Leerverkaufs-Ranking |
05.02.2020 19:12:00
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Lieblinge der Shortseller: Die am häufigsten leerverkauften Aktien der Schweiz im Januar
Wenn Leerverkäufer aktiv werden, ist dies immer auch ein Hinweis auf eine mögliche Kursentwicklung. An der Schweizer Börse fällt im vergangenen Monat diesbezüglich ein Wert besonders deutlich auf.
• Auch bei Stadler Rail setzen Shortseller auf sinkende Kurse
• Alte Bekannte in der Top 10-Liste
In der Liste der beliebtesten Schweizer Aktien bei Shortsellern taucht Ende Januar ein neuer Name auf.
ams stösst in die Top 3 vor
Der Chiphersteller ams hat sich in diesem Jahr in der Gunst der Leerverkäufer deutlich nach vorn gearbeitet: Die Shortpositionen auf das Unternehmen sind im Januar massiv gestiegen - insgesamt waren bis zum Ende des letzten Monats 13,6 Prozent der ams-Aktien leerverkauft, rund doppelt so viele, wie noch im Monat zuvor. Dies berichtet "Finanz und Wirtschaft" unter Berufung auf Daten des Finanzdienstes IHS Markit. Dass Leerverkäufer zunehmend auf sinkende Kurse bei der ams-Aktie setzen, dürfte insbesondere der Tatsache geschuldet sein, dass der Chiphersteller die teure Übernahme des deutschen OSRAM-Konzerns unter anderem mit einer Kapitalerhöhung finanzieren will .
Nur bei Valoren von Komax und Meyer Burger hatten Shortseller im Januar höhere Leerverkaufspositionen. Beide tauschten im Vergleich zum Vormonat ihre Positionen: Komax war mit 16,1 Prozent leerverkauften Anteilsscheinen die am häufigsten geshortete Schweizer Aktie. Der Konzern hatte erst in der letzten Woche schwache Zahlen vorgelegt und Kurzarbeit angekündigt. Shortseller rechnen offenbar damit, dass die Erholung der letzten Tage nicht von Dauer ist und die Komax-Aktie vor weiteren Verlusten steht.
Meyer Burger landete mit Leerverkaufspositionen von 15,7 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Aktie, deren Wert sich innerhalb der letzten zwölf Monate mehr als halbiert hat, scheint Leerverkäufer weiter nicht zu überzeugen. Das Solargeschäft bleibt weiterhin unter Druck, Entspannung an der operativen Front zeichnet sich offenbar nicht ab.
Basilea und Autoneum ebenfalls Shortseller-Favoriten
Bei Basilea gehen unterdessen weniger Shortseller davon aus, dass die Kurse weiter sinken werden. Bereits im Vormonat hatten Leerverkäufer ihre Shortpositionen um 8,4 Prozent reduziert, auch im Januar setzte sich diese Tendenz fort. Mit 13,1 Prozent leerverkauften Aktien bleibt das Unternehmen aber weiter eine der am häufigsten geshorteten Aktien.
Einen Platz dahinter reiht sich ein Neuling im Leerverkaufs-Ranking ein: Der Automobilzulieferer Autoneum schaffte es auf Platz 5 der am häufigsten leerverkauften Valoren. Um 6 Prozent auf 12,6 Prozent stockten Shortseller ihre Positionen im abgelaufenen Monat auf. Dabei hatte das Unternehmen erst kürzlich durchaus überzeugende Umsatzzahlen vorgelegt, was der Aktie zuletzt auf die Beine geholfen hatte.
Alte Bekannte: Kudelski, Sika und Aryzta
Auch die Anteilsscheine von Kudelski, Sika und Aryzta gehören im Januar wieder zu den beliebtesten Aktien von Leerverkäufern. Shortseller bauten ihre Leerverkaufspositionen auf diese Anteile im Januar zwischen sechs und neun Prozent aus. Ein Lizenzabkommen mit dem amerikanischen FuboTV hat bei Kudelski offenbar ebenso wenig überzeugt, wie Investitionen von Sika in ein Bauchemiewerk in Kolumbien. Und auch der Backwaren-Konzern Aryzta hat zuletzt offenbar nicht überzeugen können, die in Summe positive Entwicklung des Aktienkurses in den letzten drei Monaten fortsetzen zu können.
Neu in den Top 10: Stadler Rail
Auf Platz 9 findet sich GAM wieder - auch hier sind die Leerverkaufspositionen gestiegen. Mit einem ungleich kräftigeren Anstieg der leerverkauften Titel verglichen mit der Gesamtzahl aller ausstehenden Aktien landete mit Stadler Rail ein Neuling im Top 10-Shortseller-Ranking. Um 29 Prozent haben Leerverkäufer ihre Positionen bei dem Zughersteller aufgestockt. Diese Entwicklung dürfte insbesondere auf die schwachen Quartalszahlen zurückzuführen sein. Bei Umsatz und Ebit blieb der Konzern unter den Erwartungen und schockte Anleger zudem mit einer Gewinnwarnung.
Redaktion finanzen.ch
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