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BP, VW & Co |
05.06.2020 23:36:00
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Skandale als Chancen? Diese Konzerne haben grosse Krisen weggesteckt

Aufgrund von Betrügereien, grober Fahrlässigkeit, unethischem Verhalten und zwielichtiger Geschäftspraktiken wurden schon so manche Grosskonzerne in handfeste Skandale verwickelt. Für Investoren ist das jedoch nicht zwingend ein Verkaufsgrund.
• Grosse Zwischenfälle führen oft zum Umdenken...
• ... und steigern langfristig die Effizienz
Egal ob Rohstoffgigant, Pharmakonzern, Auto- oder Flugzeughersteller - ein Unternehmensskandal kann in jeder Branche und zu jedem Zeitpunkt auftreten. Denn Fahrlässigkeit zu Lasten der Umwelt oder der Kunden, unethische Geschäftspraktiken, Betrügereien und Manipulationen lassen sich in der Regel immer nur eine gewisse Zeit verheimlichen. Und sobald ein Skandal an die Öffentlichkeit dringt, flüchten viele Investoren in Scharen, während die Konzernchefs versuchen, die Wogen wieder zu glätten.
Unternehmensskandale können Chancen bieten
Unternehmensskandale haben häufig dramatische Auswirkungen auf die Bilanz des Konzerns, den Aktienkurs und natürlich auch auf die Reputation. Manchmal kann ein grosser Skandal jedoch auch neue Kräfte in Gang setzten. Denn das öffentliche Aufsehen kann durchaus auch dazu genutzt werden, um grundlegende Probleme innerhalb des Konzerns aufzuarbeiten und das Image der Firma langfristig aufzupolieren.
Diese These lässt sich mit einer Studie der Universität von Sussex im Süden Englands bestätigen. Die Forscher der Uni, die sich in ihrer Untersuchung mit 80 Firmenskandalen zwischen den Jahren 1993 und 2011 beschäftigt haben, sind nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass einschneidende Massnahmen, die in Folge eines grosses Skandals vom Management durchgesetzt werden, langfristig zu höheren Einnahmen und mehr Effizienz innerhalb des jeweiligen Unternehmens führen. Dieser positive Effekt macht sich jedoch erst nach einer gewissen Zeit bemerkbar. Denn auf kurze Sicht geht ein Firmenskandal häufig mit sehr harten Konsequenzen einher. Neben Entlassungen und Strafzahlungen in Millionenhöhe haben die Anteilseigner oft auch mit einem massiven Imageschaden zu kämpfen.
Ein langfristiger Blick auf die betroffenen Unternehmen zeigt aber, dass die meisten Firmen bereits drei Jahre nach einem grösseren Skandal wieder auf Augenhöhe mit ihren Konkurrenten sind. "Unternehmensskandale können wie ein Katalysator wirken, um Veränderungen durchzusetzen, die den Investoren nutzen. […] Die Unternehmen entwickeln dann Schutzmassnahmen, um sich zukünftig abzusichern, und die scheinen Erfolg zu haben", so Surendranath Jory, der Leiter der Forschungsarbeit.
Dieselskandal bei Volkswagen
Am 18. September 2015 machte die US-Umweltbehörde publik, dass der Vorzeigeautomobilkonzern aus Wolfsburg mithilfe einer Abschalteinrichtung die Abgaswerte der Dieselfahrzeuge beschönigt hat. Dieses sogenannte "Dieselgate" kostete in diesem Zusammenhang nicht nur den damaligen Konzernchef Martin Winterkorn seinen Job, sondern bescherte auch den Aktionären einen Kursverlust in Milliardenhöhe. Denn die Aktie des Volkswagen-Konzerns stürzte in Folge der Dieselaffäre von rund 250 Euro im März auf zweitweise unter 95 Euro im September ab.
Mutige Anleger, die sich zu diesem Zeitpunkt mit VW-Papieren eingedeckt haben, konnten - sofern sie ungefähr am Tiefpunkt gekauft haben - allein in den folgenden drei Monaten nach Veröffentlichung der Anschuldigungen eine Rendite von über 40 Prozent erzielen. Mit einer Haltedauer von rund drei Jahren war sogar eine Performance in Höhe von über 80 Prozent möglich.
Bohrinselexplosion bei BP
Aufgrund von einigen schwerwiegenden Versäumnissen ereignete sich am 20. April 2010 auf der Bohrplattform Deepwater Horizon, welche im Auftrag von BP Erdöl förderte, ein Blowout. Die Folgen waren gravierend: Elf Arbeiter starben, ihre Leichen konnten bis heute nicht gefunden werden. Darüber hinaus strömten insgesamt rund 800 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko, was zu einer der schwersten Umweltkatastrophen in der Menschheitsgeschichte führte.
In Folge des Unglücks brachen die Anteilsscheine von BP um mehr als 40 Prozent ein und markierten bei rund 318 GBP im Juni 2010 ihren absoluten Tiefpunkt. Abgebrühte Investoren, die zu diesem Zeitpunkt BP-Aktien kauften, konnten jedoch allein in den folgenden acht Monaten eine Rendite von rund 55 Prozent erzielen.
Datenskandal bei Facebook
Als im März 2018 bekannt wurde, dass der Internetkonzern Facebook verschiedenen Informationen von rund 87 Millionen Nutzern seiner Plattform gesammelt hat, um diese teilweise an das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica zu verkaufen, war der Aufschrei gross.
Neben einer Befragung im US-Kongress musste Konzernchef Mark Zuckerberg miterleben, wie Anteilscheine seines Unternehmens innerhalb kürzester Zeit über 15 Prozent an Wert verloren und rund neun Monate nach dem Skandal noch immer 30 Prozent unter dem Vorkrisenniveau pendelten. Wenn man nun bedenkt, dass eine Facebook-Aktie gegenwärtig ca. 235 US-Dollar kostet, wäre der damalige Tiefkurs bei 125 US-Dollar rückblickend jedoch der optimale Einstiegszeitpunkt gewesen.
Brennende Akkus bei Samsung
Der südkoreanische Mischkonzern Samsung stand mit seinem neuen Galaxy Note 7 im Jahr 2016 kurz davor, den US-Konkurrenten Apple als globalen Innovationsführer abzulösen. Das Smartphone, welches Vorverkaufsrekorde erzielte, entpuppte sich jedoch aufgrund von technischen Mängeln schnell als tickende Zeitbombe, da die im Gerät verbauten Akkumulatoren schnell überhitzten und Feuer fingen.
Im Nachhinein gehen Analysten davon aus, dass diese Panne Samsung rund 17 Milliarden US-Dollar gekostet hat. Dennoch notiert die Samsung-Aktie mit einem Preis von mehr als 48.800 koreanischen Won nun rund 50 Prozent über dem Niveau von damals.
Des einen Freud, des andern Leid
Trotz aller Chancen und Möglichkeiten, die sich an der Börse aufgrund eines grossen Skandals auftun, sollte man nie vergessen, dass sich hinter den empfindungslosen Kursen häufig auch menschliche Tragödien abspielen.
Dessen ungeachtet kann es sich für spekulative Investoren natürlich immer lohnen, wenn sie ihren Fokus verstärkt auf sogenannte "Fallen Angels" richten. Denn die Verlierer von heute sind womöglich die Gewinner von morgen. So ist es gut möglich, dass sich langfristig gerade die Aktien der Unternehmen lohnen, die sich aktuell noch in einer angespannten bzw. skandalösen Lage befinden. Denn vielleicht zählen Unternehmen wie Luckin Coffee, Boeing, Wirecard und Bayer in wenigen Jahren auch zu den Grosskonzernen, die einen grossen Skandal weckstecken konnten.
Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.ch
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