Musk-Konzern mit Bilanz |
30.01.2025 22:03:00
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Tesla-Aktie gewinnt dennoch: Tesla-Bilanz enttäuscht Anleger
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Der E-Autobauer Tesla hat am Mittwoch nach Handelsende an den US-Börsen seine Bücher geöffnet.
Der Umsatz von Tesla lag im Berichtszeitraum bei 25,71 Milliarden US-Dollar, nach 25,17 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. In ihren Prognosen hatten die Analysten den Umsatz für das vierte Quartal auf 27,22 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Im gesamten Geschäftsjahr 2024 erzielte der E-Autobauer einen Gewinn von 2,42 US-Dollar je Aktie, nachdem das EPS im vorangegangenen Geschäftsjahr bei 3,12 US-Dollar gelegen hatte. Analysten hatten hier ein EPS von 2,45 US-Dollar erwartet. Der Jahresumsatz von Tesla wurde von den Experten im Vorfeld auf 99,65 Milliarden US-Dollar geschätzt, nachdem im Vorjahr 96,77 Milliarden US-Dollar umgesetzt wurden. Tatsächlich belief sich der Umsatz von Tesla im Geschäftsjahr 2024 auf 97,69 Milliarden US-Dollar.
Schwache Auslieferungszahlen wirken nach
Tesla hatte 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19'355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt. Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515'000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495'570 Fahrzeuge - immerhin ein Rekordwert. Die Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Analysten.
Tesla-Aktie schwankungsanfällig
Im nachbörslichen US-Handel an der NASDAQ ging es für die Tesla-Aktie in einer ersten Reaktion um mehr als drei Prozent nach unten, kurz darauf drehte das Papier jedoch in die Gewinnzone. Im Handel am Donnerstag stieg das Papier letztlich um 2,87 Prozent auf 400,28 US-Dollar.
Seit der US-Präsidentenwahl im November war sie auf einem Höhenflug gewesen. Auslöser ist die Nähe von Musk zu US-Präsident Donald Trump. Musk selbst sprach davon, dass er Tesla "zwischen zwei Wachstumswellen" sehe. Er setzt dafür vor allem auf Technologie zum autonomen Fahren und stellte im Oktober den Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor. Mit der Nähe zu Trump könnte Musk Druck für günstigere Regulierungsbedingungen für selbstfahrende Autos aufbauen. Kritiker von Tesla verweisen unterdessen auf eine alternde Modellpalette des Branchen-Vorreiters, bei dem zuletzt mit dem Elektro-Pickup Cybertruck nur ein Nischen-Modell hinzukam.
Musk ködert Börse mit Visionen nach mässigen Quartalszahlen
Selbstfahrende Taxis und Roboter: Nach mässigen Quartalszahlen hat Tesla-Chef Elon Musk Anleger mit Zukunftsvisionen überschüttet. Unter anderem kündigte er den Start des ersten Robotaxi-Dienstes des Elektroauto-Konzerns in der US-Stadt Austin für Juni an - und bis Ende kommenden Jahres in vielen Ländern der Welt.
Musk verspricht schon lange, dass alle Teslas autonom fahren werden. So kündigte er bereits für 2018 an, dass ein Tesla fahrerlos von einer US-Küste zur anderen fahren werde. Das ist immer noch nicht passiert. Bisher braucht auch die fortgeschrittene Version von Teslas "Autopilot"-System mit dem Beinamen "Full Self-Driving" (FSD, komplett selbstfahrend) menschliche Aufsicht. Die Google -Schwesterfirma Waymo bietet unterdessen Robotaxi-Dienste ohne Menschen am Steuer in mehreren US-Städten an.
Streit um die richtige Technik
Zudem steht weiter die Frage im Raum, wie verlässlich Teslas Technologie zum autonomen Fahren ist. Denn anders als ein Grossteil der Branche beharrt Musk darauf, dass selbstfahrenden Autos Kameras ausreichen - und sie nicht die teureren Laser-Radare brauchen, auf die unter anderem Waymo setzt.
Funktioniert das, hat Tesla einen enormen Kostenvorteil und könnte tatsächlich mehrere Millionen Fahrzeuge per Software-Update zu selbstfahrenden Autos machen. Doch Experten befürchten Abschläge bei der Sicherheit, denn die auch unter dem Namen Lidar bekannten Laser-Radare tasten die Umgebung der Fahrzeuge dreidimensional ab, wie es Kameras nicht vermögen.
Skepsis in der Branche
Andere Hersteller lehnen es kategorisch ab, autonome Autos nur mit Kameras auf die Strasse zu schicken. So hakte BMW -Entwicklungsvorstand Frank Weber jüngst ab: "Für uns ist das völlig klar, dass das nicht geht." Eine Kamera würde zum Beispiel eine Palette nicht erkennen, die vor dem Auto auf der Fahrbahn liege, argumentierte er am Rande der Technik-Messe CES. Auch der Chef des Elektroautobauers Polestar, Michael Lohscheller, sagte kürzlich, man halte am Lidar in den Fahrzeugen fest.
Musk hingegen bekräftigte am Mittwoch seine Position: "Menschen fahren, ohne Laserstrahlen aus ihren Augen herauszuschiessen." Laser-Radare seien nicht die richtige Technologie für den Strassenverkehr. Und Tesla hält daran fest, dass die Produktion von Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale im kommenden Jahr beginnen soll.
Angeblich zu viele Regeln in Europa
Beim Zeitplan für Europa kritisierte Musk, dass es zu viele Regeln gäbe. Deswegen spotte man, dass Amerika Innovationen entwickele und Europa reguliere, sagte er. So werde die Zulassung von "Full Self-Driving" in Europa erst im Mai in die nächste Instanz gehen, "obwohl es wirklich gut funktioniert".
Bei der aktuellen Version des "selbstfahrenden" Systems müssen die Fahrer in den USA allerdings Berichten zufolge oft eingreifen. Waymo kündigte unterdessen wenige Stunden vor Teslas Telefonkonferenz an, Testfahrzeuge in weitere zehn US-Städte loszuschicken.
Roboter für 20.000 Dollar
Musk schwärmte auch erneut von Teslas humanoiden Robotern mit dem Namen Optimus. Sie hätten präzise funktionierende mechanische Hände, so dass sie Nähgarn in eine Nadel einfädeln oder Klavier spielen könnten, sagte er. Und bei einer Produktionsrate von einer Million Robotern jährlich werde man die Herstellungskosten unter 20.000 Dollar drücken.
Auf Autonomie und Roboter stützt Musk die Aussicht, dass Tesla das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt sein könne. Bei Anleger funktionierte das: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um vier Prozent zu.
Verfehlte Erwartungen
Tesla hat mit den Zahlen zum vergangenen Quartal die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Der Umsatz des Elektroauto-Herstellers legte im Jahresvergleich zwar um zwei Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Doch Analysten hatte im Schnitt eher mit rund 27,3 Milliarden Dollar gerechnet. Der Quartalsgewinn fiel um 71 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Dollar. Auch beim bereinigten Ergebnis pro Aktie verfehlte Tesla mit 0,73 Dollar die Analystenerwartung von 0,76 Dollar.
Tesla hatte 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt. Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge - immerhin ein Rekordwert. Die Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Experten.
Dennoch legte die Tesla-Aktie eine Stunde nach Handelseröffnung an der Wall Street um knapp 1 Prozent zu. Ein Analyst begründete das damit, dass das Unternehmen die baldige Einführung billigerer Modell bestätigt habe.
Seit der US-Präsidentenwahl im November war das Tesla-Papier auf einem Höhenflug gewesen. Auslöser ist die Nähe von Musk zu US-Präsident Donald Trump. Musk selbst sprach davon, dass er Tesla "zwischen zwei Wachstumswellen" sehe. Er setzt dafür vor allem auf Technologie zum autonomen Fahren und stellte im Oktober den Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor. Mit der Nähe zu Trump könnte Musk Druck für günstigere Regulierungsbedingungen für selbstfahrende Autos aufbauen. Kritiker von Tesla verweisen unterdessen auf eine alternde Modellpalette des Branchen-Vorreiters, bei dem zuletzt mit dem Elektro-Pickup Cybertruck nur ein Nischen-Modell hinzukam.
Absatzrückgang 2024
Tesla hatte 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt.
Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge - immerhin ein Rekordwert. Diese Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Analysten.
Redaktion finanzen.ch / awp
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