20.12.2016 18:44:53
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MÄRKTE EUROPA/Anschlag sorgt für Entsetzen - Finanzmärke wenig beeindruckt
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben am Dienstag unbeirrt ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. "Das Attentat in Berlin (...) sorgt einmal mehr für Entsetzen und ruft uns in Erinnerung, dass der Terror vielleicht nicht zum Alltag gehört, wohl aber eine tragische Regelmäßigkeit erhält", sagte Peter Meister von der BHF Bank. Das Ausmaß und die Härte des Kampfes gegen den Terrorismus könnten allerdings zunehmen.
Am Aktienmarkt wirkte sich der Euro stützend aus, der zum Dollar auf den tiefsten Stand seit 2003 abrutschte. Momentan scheint es allenfalls eine Frage der Zeit, wann die Parität zum Dollar erreicht wird. Der Dax verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 11.465 Punkte, im Verlauf stieg er mit 11.472 Punkten auf ein neues Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,7 Prozent auf 3.279 Punkte zu.
"Wir sehen den Dollar auf breiter Front steigen", so eine Devisenhändlerin. So legte die Gemeinschaftswährung gegenüber Euro und Pfund zu. Die Zinserwartungen seien nach den Notenbanksitzungen klarer. Die Anschläge in Berlin und der Türkei hätten die Unsicherheiten in Bezug auf die kommenden anstehenden Wahlen in Europa wieder verstärkt, hieß es von Nordea. Der Dollar profitierte zudem von positiven Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Vorabend. Sie hatte eine eher positive Einschätzung zum US-Arbeitsmarkt abgegeben. Aktuell notiert der Euro bei 1,0390 Dollar. Die Rohstoffpreise gaben fast durchweg nach - belastet vom starken Dollar.
Italiens Bankenaktien gesucht Die italienischen Banken standen einmal mehr im Blickpunkt. Angesichts der Bankenkrise im Land will der neue Regierungschef Paolo Gentiloni vorsorglich ein Hilfspaket von 20 Milliarden Euro schnüren. "Das ist eine Vorsichtsmaßnahme", sagte Gentiloni laut AFP. Das Parlament muss allerdings in den kommenden Tagen noch über ein solches Hilfspaket abstimmen.
Aktien der angeschlagenen Banca Monte dei Paschi, die am Vortag mit dem Beginn einer Kapitalerhöhung um 10 Prozent eingebrochen waren, schlossen knapp im Minus. UBI Banca stiegen um 5,8 Prozent, Banco Popolare um 4,3 Prozent und UniCredit um 2,0 Prozent. Auch Deutsche Bank und Commerzbank tendierten fester und waren die beiden größten Gewinner im DAX.
Machtkampf zwischen Vivendi und Mediaset geht in neue Runde Den Treiber für den Kurs vom Mediaset lieferten neue Aussagen von Vivendi. Der französische Medienkonzern will seine Beteiligung an der italienischen Mediaset auf bis zu 30 Prozent erhöhen. Erst in der vergangenen Woche hatte Vivendi ihren Anteil an dem Konzern, der vom ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegründet worden war, auf 20 Prozent aufgestockt. An der Börse hieß es vereinzelt, dass Vivendi nicht unter der 30-Prozent-Schwelle verharre und stattdessen ein feindliches Übernahmeangebot abgeben könnte. Mediaset haussierten in Mailand um 23,3 Prozent. Vivendi legten in Paris um 0,7 Prozent zu.
Linde und Praxair streben Fusion unter Gleichen an Der Gaseanbieter Linde drückt bei dem geplanten Zusammenschluss mit dem US-Konzern Praxair aufs Tempo. Knapp zwei Wochen nach der Ankündigung, die Gespräche um eine Fusion mit dem US-Wettbewerber wieder aufzunehmen, gaben beide Konzerne bereits erste Eckdaten zur geplanten Fusion bekannt. Angestrebt wird ein Zusammenschluss unter Gleichen mit Hilfe eines Aktientausches unter dem Dach einer neuen Holdinggesellschaft. Das kam an der Börse nicht gut an, Linde fielen um 4 Prozent und waren damit größter Verlierer im DAX. In den USA handelten Praxair ebenfalls 4 Prozent tiefer.
MDAX steigt auf Allzeithoch Der MDAX ist im späten Handel bereits auf sein neues Allzeithoch bei 21.981 Punkten gestiegen. In dem sogenannten Mittelstandsindex sind einige Unternehmen notiert, die von der aktuellen Schwäche im Euro profitieren. Dazu gehören aus der Flugzeugbranche MTU und Airbus. Zu den größten Gewinnern zählen in diesem Jahr Covestro (plus 90 Prozent), Hochtief (plus 54 Prozent) und Lanxess (plus 46 Prozent). Unter den Nebenwerten verteuerten sich Crop Energies um 8,2 Prozent. Händler lobten die guten Quartalszahlen und eine höhere Gewinnprognose des Bioethanolproduzenten. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.279,41 +21,56 +0,7% +0,4% Stoxx-50 3.016,70 +16,09 +0,5% -2,7% Stoxx-600 361,32 +1,73 +0,5% -1,2% XETRA-DAX 11.464,74 +38,04 +0,3% +6,7% FTSE-100 London 7.043,96 +26,80 +0,4% +12,8% CAC-40 Paris 4.849,89 +27,12 +0,6% +4,6% AEX Amsterdam 484,04 +3,69 +0,8% +9,6% ATHEX-20 Athen 1.683,97 -4,47 -0,3% -8,2% BEL-20 Bruessel 3.605,27 +29,08 +0,8% -2,6% BUX Budapest 31.713,50 +67,12 +0,2% +32,6% OMXH-25 Helsinki 3.662,84 +8,69 +0,2% +9,0% ISE NAT. 30 Istanbul 95.221,84 +791,33 +0,8% +6,5% OMXC-20 Kopenhagen 874,35 +2,05 +0,2% -13,8% PSI 20 Lissabon 4.620,04 +38,06 +0,8% -12,3% IBEX-35 Madrid 9.407,90 +71,20 +0,8% -1,4% FTSE-MIB Mailand 19.212,10 +243,16 +1,3% -10,3% RTS Moskau 1.142,54 +12,48 +1,1% +50,9% OBX Oslo 613,28 -0,34 -0,1% +13,8% PX-GLOB Prag 1.189,17 +6,08 +0,5% -4,2% OMXS-30 Stockholm 1.536,72 -5,98 -0,4% +6,2% WIG-20 Warschau 1.940,46 +15,79 +0,8% +4,4% ATX Wien 2.632,85 +8,26 +0,3% +9,8% SMI Zuerich 8.243,00 +8,51 +0,1% -6,5%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0394 +0,06% 1,0387 1,0438 -4,3% EUR/JPY 122,4909 +0,10% 122,3641 121,99 -15,9% EUR/CHF 1,0685 +0,03% 1,0681 1,0687 -1,8% EUR/GBP 0,8412 +0,20% 0,8384 1,1880 +14,2% USD/JPY 117,83 +0,03% 117,80 116,86 +0,4% GBP/USD 1,2355 -0,26% 1,2387 1,2405 -16,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,15 52,12 +0,1% 0,03 +18,0% Brent/ICE 55,17 54,92 +0,5% 0,25 +20,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.130,31 1.138,30 -0,7% -7,99 +6,6% Silber (Spot) 15,88 15,97 -0,6% -0,09 +14,9% Platin (Spot) 915,10 916,50 -0,2% -1,40 +2,7% Kupfer-Future 2,49 2,49 -0,1% -0,00 +15,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 20, 2016 12:14 ET (17:14 GMT)
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