehr schlauer Kerl"
Auch der Gründer des Internetriesen Amazon, Jeff Bezos, hat in den Augen von Warren Buffett im Geschäftsleben viel richtig gemacht. Bezos sei ein "sehr schlauer Kerl" erklärte der Starinvestor im Interview. Dass aus dem ehemaligen Online-Buchhändler Amazon einer der grössten Internetkonzerne der Welt geworden ist, hätte Buffett offenbar selbst nicht erwartet. Hätte Bezos ihn nach den Erfolgsaussichten seines geplanten Unternehmens befragt, hätte Buffett "viel Glück" geantwortet, erklärte er. "Amazon hätte nicht passieren können, aber es ist passiert", umschreibt Buffett die ungewöhnliche Erfolgsgeschichte des heutigen Online-Giganten.
Bezos selbst zählt er zu seinen Freunden, auch wenn sie sich nur einmal im Jahr sehen würden. Insbesondere die philanthropische Arbeit, die Bezos und seine Ex-Frau Mackenzie Scott leisten würden, sei Buffett zufolge zu würdigen.
Auch Buffett selbst gilt als Philanthrop. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Microsoft-Gründer Bill Gates, hat der Berkshire-Chef "The Giving Pledge" aus der Taufe gehoben. Mitglieder der US-Organisation verpflichten sich dazu, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Warren Buffett wird dieses Ziel voraussichtlich deutlich übererfüllen, er selbst will 95 Prozent seines Vermögens, das von Forbes aktuell auf rund 115 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, spenden.
Redaktion finanzen.ch
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