Heimliche Innovationen? |
10.11.2023 03:44:00
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Darum hält sich Apple beim Hype-Thema KI noch zurück - so könnte es weitergehen
Während Tech-Unternehmen wie Microsoft, Google oder NVIDIA bei ihren jüngsten Unternehmensberichten einen Fokus auf das boomende Thema der künstlichen Intelligenz (KI) legten, hält sich Apple bei der Ankündigung von KI-Innovationen noch auffällig bedeckt. Handelt es sich hier nur um die Ruhe vor dem Sturm? Oder hinkt Apple beim Thema KI hinterher?
• Tim Cook: "Apple investiert ziemlich viel in generative KI"
• Spekulationen rund um neuen Apple-Chatbot laufen an
Wenn Experten rund um das Thema der KI fachsimpeln, fallen schnell illustre Unternehmensnamen wie NVIDIA, Meta Platforms, OpenAI, Microsoft oder auch Google - auffällig selten fällt hingegen der Name des grössten Unternehmens der Welt: Apple.
Apple hält zum Thema KI noch die Füsse still
Es gibt aber gute Gründe, weshalb der iKonzern derzeit kaum bei KI-Debatten erwähnt wird: Apple selbst scheint den Ball noch flach halten zu wollen. So wurde der Begriff "Artificial Intelligence" bei Apples Earnings Call anlässlich des am 3. August veröffentlichten Berichts zum dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2023 lediglich sechs Mal verwendet. Zum Vergleich: Bei Amazons Earnings Call tauchte der Hype-Begriff 34-mal auf, bei Meta 62-mal, bei Microsoft 73-mal und beim Google-Mutterkonzern Alphabet sogar ganze 90-mal.
Eine ähnliche Situation zeigt sich auch in der laufenden Berichtssaison: Erneut verwendete Apple in seinem am 2. November veröffentlichten Bericht zum abgelaufenen vierten Geschäftsquartal 2023 deutlich seltener den Begriff "Artificial Intelligence (AI)" als die Tech-Konkurrenten. Laut "MarketWatch"-Angaben erwähnte Apple KI nur neun Mal - und dies ausnahmslos in der an die eigentliche Präsentation anschliessende Q&A-Fragerunde. Bei den anderen Big Tech-Konzernen spielte KI - wie bereits im August - eine deutlich gewichtigere Rolle. So wurde das Thema KI bei Microsofts Berichtsvorlage 57-mal erwähnt, bei Alphabet sogar 75-mal. Immerhin: Während Apples KI-Erwähnungen von fünf auf neun stiegen, fielen sie bei Microsoft und Alphabet im Vergleich zum Vorquartal (zuvor 73- beziehungsweise 90-mal).
Trotz des leichten Aufholens von Apple scheinen sich die Digitalriesen also weiterhin mit deutlich mehr Hochdruck auf den KI-Trend zu stürzen und verkünden beinahe wöchentlich neue Innovationen und Fortschritte rund um KI-Programme. Apple hingegen hat noch keine publikumswirksamen KI-Anwendungen angekündigt, geschweige denn einen eigenen KI-Chatbot gelauncht.
Apple-Chef Tim Cook: "Wir nutzen schon seit Jahren KI"
Dass Apple den vermeintlichen Mega-Trend der kommenden Jahre einfach so verschlafen wird, ist allerdings eine äusserst unwahrscheinliche Annahme. So betonte CEO Tim Cook im Rahmen des Earning Calls am 3. August, dass Apple schon seit Jahren auf KI setze und diese in vielfältiger Weise für sich zu nutzen wisse. Das Unternehmen betrachte KI und maschinelles Lernen "als fundamentale Kerntechnologien", welche in "praktisch jedes" der Apple-Produkte einfliessen. KI helfe dabei, kürzlich angekündigte Software-Funktionen wie Live-Sprachnachrichten voranzutreiben. Auch bei der Funktion, dass Nutzer ihre Stimme digital replizieren können, sowie bei Anwendungen wie der automatischen Unfall- und Sturzerkennung nutze der iPhone-Hersteller schon seit geraumer Zeit KI-Technologien. KI sei daher auch "absolut entscheidend für uns", zitierte MarketWatch den Konzernchef. Apple forsche "seit Jahren an einer Vielzahl von KI-Technologien, einschliesslich generativer KI". Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der KI wolle Apple in den kommenden Jahren weiter ausbauen, Milliardeninvestitionen seien geplant. "Wir werden weiterhin investieren, innovativ sein und unsere Produkte mit diesen Technologien verantwortungsvoll weiterentwickeln, um das Leben der Menschen zu bereichern", liess Cook verlauten.
Tim Cook: Apple investiert "ziemlich viel" in generative KI
Anlässlich der jüngsten Gewinnvorlage Anfang November versicherte Apple-Chef Cook den Anlegern und Analysten dann auch, dass Apple "ziemlich viel" in generative KI investiere - also in die Form der KI-Technologie, die durch den Chatbot ChatGPT von OpenAI populär wurde. Abermals wurde Cook aber nicht konkreter. "Ich werde nicht ins Detail gehen, was es ist, denn wie Sie wissen, tun wir das wirklich nicht", so der langjährigen Apple-Chef. Cooks Kommentare kamen als Antwort auf die Frage eines Analysten, der wissen wollte, ob das Unternehmen sein mit Spannung erwartetes "Vision Pro"-Headset oder andere Initiativen, die generative KI nutzen, monetarisieren wolle, da andere Unternehmen ihre eigenen Experimente verstärken. Cook entgegnete nur, dass Apple plane, sich der generativen KI "verantwortungsvoll" zu nähern. Fans der Geräte des Unternehmens "werden im Laufe der Zeit Produktverbesserungen sehen, bei denen diese Technologien im Mittelpunkt stehen", lautete Cooks ausweichendes Resümee.
Veröffentlicht bald auch Apple einen neuen KI-Chatbot?
Cook machte durch seine jüngsten Aussagen deutlich, dass Apple auch künftig nicht mit seinen KI-Bemühungen protzen werde. Es sei Teil der Apple-Unternehmenskultur, Produkte erst dann anzukündigen, wenn sie tatsächlich für die Benutzung durch die Verbraucher bereitstehen. Cook, der von Mitarbeitern wie Anlegern für seine besonnene, unaufgeregte Art geschätzt wird, erteilte damit den Spekulationen rund um eine Mega-Neuigkeit bezüglich der KI-Aktivitäten von Apple zunächst eine Absage. Nichtsdestotrotz ist es äusserst wahrscheinlich, dass Apple künftig auch im KI-Geschäft gross mitmischen wird - das legt auch ein Bloomberg-Artikel nahe. Demnach testet Apple derzeit intern einen generativen KI-Chatbot unter seinen Mitarbeitern, der oft als "AppleGPT" bezeichnet wird. Das Unternehmen hat angeblich die Absicht, im kommenden Jahr eine bemerkenswerte Ankündigung im KI-Bereich zu machen, obwohl die genaue Art dieser Ankündigung noch ungewiss ist. Fest steht aber, dass Apple grosse Ambitionen hegt und händeringend nach KI-Fachleuten sucht. So berichtete "t3n", dass Apple zuletzt viele neue Stellenausschreibungen veröffentlicht habe, die sich an Talente rund um das Thema "generative KI" richten würden.
Redaktion finanzen.ch
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