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Mehr als erwartet 02.11.2023 13:57:53

Lufthansa-Aktie auf Kaufzetteln: Lufthansa macht mehr Gewinn - Triebwerksrückruf beeinflusst Lufthansa

Lufthansa-Aktie auf Kaufzetteln: Lufthansa macht mehr Gewinn - Triebwerksrückruf beeinflusst Lufthansa

Die Lufthansa Group hat ihren Gewinn und die Profitabilität im dritten Quartal deutlich stärker gesteigert als von Analysten erwartet.

Airbus
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Der Airline-Konzern erwartet in den kommenden Monaten, insbesondere in der Weihnachtszeit, eine weiterhin starke Nachfrage nach Flugreisen und ein erneut positives Ergebnis im vierten Quartal. Die Jahresprognose bestätigte der MDAX-Konzern.

Konzernchef Carsten Spohr danke Kunden und Mitarbeitenden für einen Rekordsommer. "Alle Airlines unserer Gruppe und Lufthansa Technik haben mit zweistelligen Gewinnmargen dazu beigetragen", sagte Spohr laut der Mitteilung. Der Konzern konnte trotz höherer Treibstoffkosten die Stückkosten pro Sitzplatz senken.

Im Zeitraum Juli bis September stieg der Umsatz 8 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Das war zwar weniger als von Analysten mit 10,8 Milliarden Euro erwartet, aber laut der Mitteilung das umsatzstärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Das bereinigte Ergebnis Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 31 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Die entsprechende operative Marge verbesserte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 14,3 Prozent. Der Konzerngewinn verbesserte sich um 47 Prozent auf 1,192 Milliarden Euro. Je Aktie verdiente die Lufthansa Group 1,00 Euro, nach 68 Cent im Vorjahreszeitraum

Analysten hatten im Konsens mit einem bereinigten EBIT von 1,43 Milliarden mit einer Marge von 13,2 Prozent und einem Konzerngewinn von 1,04 Milliarden Euro gerechnet.

Für 2023 erwartet Lufthansa weiterhin ein bereinigtes EBIT von mehr als 2,6 Milliarden Euro, ein deutlich Anstieg von 1,5 Milliarden Euro im Jahr zuvor.

Für 2024 rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Anstieg der Kapazität auf rund 95 Prozent des Vorkrisenniveaus, von voraussichtlich. Die bereinigte EBIT-Marge soll mindestens 8 Prozent erreichen.

Triebwerksrückruf hält 2024 etliche Lufthansa-Jets am Boden

Ein weltweiter Rückruf von Triebwerken wird im kommenden Jahr voraussichtlich jeden Tag 20 Airbus-Jets aus dem Lufthansa-Konzern am Boden halten. Insgesamt habe der Konzern 64 Flugzeuge mit dem betroffenen Getriebefan-Antrieb des Herstellers Pratt & Whitney, sagte Vorstandschef Carsten Spohr in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen am Donnerstag in Frankfurt. Einschliesslich Ersatztriebwerken müssten im Zuge des Rückrufs 146 Turbinen im Lufthansa-Konzern gewartet werden. Spohr setzt dabei auf die Konzerntochter Lufthansa Technik. Sie soll die Wartungsdauer deutlich verkürzen.

Die RTX-Tochter Pratt & Whitney hatte im Sommer einen umfangreichen Rückruf der Getriebefan-Antriebe bekannt gegeben. Grund ist ein problematisches Metallpulver, das Pratt & Whitney bei der Produktion der Turbinenscheiben verwendet hat. Der Triebwerkstyp kommt weltweit bei etwa jedem zweiten Jet aus Airbus' meistgefragter Modellreihe A320neo zum Einsatz.

Spohr hofft, die Wartung der betroffenen Triebwerke schneller hinzubekommen als Pratt & Whitney und dessen deutscher Partner MTU. Dort geht man davon aus, dass jedes Triebwerk bis zu 300 Tage ausser Betrieb sein wird, auch wegen langer Wartezeiten auf Werkstatttermine und Ersatzteile. Spohr hofft, das bei Lufthansa Technik 100 Tage schneller hinzubekommen. Zudem verspricht er sich von der Wartungswelle Umsatz für die Konzerntochter. Denn letztlich sind wohl fast alle der mehr als 3000 bisher ausgelieferten Getriebefan-Triebwerke weltweit von dem Problem betroffen.

Zwar hatte die Lufthansa bei der Bestellung ihrer Mittelstreckenjets aus der Airbus-A320neo-Familie nur zur Hälfte auf den Getriebefan gesetzt und auch den Konkurrenzantrieb Leap von CFM bestellt, einem Gemeinschaftsunternehmen von SAFRAN und General Electric. Laut Spohr wurden bisher aber nur zehn Flugzeuge mit dem Leap-Antrieb an den Lufthansa-Konzern ausgeliefert.

Die Lufthansa-Aktie springt im XETRA-Handel zeitweise 7,41 Prozent auf 7,06 Euro an.

FRANKFURT (Dow Jones/awp international)

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Bildquelle: Vacclav / Shutterstock.com,Jorg Hackemann / Shutterstock.com,Robert Sarosiek / Shutterstock.com,Thomas Lohnes/Getty Images

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