19.03.2020 16:08:47
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MÄRKTE EUROPA/Relativ stabil trotz Einbruch des Philadelphia-Fed-Index
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiterhin recht stabil präsentieren sich Europas Börsen am Donnerstagnachmittag. Der Einbruch des Philadelphia-Fed-Index macht die Anleger genauso wenig nervös wie dies am Vormittag nach dem Einbruch des ifo-Geschäftsklimaindex der Fall gewesen war. Im Handel ist von einem gewissen Gewöhnungseffekt die Rede. Analysten weisen zudem darauf hin, dass den Einbrüchen der Daten in den kommenden Wochen noch zahlreiche weitere folgen werden.
Einen wichtigen Anteil an den Stabilisierungsansätzen hat die Ankündigung eines Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) durch die EZB, was als ein "Whatever it takes 2.0" interpretiert wird. Das neue Programm hat ein Volumen von zunächst 750 Milliarden Euro und wird bis mindestens Ende 2020 laufen.
Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 8.416. Fundamental gestützt wird der DAX mittlerweile von seinem Buchwert, den die Analysten der DZ Bank um 8.100 Punkte sehen. Der Euro-Stoxx-50 steigt dagegen um 0,6 Prozent auf 2.400 Punkte.
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im März drastisch auf 87,7 von 96 eingebrochen und damit auf den tiefsten Stand seit 2009. Nach Einschätzung der Commerzbank deutet der Index darauf hin, dass Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Halbjahr "drastisch" zurückgehen wird. Der Philadelphia-Fed-Index ist derweil im März auf minus 12,7 nach 36,7 Punkte eingestürzt und blieb damit weit unter der Prognose von 9.
Peripherie-Anleihen erholen sich
Mit den Ankündigungen der EZB geraten die Renditen der europäischen Staatsanleihen kräftig unter Druck. Vor allem die zuvor gemiedenen Titel aus der Peripherie sind nun wieder gefragt. So fallen die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien um 50 Basispunkte auf 1,80 Prozent, die der griechischen sogar um 161 Basispunkte auf 2,30 Prozent. Damit engt sich der Spread zu deutschen Bundesanleihen massiv ein.
Die Hypervolatilität bleibt in jedem Fall erhalten. Der Markt schaffe es derzeit kaum, die Unzahl neuer Informationen und Meinungen in einen für alle akzeptablen Preis umzusetzen, heißt es im Handel. Nun wird selbst in den USA über Direktbeteiligungen des Staates an Unternehmen laut nachgedacht. In Frankreich spricht man bereits über mögliche Verstaatlichungen.
Signale aus China können als erste Hoffnungsschimmer interpretiert werden: Wie die dortige Regierung mitteilte, soll es keine Neuansteckungen innerhalb Chinas mehr gegeben haben. Fallende Zahlen werden vom Markt als "der" Trigger schlechthin für eine Erholung gesehen. Nach dem Ausverkauf vom Vortag erholen sich die Ölpreise am Donnerstag.
Deutsche Euroshop setzt Dividende aus
Aus der Immobilienbranche hat Patrizia gute Zahlen vorgelegt, erhöht die Dividende und startet einen Aktienrückkauf. Dazu bestätigte Vonovia, ausreichend Barmittel zu besitzen. Der Ausblick auf 2020 wurde bekräftigt. Patrizia verlieren dennoch 1,7 Prozent und Vonovia 3 Prozent. Deutsche Euroshop stürzen um 8,8 Prozent ab. Das Unternehmen hat die Dividende ausgesetzt.
Adidas erholen sich von dem jüngsten Ausverkauf mit einem Plus von 3,9 Prozent - trotz Coronakrise ist das Unternehmen zuversichtlich mit Blick auf die Wachstumsaussichten. Auch MTU Aero erholen sich mit Aufschlägen von 3,9 Prozent. Hier hilft auch eine Kaufempfehlung der Citigroup.
Aegon überzeugt mit Zahlen
Heidelbergcement brechen um 8,9 Prozent ein. Der Konzern hat bei Vorlage seiner Zahlen die Dividende angehoben, gibt allerdings keine Prognose für 2020 ab. Noch zu Jahresbeginn habe es nach leichtem Wachstum bei Umsatz und operativem Ergebnis ausgesehen, teilte der Baustoffkonzern mit.
Als gut werden die Jahreszahlen für 2019 von Morphosys im Handel beschrieben. Die Aktie gewinnt 0,4 Prozent. Die Geschäftsschließungen bei Hugo Boss und der entsprechend kassierte Jahresausblick überraschen kaum, wie Händler sagen. Aber die Titel verlieren dennoch nochmals 6,3 Prozent. Siemens Healthineers gewinnen 6,3 Prozent. Trotz Corona laufe das Geschäft stabil.
Aktien des niederländischen Versicherers Aegon springen um 7 Prozent nach oben. Aufgrund der Coronavirus-Krise sei es zu keinen größeren Schadensforderungen gekommen, teilte Aegon mit. Die Liquidität sei gut, die Dividende solle wie geplant gezahlt werden und die Solvabilitätsquote II liege bei 190 Prozent per Quartalsende.
Keine einheitliche Reaktion zeigen die Aktien französischer Banken. Dort hat die Finanzaufsicht den Geldinstituten genehmigt, angesichts der Coronakrise ihre Kapitalpuffer komplett für Liquiditätszwecke zu nutzen. Damit würden rund 8 Milliarden Euro kurzfristig frei, heißt es. Credit Agricole legen um 4,1 Prozent zu, BNP Paribas verlieren 1,8 Prozent und Societe Generale geben um 5,4 Prozent nach.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.400,48 0,61 14,66 -35,90
Stoxx-50 2.422,59 1,66 39,45 -28,81
DAX 8.416,18 -0,30 -25,53 -36,48
MDAX 18.103,21 1,08 193,81 -36,06
TecDAX 2.245,51 1,97 43,28 -25,52
SDAX 7.930,23 -0,82 -65,77 -36,62
FTSE 5.117,05 0,72 36,47 -32,64
CAC 3.764,77 0,26 9,94 -37,02
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,20 0,03 -0,44
US-Zehnjahresrendite 1,09 -0,09 -1,59
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:44 Uhr Fr, 17:38 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0782 -1,37% 1,1208 1,1062 -3,9%
EUR/JPY 118,30 +0,18% 119,13 118,99 -3,0%
EUR/CHF 1,0534 -0,37% 1,0549 1,0565 -3,0%
EUR/GBP 0,9200 -2,02% 0,9064 0,8944 +8,7%
USD/JPY 109,71 +1,57% 106,32 107,55 +0,9%
GBP/USD 1,1721 +0,73% 1,2366 1,2366 -11,6%
USD/CNH (Offshore) 7,1406 +0,99% 7,0100 7,0302 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 5.852,76 +9,43% 4.855,76 5.365,01 -18,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 23,38 20,37 +14,8% 3,01 -61,3%
Brent/ICE 26,19 24,88 +5,3% 1,31 -59,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.476,63 1.486,35 -0,7% -9,72 -2,7%
Silber (Spot) 12,01 12,07 -0,5% -0,06 -32,7%
Platin (Spot) 587,55 625,90 -6,1% -38,35 -39,1%
Kupfer-Future 2,17 2,15 +0,7% +0,02 -22,6%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 19, 2020 11:09 ET (15:09 GMT)
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Robert Halver: Jahresrückblick 2024 | BX TV
Im ersten Teil des grossen Jahresinterviews wirft David Kunz, COO der BX Swiss, wir mit Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG einen Rückblick auf das Jahr 2024.
Wie auch im Jahr 2023 beschäftigt der Krieg in der Ukraine weiterhin die Welt, ebenfalls spitzt sich der Gaza Konflikt zu. Robert Halver erklärt, wie diese Konflikte die Finanzmärkte bewegt haben und welche Auswirkungen die Zinssenkungen der Notenbanken auf die Märkte genommen hat.
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