05.05.2017 19:03:49
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MÄRKTE EUROPA/Börsen jubeln bereits vor Wahl in Frankreich
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem verhaltenen Start haben die Börsen in Europa mit einem überzeugenden US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag Fahrt aufgenommen. Der Jobmotor in den USA brummt, die Arbeitslosenquote liegt mit 4,4 Prozent auf dem tiefsten Stand seit Mai 2007. Auch wenn die Entwicklung der Stundenlöhne nicht überzeugen konnte, dürfte die Fed ihrem Zinserhöhungspfad Schritt für Schritt folgen. In Europa dürften die Zinsen dagegen noch lange auf niedrigen Niveau verharren, was gegen einen Stärke im Euro spricht. Das ist gut für die europäischen Unternehmen, was die laufende Berichtssaison zeigt.
Lobend über die laufende Berichtssaison äußerten sich die Analysten von Morgan Stanley. Sie haben die Quartalszahlen von insgesamt 214 Unternehmen überprüft. Demnach haben 25 Prozent mehr Unternehmen die Ergebniserwartungen übertroffen als verfehlt. Damit markierten die Quartalsergebnisse bisher die beste Performance seit dem zweiten Quartal 2007. Sorge vor dem Ausgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich haben die Investoren nicht.
In diesem Umfeld hielt die Serie von Rekordhochs im Dax bereits den vierten Tag in Folge an. Der DAX legte um 0,6 Prozent auf 12.717 Punkte zu, das neue Allzeithoch liegt nur zwei Punkte höher. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,9 Prozent und 3.659 Punkten auf Jahreshoch.
Analyst: Sieg Le Pens würde Euro eiskalt erwischen Am Sonntag findet der entscheidende Wahlgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich statt. "Die Märkte haben sich klar auf einen Wahlsieg von Emmanuel Macron eingestellt", so Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Ein Sieg von Rechtspopulistin Marine Le Pen würde den Euro eiskalt erwischen. Die Gemeinschaftswährung notierte bei knapp 1,10 Dollar und damit auf Jahreshoch. Am Devisenmarkt wird das Aufwärtspotenzial für den Euro bei einem Sieg des Euro-freundlichen Macron nach der Stärke der vergangenen zwei Wochen aber als begrenzt angesehen. Bei einem Sieg von Le Pen dürfte die Gemeinschaftswährung dagegen zumindest in den Bereich von 1,07 Dollar fallen, dort notierte das Währungspaar vor dem ersten Wahlgang.
International Consolidated Air treibt den Sektor Die Aktien der Fluggesellschaft International Consolidated Air zogen nach ihrem Quartalsbericht um 5,7 Prozent an. Das Passagieraufkommen der Muttergesellschaft von British Airways und Iberia erholte sich schneller als erwartet. Zudem profitiert der Gewinn von den niedrigeren Ölpreisen. Im Windschatten zogen Air France um 4,4 Prozent an und Easyjet um 4,2 Prozent. Der Index der Reise- und Freizeit-Aktien in der europäischen Stoxx-Welt gewann 0,3 Prozent.
Vestas mit starker Marge Gute Zahlen von Vestas trieben die Aktie um 5,1 Prozent nach oben. Im Fokus stand vor allem der kräftige Margenanstieg, der den Gewinn überproportional nach oben getrieben hat. "Von 5,8 Prozent vor einem Jahr hat sie sich mit 11,2 Prozent jetzt fast verdoppelt", sagte ein Händler. Dies lasse das Jahresziel einer Marge zwischen 12 bis 14 Prozent als realistisch erscheinen.
Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im ersten Quartal dank einer höheren Nachfrage und der Einbeziehung des Spezialadditivgeschäfts von Air Products Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme drückten aber das Konzernergebnis stärker als erwartet. Für die Aktie ging es um 0,6 Prozent nach unten.
Pearson erfreut Anleger mit Sparmaßnahmen Der britische Medienkonzern Pearson verstärkt seine Sparanstrengungen. Der Konzern will seine Kosten um weitere 300 Millionen Pfund im Jahr drücken. Gleichzeitig meldete das Unternehmen für das erste Quartal einen Umsatzanstieg von bereinigt 6 Prozent. Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an, die Aktie stieg um 12,4 Prozent.
Telefonica Deutschland hat im Kerngeschäft Mobilfunkdienstleistungen auch zum Jahresstart Umsatz verloren, obwohl die Kundenzahlen gestiegen sind. Operativ gelang mit Hilfe von Kostensenkungen ein leichtes Wachstum, das von Beobachtern allerdings deutlicher erwartet worden war. Die Aktie, die auf Grund einer hohen Dividendenrendite bei Anlegern beliebt ist, verlor 7 Prozent.
Borussia Dortmund bleibt im Spiel Als "durchwachsen" stufte Marcus Silbe, Analyst bei Oddo Seydler, das wirtschaftliche Abschneiden von Borussia Dortmund im dritten Quartal ein. Sowohl der Umsatz wie auch der Ertrag seien knapp unterhalb seiner Erwartung ausgefallen. Dafür hätte der Bundesligist mit dem Erreichen des DFB-Pokalfinales für das vierte Quartal eine zu erwartende Mehreinnahme von gut 5 Millionen Euro eingespielt. Außer Frage steht für Silbe, dass die Dortmunder auch in der kommenden Saison in der europäischen Königsklasse spielen. Die Aktie gab um 0,5 Prozent nach. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.658,79 +30,91 +0,9% +11,2% Stoxx-50 3.244,64 +16,77 +0,5% +7,8% Stoxx-600 394,54 +2,56 +0,7% +9,2% XETRA-DAX 12.716,89 +69,11 +0,5% +10,8% FTSE-100 London 7.297,43 +49,33 +0,7% +2,2% CAC-40 Paris 5.432,40 +59,99 +1,1% +11,7% AEX Amsterdam 533,27 +4,84 +0,9% +10,4% ATHEX-20 Athen 2.017,24 +14,82 +0,7% +15,9% BEL-20 Brüssel 4.037,94 +34,28 +0,9% +12,0% BUX Budapest 32.864,04 +574,19 +1,8% +2,7% OMXH-25 Helsinki 4.008,97 +27,77 +0,7% +8,9% ISE NAT. 30 Istanbul 115.501,57 +1182,79 +1,0% +21,0% OMXC-20 Kopenhagen 990,92 +6,49 +0,7% +12,1% PSI 20 Lissabon 5.235,49 +19,32 +0,4% +12,3% IBEX-35 Madrid 11.135,40 +122,50 +1,1% +19,1% FTSE-MIB Mailand 21.448,70 +278,78 +1,3% +11,5% RTS Moskau 1.084,55 +3,33 +0,3% -5,9% OBX Oslo 636,74 +11,06 +1,8% +3,1% PX-GLOB Prag 1.322,18 +5,53 +0,4% +10,3% OMXS-30 Stockholm 1.642,04 +3,71 +0,2% +8,2% WIG-20 Warschau 2.382,17 +1,17 +0,0% +22,3% ATX Wien 3.068,28 +32,18 +1,1% +17,2% SMI Zürich 9.016,66 +36,64 +0,4% +9,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.43 Uhr Do, 17.14 Uhr % YTD EUR/USD 1,0992 +0,08% 1,0983 1,0940 +4,5% EUR/JPY 123,89 +0,48% 123,30 123,33 +0,8% EUR/CHF 1,0853 +0,08% 1,0845 1,0844 +1,3% EUR/GBP 0,8483 -0,20% 0,8500 1,1799 -0,5% USD/JPY 112,70 +0,39% 112,26 112,74 -3,6% GBP/USD 1,2953 +0,25% 1,2921 1,2906 +5,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,49 45,9 +1,3% 0,59 -18,1% Brent/ICE 48,93 48,38 +1,1% 0,55 -16,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.228,37 1.227,70 +0,1% +0,67 +6,7% Silber (Spot) 16,31 16,18 +0,8% +0,13 +2,4% Platin (Spot) 910,40 904,00 +0,7% +6,40 +0,8% Kupfer-Future 2,52 2,50 +0,8% +0,02 +0,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 05, 2017 12:33 ET (16:33 GMT)
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