Trump-Zölle |
09.05.2025 19:29:00
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Pepperstone-Startege warnt: Anleger blenden Risiken aus - getrieben von "Hopium"

Der von US-Präsident Donald Trump losgetretene Handelskonflikt hat die US-Börsen schwer erschüttert. Inzwischen hat zwar eine Erholungsrally eingesetzt, doch laut einem Analysten fusse diese nur auf unbegründeten Hoffnungen.
• Pepperstone-Stratege hält Hoffnung für verfrüht
• Glaubwürdigkeit der USA erheblich beeinträchtigt
Donald Trump hat Anfang April durch die Erhebung von Zöllen gegen zahlreiche Länder quasi einen Handelskrieg ausgelöst. Zwar hat er zwischenzeitlich eine 90-tägige Pause dieser Aufschläge angeordnet, aber gegen Hauptkonkurrent China hielt er an den Zöllen fest. Nachdem Peking auch noch mit Gegenmassnahmen auf die "reziproken" Zölle der USA reagiert hatte, kochte der Streit immer weiter hoch, so dass sich die US-Sonderzölle inzwischen auf bis zu 145 Prozent belaufen, während das Reich der Mitte mit 125 Prozent Zöllen auf Waren aus den USA kontert.
Sino-amerikanische Verhandlungen?
Nachdem die Börsen zunächst mit Entsetzen auf Trumps Zollpolitik - die aggressiver ist als an den Märkten im Vorfeld erwartet - reagiert hatten, konnte sich der Aktienmarkt jüngst etwas von seinen Verlusten erholen. Denn die Anleger hoffen auf eine rasche Annäherung im Handelskonflikt.
Dabei sind die Anzeichen sehr widersprüchlich: Während Trump sogar mehrmals von Verhandlungen und sogar von täglichen Kontakten mit China gesprochen hatte, wurden solche Berichte von chinesischer Seite als "Fake News" zurückgewiesen. Es gebe keinerlei Konsultationen oder Verhandlungen zwischen China und den Vereinigten Staaten in der Zollfrage, hiess es aus Peking.
Kurstreiber "Hopium"
Angesichts dessen schreibt Michael Brown, leitender Forschungsstratege beim Brokerage-Unternehmen Pepperstone, dass dem Aktienmarkt anscheinend eine beträchtliche Dosis "Hopium" verabreicht worden sei. Unter dem Begriff "Hopium" - der sich aus den Wörtern Hoffnung und Opium zusammensetzt - verstehen Börsianer das Festhalten an unvernünftigen oder unbegründeten Hoffnungen.
Laut Brown setzt sich am Markt wohl der Konsens durch, dass der Höhepunkt der Handelsunsicherheit bereits überwunden sei. Er selbst teilt diese Hoffnung aber nicht. Stattdessen ist er der Ansicht, dass die 90-tägige Zoll-Pause die Unsicherheit zumindest für die nächsten drei Monate, oder sogar noch für eine längere Zeit verfestigt habe, während die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der verhängten Zölle erst in den nächsten vier bis sechs Wochen in den Daten zu spüren sein werden.
"Es würde mich nicht überraschen, wenn wir uns plötzlich viel mehr Sorgen darüber machen, dass die US-Wirtschaft gegen die sprichwörtliche Wand gefahren ist, anstatt darüber zu scherzen, dass Trump mit sich selbst verhandelt, dabei aber behauptet hat, er würde stattdessen mit China sprechen. Vor diesem Hintergrund halte ich es weiterhin für sinnvoll, Kursanstiege an den Aktienmärkten vorerst zum Ausstieg zu nutzen", schrieb der Analyst in einer Mitteilung.
Glaubwürdigkeit erschüttert
Wie Brown ausführte, sieht er das Vertrauen der Investoren tief erschüttert. So schrieb er bezüglich des Anleihemarkts: "Ich gehe jedoch davon aus, dass die Anleger im Allgemeinen weiterhin andere DM-Staaten [Develoted Markets - entwickelte Märkte] bevorzugen werden, da die Entwicklungen des letzten Monats das Vertrauen, die Verlässlichkeit und die Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten stark beschädigt haben".
Dies dürfte nicht ohne Folgen für den Aktienmarkt bleiben, denn bekanntlich hassen Anleger Unsicherheit.
Redaktion finanzen.ch
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