30.11.2016 13:38:46
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Telekom-CEO fordert Ächtung von Cyber-Attacken
Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, hat ein stärkeres politisches Engagement gegen Cyber-Attacken gefordert. "Angriffe gegen Computersysteme sollten geächtet werden wie Landminen", sagte Höttges am Mittwoch auf einer Unternehmensveranstaltung in Frankfurt. Die Ächtung von Cyber-Attacken könnte beispielsweise von den G20-Staaten, die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, auf einem ihrer Gipfel erfolgen, so der Telekom-CEO. Auch eine Nato gegen Cyber-Kriminalität regte er an.
Es war der erste öffentliche Auftritt von Höttges, nachdem der Konzern am Sonntag selbst Opfer einer Hacker-Attacke geworden war. Unbekannte hatten vergeblich versucht, die Kontrolle über die Router von Telekom-Kunden zu übernehmen. Wäre der Angriff gelungen, hätten die Hacker ein riesiges Bot-Net errichten können, um sogenannte Denial-of-Service-Attacken durchzuführen. Dabei werden Webseiten lahm gelegt, indem sie mit Millionen Anfragen bombardiert werden. Wäre es den Hackern gelungen, in der Tat die Kontrolle über die Router zu erlangen, hätte es wegen der Vielzahl der Router und der Bandbreite auf die die Hacker Zugriff gehabt hätten, kaum Abwehrmöglichkeiten gegeben.
"Eigentlich war ich gut drauf, das Jahr neigt sich dem Ende zu, unsere Geschäfte entwickeln sich über den Erwartungen. Aber so eine Situation schmerzt, bereitet einem schlaflose Nächte", sagte Höttges, der sich bei den betroffenen Kunden entschuldigte. "Ich kann ihnen aber nicht versprechen, dass das nicht noch mal passieren wird", sagte der Telekom-Vorstandsvorsitzende weiterhin. In der Spitze waren 900.000 Kunden der Telekom nach der Hacker-Attacke ohne Internetzugang. "Wir haben Glück im Unglück gehabt", wertete Höttges den fehlgeschlagenen Angriff.
Auf der Unternehmensveranstaltung stellte die Telekom als neustes Sicherheitsprodukt auch ein Drohnenschutzschild vor, das mit Partnerunternehmen entwickelt wurde. Die unbemannten Flugkörper können etwa zur Industriespionage eingesetzt werden oder im schlimmsten Fall zu Terroranschlägen etwa in Fußballstadien. Mit dem System kann der Flugweg der Drohne beeinflusst werden, was aber eine behördliche Genehmigung voraussetzt. Erster Kunde der eigenen Lösung wird die Deutsche Telekom selbst sein: mehrere konzerneigene Liegenschaften werden in den kommenden Wochen mit Komponenten des Drohnenschutzschildes ausgestattet.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 30, 2016 07:08 ET (12:08 GMT)
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