"Böses Erwachen" |
13.09.2021 22:50:00
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"Nicht das China, das sie kennen": George Soros rät von Investments ab
In einer Kolumne warnte Starinvestor George Soros kürzlich davor, in China-Aktien zu investieren. Aufgrund der Regulierungsabsichten der chinesischen Regierung könnte dies in einem "bösen Erwachen" enden.
• Regulierungsbestrebungen der chinesischen Behörden noch nicht am Ende
• Potenziell schwere Zeiten für China-Aktien
George Soros warnt vor "bösem Erwachen"
Anleger müssen an den Aktienmärkten weltweit derzeit diverse Unsicherheiten verkraften und ihre Investments entsprechend anpassen. So hat auch Starinvestor George Soros sein Portfolio zum Halbjahresende radikal umgebaut. Dabei hat der 91-Jährige nahezu all seine Engagements in China beendet. Soros warnte Anleger kürzlich in einer Kolumne der Financial Times nun auch davor, bei vermeintlich günstigen, angeschlagenen chinesischen Aktien zuzuschlagen. Denn das harte Durchgreifen der chinesischen Regierung sei noch lange nicht abgeschlossen und könnte diese Aktien noch weiter unter Druck setzen. Seit Beginn dieses Jahres hat etwa der Hang Seng China Enterprise mehr als 14 Prozent an Wert verloren. "Investoren, die sich in die Rally eingekauft haben, werden ein böses Erwachen erleben", schrieb der Milliardär.
"Nicht das China, das sie kennen"
In seiner Kolumne erklärt Soros, auch Gary Gensler, Vorsitzender der SEC, habe die Öffentlichkeit zuletzt immer wieder vor den Risiken, die mit chinesischen Investments einhergehen, gewarnt. Zahlreiche Anleger würden diese Risiken jedoch nicht erkennen, so Soros. Sie würden lediglich sehen, wie China Schwierigkeiten wieder und wieder mit Bravour gemeistert habe. "Doch das China von Xi ist nicht das China, das sie kennen. Er ist dabei, eine aktualisierte Version der Partei von Mao Zedong zu errichten. Kein Anleger hat Erfahrungen mit diesem China, denn zu Maos Zeiten gab es keine Aktienmärkte", schreibt Soros weiter.
Zahlreiche Experten warnen
Mit seiner Einschätzung ist der Milliardär nicht allein. Auch der frühere CISCO-CEO John Chambers rät von Investitionen in chinesische Unternehmen ab. Die Vorhersehbarkeit in den Geschäften in China sei vorbei, vor allem, seitdem die Behörden strenger gegen chinesische Technologieunternehmen in China vorgehen. Die aktuelle Lage im Land sei "unberechenbar", warnt Chambers, weshalb er zur Vorsicht rät. Und auch Stephen Roach, früherer Vorsitzender von Morgan Stanley Asia, hält die Situation dort für "wirklich sehr beunruhigend".
Ob sich die Lage in China tatsächlich weiterhin verschlechtern wird und Anleger, die dort investiert sind, grosse Verluste zu erwarten haben, wird sich zeigen.
Redaktion finanzen.ch
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