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29.07.2023 23:01:00
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Tabak-Gigant Philip Morris will anscheinend Cannabis-Unternehmen Syqe Medical übernehmen
Der Tabak-Konzern Philip Morris könnte womöglich in den Markt für verdampftes medizinisches Cannabis einsteigen und erwägt dafür wohl den Kauf des Inhalator-Herstellers Syqe Medical aus Israel. Sollte der Deal stattfinden, würde er Syqe in die Riege der zehn grössten Cannabisunternehmen weltweit katapultieren.
• Kaufpreis für Syqe Medical könnte bis zu 650 Millionen US-Dollar betragen
• Syqe 2011 gegründet, Erfolg bisher eher überschaubar
Wie das israelische Techportal "CTech" berichtet, plant der Tabak-Konzern Philip Morris wohl eine Übernahme in Israel. Ziel soll die Cannabis-Firma Syqe Medical sein, in die der US-Konzern bereits im Jahr 2016 im Rahmen einer Finanzierungsrunde 20 Millionen US-Dollar investierte. Nun ist offenbar ein Komplettkauf der Firma aus Israel geplant. Bestätigt wurden entsprechende Absichten von den Konzernen allerdings noch nicht.
Syqe produziert Aerosol-Inhalator für medizinisches Cannabis
Anders als andere Cannabis-Unternehmen setzt Syqe laut "CTech" nicht auf verarbeitete Produkte, sondern verwendet rohe Blütenstände der Cannabispflanze. Das Hauptprodukt des Unternehmens ist ein Aerosol-Inhalator, der eine exakte, wiederholbare und medizinisch kontrollierbare Dosierung von medizinischem Cannabis erlaubt. Dafür wird die Wirkstoffabgabe elektronisch in 100-Mikrogramm-Schritten gesteuert. Wie das israelische Newsportal weiter schreibt, würden momentan mehr als 80 Prozent der Konsumenten von medizinischem Cannabis Rauch- oder Dampfprodukte nutzen, was unbeabsichtigt zu falschen Dosierungen führen könne. Diese Gefahr bestehe bei dem Inhalator nicht. Laut dem Unternehmen Harro Höfliger, dem Technologiepartner von Syqe für die Dosierung von Cannabis in die Kartuschen des Inhalators, biete die Inhalation von medizinischem Cannabis gegenüber der oralen Einnahme zudem den Vorteil, dass die schmerzlindernde Wirkung schneller eintrete. Ausserdem übermittle das Gerät alle relevanten Daten an den behandelnden Arzt.
Der Inhalator von Syqe ist laut "Forbes" bereits in Israel und Australien erhältlich und kostet etwa 550 US-Dollar. Der Kundenstamm scheint jedoch noch nicht allzu gross zu sein, denn laut dem Wirtschaftsmagazin kaufen in Israel weniger als 100 Patienten regelmässig Inhalationsprodukte von Syqe. In Kanada wurde der Inhalator 2021 zugelassen, ist dort laut "Forbes" bislang aber nicht erhältlich. Dennoch zielt Syqe nun offenbar bereits auf den US-Markt - mit Hilfe von Philip Morris.
Deal würde Syqe Medical in erste Liga der Cannabis-Unternehmen katapultieren
Wie "CTech" berichtet, bestehe die Übernahmevereinbarung der beiden Konzerne aus verschiedenen Meilensteinen. So solle Syqe von dem Tabak-Konzern zunächst ein Investment in Höhe von 120 Millionen US-Dollar erhalten, das dem Unternehmen dabei helfen soll, eine Genehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA zu erhalten. Dafür sind unter anderem klinische Studien nötig. Wenn nach dem erfolgreichen Abschluss der klinischen Studien die FDA-Genehmigung vorliege, werde Philip Morris die übrigen ausstehenden Syqe-Aktien erwerben, so die Nachrichtenseite. Insgesamt könnte sich somit ein Gesamtpreis von bis zu 650 Millionen US-Dollar ergeben. Sollte dies tatsächlich alles klappen, wäre Syqe laut "CTech" nicht nur das erste Unternehmen weltweit, das die FDA-Zulassung für die Verwendung roher Cannabisblütenstände als Arzneimittel erhält, sondern würde gleichzeitig zu einer der wertvollsten Cannabis-Firmen der Welt. Das 2011 gegründete Unternehmen würde durch den Deal in die Top Ten der Cannabis-Branche aufsteigen und sich damit zu Branchengrössen wie Tilray und Aurora Cannabis gesellen.
Von einer Übernahme dürften vor allem auch die bisherigen Anteilseigner und Investoren profitieren. Denn laut Daten von "Tracxn" sammelte Syqe bislang in vier Finanzierungsrunden Investitionen in Höhe von 83 Millionen US-Dollar ein. Die grösste Kapitalspritze in Höhe von 50 Millionen US-Dollar erhielt das Cannabis-Unternehmen dabei im Dezember 2018 - es war gleichzeitig auch die letzte bekannte Investition in die israelische Firma. Gemäss dem Portal sind aktuell elf Investoren - davon acht institutionelle - an Syqe beteiligt. Gründer und CEO Perry Davidson hält laut "CTech" allerdings mit mehr als zehn Prozent selbst noch einen grossen Anteil am Unternehmen.
Philip Morris hat schon länger ein Auge auf die Cannabis-Branche geworfen
Wie bereits erwähnt ist Philip Morris bereits seit 2016 mit 20 Millionen US-Dollar bei Syqe investiert - und sprach laut "MJBizDaily" in der Vergangenheit auch schon davon, die Cannabis-Industrie im Hinblick auf Marktchancen zu analysieren. "Wir machen all diese Arbeit und werden eines Tages entscheiden, welche Wege wir verfolgen", sagte der damalige CEO Andre Calantzopoulos vor rund zwei Jahren laut der Nachrichtenseite.
Jefferies-Analyst Owen Bennet sprach laut "MJBizDaily" nun auch davon, dass der geplante Deal dem US-Konzern dabei helfen könnte, den Markt für verdampftes medizinisches Cannabis zu erschliessen. Dessen Wert dürfte in den nächsten zehn bis 15 Jahren laut dem Experten bei rund 22 Milliarden US-Dollar liegen. "Cannabis bietet erhebliche Chancen, sowohl im Wellness- als auch im Gesundheitswesen", so Bennett. Nun bleibt abzuwarten, ob der Deal tatsächlich stattfindet oder eines der beiden Unternehmen die Gerüchte doch noch dementiert.
Redaktion finanzen.ch
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