Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Annual Letter 2022 04.03.2022 22:12:00

"Software ist allgegenwärtig und unverzichtbar": Palantir-CEO mit Kritik an Silicon-Valley-Firmen

Mitte Februar veröffentlichte die US-Datenanalysefirma Palantir einen Brief von CEO Alex Karp zum neuen Jahr. Im 2022 Annual Letter schrieb Karp vor allem seine Gedanken zur Bedeutung von Software in der heutigen Zeit und der Mission von Palantir nieder.

• Palantir-CEO sieht grosses Potenzial in eigener Kategorie der Softwareentwicklung
• Karp: Jede grössere Organisation wird sich in ein Software-Unternehmen verwandeln
• Kritik an Silicon-Valley-Firmen - Monetarisierung von persönlichen Daten

Palantir laut Karp "signifikant gewachsen"

In seinem jüngsten Brief für 2022 erklärt Alex Karp, dass sich Palantirs Geschäft seit seinen Anfängen verändert habe. "Unsere Existenz war seit jeher unwahrscheinlich.", beginnt Karp und beschreibt dass etablierten Unternehmen, die die Branche zu dieser Zeit beherrschten, zehntausende Mitarbeiter und nahezu unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung standen, während Palantir nur etwa eine Handvoll Leute und die Idee eines Produkts gehabt habe. Die Idee war, "Software für Verteidigungs- und Nachrichtendienste zu entwickeln, deren Budgets grösser waren als die Volkswirtschaften einiger Staaten." Zwar hatten diese laut Karp zu diesem Zeitpunkt das Personal und die finanziellen Mittel, jedoch nicht die Software, die sie für ihre Arbeit brauchten. Inzwischen habe sich jedoch einiges getan: Das Unternehmen sei "in den letzten beiden Jahrzehnten signifikant gewachsen" und habe dazu beigetragen, "eine eigene Kategorie der Softwareentwicklung zu schaffen, deren volles Potenzial sich unserer Meinung nach erst noch zeigen wird.", so Karp.

Palantir-CEO Karp: "Software ist allgegenwärtig und unverzichtbar"

Karp zufolge erfordern "die Stärke und das weitere Überleben jeder grossen Organisation in dieser Welt […] die Implementierung von Software-Plattformen, die es sowohl Experten als auch Laien ermöglichen, die Welt, in der wir leben, abzubilden und zu verstehen." Seiner Meinung nach wird sich jede grössere Organisation, egal aus welchem Sektor oder Industriezweig, in ein Software-Unternehmen verwandeln - "ob sie es will oder nicht". So kämen laut Karp "weder Waren noch Dienstleistungen noch die öffentliche Verwaltung" heute ohne Software aus. Daher sei "die Nachfrage nach Software-Plattformen, die es einer Institution ermöglichen, das immense Potenzial ihrer Beschäftigten auszuschöpfen, und deren Wert sich im Laufe der Zeit nicht nur erhält sondern vervielfacht, so gross wie nie zuvor". Der Palantir-Chef ist der Ansicht, dass Software "allgegenwärtig und unverzichtbar" und "der einzige Schutzwall des einundzwanzigsten Jahrhunderts" ist.

Kritik an Silicon-Valley-Firmen

Derweil übt Karp in seinem Brief Kritik an den grossen konsumorientierten Internetunternehmen aus dem Silicon Valley, deren Softwareprodukte sich seiner Meinung nach klar von jenen von Palantir unterscheiden. Diese Unternehmen "haben Softwareprodukte entwickelt, deren Hauptwert darin besteht, dass sie die effiziente Extrahierung und Monetisierung unserer persönlichen Daten ermöglichen", so der Palatir-CEO. Dabei sei nicht die Software das eigentlich zu verkaufende Produkt, sondern die Menschen, die diese nutzten. Es werde seiner Meinung nach deutlich, dass der "Wert einer solchen Software, die im Wesentlichen parasitär ist und zum Zwecke der Monetisierung eines Wirts konstruiert wurde, kurzlebig und fragil sein kann."

Dagegen sei es nie Palantirs Ziel gewesen, "eine effizientere Plattform für die Verbreitung von Werbung zu schaffen" und das Unternehmen habe es abgelehnt, sein "Geschäft auf der Grundlage einer Monetisierung von Daten aufzubauen", die ihm nicht gehören. Stattdessen richte Palantir seinen Fokus "auf die Qualität und den Wert der Software", die entwickelt wird und "nicht auf das, was sie konsumiert." Diese Unterscheidung sei laut Karp sehr wichtig und zeige das gemeinsame Interesse von Firma und Kunden. "Der Wert, den unsere Software in der Welt schafft, ist auf die Software selbst zurückzuführen - nicht auf die Informationen oder Daten derer, die sie nutzen.", schreibt der Palantir-Chef.

Palantir-CEO: "Wir scheuen nicht davor zurück, diejenigen zu verteidigen, die uns verteidigen."

Karp schreibt in seinem Brief ausserdem davon, dass "die Beziehung zwischen der Regierungselite der Vereinigten Staaten und dem Militär, dessen Existenz eine Voraussetzung für die Autorität jener Regierungselite ist", leider komplex sei. Es gebe eine wachsende Kluft zwischen den Interessen der politischen Führungsklasse der USA und denen der Öffentlichkeit, doch die regierende Elite trage nicht die Kosten für die Verteidigung des Landes.

"Wir scheuen nicht davor zurück, diejenigen zu verteidigen, die uns verteidigen.", so Karp. Der Palantir-CEO erklärt, dass das Unternehmen hinsichtlich der Unterstützung der Verteidigung der USA keinen Zweifel daran lasse, auf wessen Seite es stehe und verweist auf die USA als das Land, das Palantir alles ermöglicht habe, was das Unternehmen erreicht habe. Amerikanische Institutionen besässen die einzigartige Fähigkeit, sich an die Umstrukturierung der Wirtschaft anzupassen, "die sich aus dem Vormarsch und der Einführung von Unternehmenssoftware ergibt, die auch nicht-technische Arbeitskräfte in allen Branchen in Ingenieure verwandelt hat." Die Ausweitung von Palantirs Geschäft in den USA in den vergangenen Jahren spiegele nicht nur die Ausreifung und Optimierung seiner Software-Plattformen, sondern auch "die grundlegende Plastizität der Organisationskultur" des Landes, wider.

Software kann als Waffe eingesetzt werden

Allerdings verweist der Palantir-Chef in seinem jährlichen Brief auch darauf, dass es Risiken gebe und jede Technologie gefährlich sein könne - so auch die von Palantir. "Software kann als Waffe eingesetzt werden. Die von uns entwickelten Softwareprodukte haben Leben gerettet und gekostet.", so Karp. Seiner Meinung nach versuchten die meisten Unternehmen im Silicon Valley, die Existenz von zunehmend gravierenden Fragen, dieses Thema betreffend, zu verschleiern oder zu verleugnen. "Die technokratische Elite im Silicon Valley mag glauben, dass die meisten oder gar alle wichtigen moralischen und politischen Fragen der Welt bereits gelöst sind und dass die abweichenden Ansichten einer breiteren Öffentlichkeit als unbequemer und unbedachter Einspruch unberücksichtigt bleiben können. Wir sind anderer Meinung.", schreibt Karp. Der Palantir-CEO glaubt, dass einige der grössten Technologieunternehmen der Welt versuchen, dem "öffentlichen Diskurs einen Maulkorb zu verpassen." Das berge seiner Meinung nach die Gefahr, dass diese Unternehmen ihre eigene Fähigkeit, disruptiv zu bleiben verlieren könnten oder dazu verdammt sein könnten, "disruptiv in einer Welt zu sein, in der nur sie leben."

Redaktion finanzen.ch

Weitere Links:


Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com

Analysen zu Palantir

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
Zu diesem Datensatz liegen uns leider keine Daten vor.
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

„Silber schlägt Gold?“ – Der geheime Favorit 2025! mit Prof. Dr. Torsten Dennin

💥 Silber 2025: Das unterschätzte Investment?

Im heutigen BX Swiss TV Experteninterview spricht Prof. Dr. Torsten Dennin (CIO der Asset Management Switzerland AG) darüber, warum Silber aktuell das vielleicht spannendste Rohstoff-Investment überhaupt ist.

Gemeinsam mit Olivia Hähnel (BX Swiss) beantwortet er folgende Fragen:
👉 Ist Silber der neue Geheimfavorit gegenüber Gold?
👉 Welche Rolle spielt der Boom bei Solar und Hightech für die Preisentwicklung?
👉 Und wie kann man als Anleger konkret profitieren – mit welchen Chancen und Risiken?

🔍 Das erwartet euch im Interview:
◽ Aktuelle Marktsituation und Hintergründe zum Silberpreis
◽ Gold vs. Silber: Unterschiede & Investmentpotenzial
◽ Industrielle Treiber: Solar, Energiewende, Zukunftstechnologien
◽ Angebot, Nachfrage & Lagerbestände: Warum der Markt im Defizit ist
◽ Investieren in Silber: physisch, ETFs, Zertifikate, Minenaktien
◽ Chancen & Risiken von Explorationsunternehmen vs. Produzenten
◽ Strategien für sicherheitsorientierte Anleger
◽ Prognose: 45–50 USD – oder mehr?

👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!

„Silber schlägt Gold?“ – Der geheime Favorit 2025! | BX Swiss TV

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 12’398.12 19.19 BTHSYU
Short 12’623.97 13.92 BNRSDU
Short 13’100.20 8.98 UBSKMU
SMI-Kurs: 11’871.32 20.06.2025 17:31:27
Long 11’405.61 19.83 B74SQU
Long 11’144.02 13.84 B1PS3U
Long 10’651.06 8.81 BD7SYU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

Aktien in diesem Artikel

Palantir 113.05 1.00% Palantir

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}