26.02.2025 10:09:37
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Munich Re erwartet trotz Kalifornien-Feuer 2025 mehr Gewinn
(Ausführliche Fassung)
MÜNCHEN (awp international) - Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien kosten die Munich Re voraussichtlich eine Milliardensumme. Der Konzern schätzt seine Belastung auf insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro, wie er bei seiner Jahresbilanz am Mittwoch in München mitteilte. Vorstandschef Joachim Wenning hält trotzdem an seinem Ziel fest, den Gewinn in diesem Jahr auf 6 Milliarden Euro nach oben zu treiben. Im vergangenen Jahr war er um 23 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden Euro gestiegen. Die Aktionäre können sich auf eine deutlich erhöhte Dividende freuen.
An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an: Die Munich-Re-Aktie gewann im frühen Handel mehr als fünf Prozent auf 554 Euro und war einer der stärksten Titel im Dax. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier um fast 14 Prozent zugelegt. In den vergangenen zwölf Monaten summiert sich das Plus sogar auf fast ein Drittel.
Die Feuer in Los Angeles im Januar 2025 haben aus Sicht der Versicherungsbranche den teuersten Waldbrandschaden der Geschichte angerichtet. Die Ratingagentur Standard & Poor's schätzt die versicherten Schäden inzwischen auf 20 bis 50 Milliarden US-Dollar (19,1 bis 47,7 Mrd Euro). Wegen der grossen Spanne will sich auch die Munich Re noch nicht auf eine genaue Summe festlegen: Die Schätzung sei wegen der Komplexität des Schadenbilds noch mit hoher Unsicherheit behaftet, erklärte der Konzern.
Im vergangenen Jahr war der teuerste Schaden für die Munich Re mit rund 500 Millionen Euro Hurrikan "Helene", der schwere Verwüstungen im Südosten der USA anrichtete. Hurrikan "Milton" wenige Wochen später schlug bei dem Konzern mit rund 400 Millionen Euro zu Buche.
Dennoch machte die Munich Re in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung die deutlich gestiegenen Grossschäden 2024 mehr als wett. Zwar musste sie mit 3,9 Milliarden Euro fast ein Fünftel mehr für Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Grossschäden ausgeben als ein Jahr zuvor. Doch vom Umsatz der Schaden- und Unfall-Rückversicherung blieb nach Abzug der Schäden für Schäden, Verwaltung und Vertrieb mehr übrig: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 85,2 auf 82,4 Prozent.
Zugute kamen dem Konzern seine gestiegenen Einnahmen ebenso wie gute Geschäfte an den Finanzmärkten durch die gestiegenen Zinsen. Der Versicherungsumsatz wuchs um fünf Prozent auf 60,8 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen warfen mit 7,2 Milliarden Euro sogar über ein Drittel mehr ab als ein Jahr zuvor.
Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft mit Erstversicherern wie Allianz und Generali zum Jahreswechsel musste die Munich Re allerdings im Schnitt einen Preisrückgang um 0,6 Prozent hinnehmen. Veränderte Risiken sind dabei bereits herausgerechnet. Das erneuerte Geschäftsvolumen ging um 2,4 Prozent zurück, weil die Munich Re ihre Preisvorstellungen nach eigenen Angaben nicht überall durchsetzen konnte.
Für die nächsten Erneuerungsrunden im April und Juni erwartet das Management aber ein weiter positives Marktumfeld. Die jüngsten Schäden aus Naturereignissen stünden einem Preisverfall entgegen, hiess es weiter.
Unterdessen können sich die Aktionäre auf eine deutlich erhöhte Dividende und einen weiteren Aktienrückkauf freuen. Für 2024 sollen sie eine Ausschüttung von 20 Euro je Anteilschein erhalten und damit 5 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende von rund 16,40 Euro gerechnet. Zudem will die Munich Re bis zu 2,0 Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Insgesamt will der Konzern damit 4,6 Milliarden Euro für Dividende und Aktienrückkauf ausgeben./stw/niw/mis
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