19.07.2013 20:25:32
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UPDATE2: Pleitestadt Detroit auch bei Europas Banken verschuldet
-- Europäische Banken halten 1 Milliarde Dollar an Detroit-Anleihen - Branchenvertreter
-- Hypo Real Estate sitzt auf 200 Millionen Dollar
(NEU: Details)
Von Alexandra Edinger, Ulrike Dauer und David Enrich
Die Insolvenz Detroits könnte Folgen für mehrere europäische Banken haben. Eine Reihe von Instituten diesseits des Atlantiks sitzt noch auf Anleihen der Pleitestadt. Sie datieren aus der Zeit vor der globalen Finanzkrise.
Branchenvertreter schätzen, dass europäischen Banken unbesicherte Anleihen der Stadt in Michigan im Volumen von zusammen 1 Milliarde US-Dollar in ihren Portfolios haben. Die US-Autostadt hat einen riesigen Schuldenberg von über 18 Milliarden Dollar angehäuft, 11 Milliarden davon in unbesicherten Anleihen. Deswegen beantragte sie am Donnerstag staatlichen Gläubigerschutz.
In Deutschland sitzt die Bad Bank der Hypo Real Estate - die FMS Wertmanagement - noch auf 200 Millionen Dollar an Anleihen der Stadt. "Die Bonds wurden von der FMS Wertmanagement bereits wertberichtigt", erklärte ein Sprecher. Jetzt analysiere man die Konsequenzen der Geschehnisse in Detroit.
Die FMS hält die Anteile an den Kommunalanleihen in ihrem Portfoliosegment "Structured Products". Im Vergleich zum gesamten Portfolio, das die FMS nach der Rettung der Hypo Real Estate durch den Staat übertragen bekam, ist das Engagement relativ klein. Im Oktober 2010 hatte die Hypo Real Estate insgesamt 176 Milliarden Euro an toxischen Wertpapieren bei ihrer Bad Bank abgeladen, darunter Staatsanleihen, Kredite für Gewerbeimmobilien und strukturierte Produkte. Im Juli 2012 hatte die Bad Bank noch rund 160,7 Milliarden Euro in den Büchern, bis Ende vergangenen Jahres betrug der Nominalwert des Portfolios 136,9 Milliarden Euro.
Es ist noch nicht klar, welche anderen europäischen Banken Schulden Detroits in den Büchern haben. Die Commerzbank, die in der Bilanz noch 4,5 Milliarden Euro an öffentlichen Finanzierungen in den USA ausweist, wollte keine Angaben machen, ob sie Anleihen von Detroit hält. Auch die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Die Landesbanken sind voraussichtlich alle nicht betroffen. Andere große Geldhäuser Europas wie Societe Generale und Lloyds sagten, sie seien nicht in Detroit engagiert.
Einen Ausweg für die Institute bietet bereits ein Vertreter einer großen Asset-Management-Firma in New York. Er kündigte an, sein Unternehmen wolle europäischen Banken die Schulden abkaufen. Das Kalkül dahinter ist, dass die krisengebeutelten Institute die Anleihen billig hergeben, und die Wertpapiere wieder im Preis steigen.
Mitarbeit: Noemie Bisserbe
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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July 19, 2013 13:54 ET (17:54 GMT)
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