Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.

Volkswagen Aktie 42805829 / US9286625010

Chipkrise belastet 30.10.2025 17:52:47

VW-Aktie tiefer: Umsatz über Erwartungen -- operativer Verlust überrascht

VW-Aktie tiefer: Umsatz über Erwartungen -- operativer Verlust überrascht

Porsche verhagelt VW die Bilanz: Weil die einstige Ertragsperle im dritten Quartal fast eine Milliarde operativen Verlust einfuhr, rutscht auch die Konzernmutter tief in die roten Zahlen.

Unterm Strich lief in den Monaten Juli bis September bei VW ein Verlust von 1,07 Milliarden Euro auf, wie der Wolfsburger Autobauer mitteilte.

Vor einem Jahr waren es noch 1,56 Milliarden Euro Überschuss gewesen. Die Anleger schockte das nach den bekannten Sonderlasten für den Stuttgarter Sportwagentochter nicht mehr gross, Experten hatten mit einem solchen Abschneiden gerechnet.

Bereinigt um die Sonderlasten bei Porsche und die Auswirkungen höherer Zölle vor allem in den USA hätte die operative Gewinnmarge im Quartal bei 5,0 Prozent gelegen, hiess es vom Konzern. Das war etwas besser als von Analysten erwartet.

Analyst Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies verwies auf etwas niedrigere Sonderkosten für Porsche als zuvor gedacht. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft sei zudem ein positiver Aspekt des Berichts. Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC schrieb, die Kernmarke VW habe erneut gut abgeschnitten. Audi sehe angesichts der Einführung neuer Modelle auch gut aus.

Aus Sicht von UBS-Experte Patrick Hummel blickt der Konzern vorsichtig auf das vierte Quartal. Finanzvorstand Arno Antlitz sagte zwar in einer Telefonkonferenz, dass VW innerhalb der im September auf 2 bis 3 Prozent gesenkten Margenprognose wohl in der oberen Hälfte landen könne, wollte aber nicht explizit Entwarnung geben. Das dürfte an der schlechten Planbarkeit rund um die stockende Chipversorgung in der Branche durch den Halbleiterhersteller Nexperia liegen, schrieb Hummel - schliesslich reiche die Sicht nur ein bis zwei Wochen weit.

Verbrenner-Verlängerung bei Porsche kostet Milliarden

In den ersten neun Monaten schmolz der VW-Überschuss um mehr als 60 Prozent zusammen, von 8,8 auf 3,4 Milliarden Euro. Schuld seien vor allem Belastungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro vornehmlich durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Firmenwert von Porsche, sagte Antlitz laut Mitteilung. Allein die Anpassungen und Abschreibungen bei Porsche hätten den Konzern mit 4,7 Milliarden Euro belastet.

Porsche hatte bereits vergangene Woche tief rote Zahlen im dritten Quartal gemeldet. Die VW-Tochter leidet unter Milliardenkosten für den jüngsten Strategie-Schwenk zur Verbrenner-Verlängerung. Im dritten Quartal führte das zu einem operativen Verlust von fast einer Milliarde Euro, in den ersten neun Monaten insgesamt schmolz das Ergebnis nach Steuern um knapp 96 Prozent zusammen. Das schlug nun auch auf die Konzernmutter durch.

Mit den Problemen ist VW nicht allein. Auch Mercedes-Benz erlitt im vergangenen Quartal einen Gewinneinbruch um fast ein Drittel. Die Opel-Mutter Stellantis kann zwar dank einer Erholung im wichtigen Markt Nordamerika etwas aufatmen, rechnet aber im zweiten Halbjahr mit hohen Sonderkosten.

Chipversorgung vorerst gesichert

Noch nicht berücksichtigt sind in den Zahlen die Auswirkungen der sich abzeichnenden Chipkrise um Nexperia. Dort gibt es Lieferprobleme, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma übernommen hatte. Bis Ende kommender Woche sei die Versorgung aller deutschen VW-Werke gesichert. Konzernchef Oliver Blume sagte im Interview der "Zeit": "Dennoch ist die Lage kritisch."

VW sei weiter auf der Suche nach Ersatzlieferanten, sagte Antlitz. Wirklich lösen lasse sich das Problem aber nur politisch, forderte der VW-Finanzchef. Denn der Ausfall sei nicht wirtschaftlich bedingt gewesen. "Deshalb hoffen wir, dass alle relevanten Seiten zusammenkommen und eine Lösung finden." Bis dahin bleibe VW nichts anderes übrig, als "von Tag zu Tag und von Woche zu Woche" nach Ersatz zu suchen.

Dabei sollte es im VW-Konzern in diesem Jahr eigentlich wieder besser laufen. Und ohne die Sondereffekte hätte die Gewinnmarge in den ersten neun Monaten auch bei 5,4 Prozent gelegen, sagte Finanzchef Antlitz. "Das ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld eigentlich ein ordentlicher Wert." Bei Absatz und Umsatz konnte der Konzern leicht zulegen: Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 0,6 Prozent auf 239 Milliarden Euro, die Auslieferungen um 1,2 Prozent auf 6,6 Millionen Fahrzeuge.

Sparprogramm zeigt Wirkung

Vor allem bei der lange schwächelnden Kernmarke Volkswagen läuft es wieder besser. Das Ende 2024 auferlegte Sparprogramm mit geplanten Zehntausenden Stellenstreichungen zeige Wirkung: "Wir machen gute Fortschritte bei der Restrukturierung der Volkswagen AG und des ganzen Konzerns", sagte Antlitz. "Erstmals seit langer Zeit sind die Gemeinkosten im Vergleich zum Vorjahr gesunken."

Beim operativen Ergebnis legte die Kernmarke in den ersten neun Monaten deutlich zu, von 1,28 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 1,48 Milliarden Euro - bei nahezu unverändertem Umsatz von knapp 64 Milliarden Euro.

Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich Ende 2024 nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. Bis 2030 sollen mehr als 35.000 Stellen gestrichen werden, fast ein Viertel der 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Weitere 7.500 Stellen sollen bei Audi wegfallen und knapp 4.000 bei Porsche.

US-Zölle belasten

Angesichts neuer Verwerfungen werde man hier das Tempo beim Sparen womöglich noch einmal erhöhen müssen und Massnahmen vorziehen, sagte Antlitz. Denn allein die neuen US-Zölle dürften den Konzern in diesem Jahr mit bis zu fünf Milliarden Euro belasten. Und anders als bei anderen Sondereffekten rechne er nicht damit, dass die Zölle so schnell wieder verschwinden. "Die Zollbelastung wird bleiben."

Für den VW-Konzern kommt das zur Unzeit. Denn angesichts des wegschmelzenden China-Geschäfts hatten die Wolfsburger vor allem auf Wachstum in Nordamerika gesetzt. Um zehn Prozent sollte der Absatz dort eigentlich wachsen, sagte Antlitz. Stattdessen ist er in den ersten neun Monaten um acht Prozent geschrumpft.

Um die Zölle zu vermeiden, prüft Audi weiter den Bau eines eigenen US-Werks. "Wir sind noch in der Diskussion mit der Regierung", sagte Antlitz. Bis Jahresende solle die Entscheidung fallen. Bisher ist einzig die Kernmarke VW mit einem Werk in den USA vertreten, für die neue Marke Scout wird dort gerade ein Werk gebaut. Porsche beliefert den wichtigen Markt dagegen komplett aus Europa, Audi auch aus Mexiko.

Im XETRA-Handel notierte die VW-Aktie schlussendlich 1,91 Prozent tiefer bei 90,24 Euro.

/fjo/men

WOLFSBURG (awp international)

Weitere Links:


Bildquelle: hans engbers / Shutterstock.com

Analysen zu Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
Zu diesem Datensatz liegen uns leider keine Daten vor.
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Etienne Jornod (OM Pharma): Führung, Erfolg & Pharma-Strategie- zu Gast im BX Morningcall

Im BX Morning Call spricht die Schweizer Unternehmer-Ikone Etienne Jornod (OM Pharma) mit François Bloch und Olivia Hähnel (BX Swiss) über Führung, Wachstum, Kooperationen, seine Zeit bei der NZZ und darüber, warum Zuhören der wichtigste Leadership-Skill ist.

Die perfekte Folge für alle, die sich für Pharmastrategien, Galenica/Vifor und Unternehmertum interessieren.

🎯 Themen im Interview mit Etienne Jornod (OM Pharma)

– Antrieb und Führungsphilosophie eines Unternehmers
– Erfolgsweg von Galenica – Lehren aus Jahrzehnten Führung
– Frauenquote, Teamkultur und Leadership bei OM Pharma
– Internationale Expansion: China, USA und neue Märkte
– Forschung, Druck und Verantwortung in der Pharmaindustrie
– Inspiration, Balance und persönliche Haltung zum Erfolg
– Zukunftsvisionen: Schweiz, Unternehmertum und Investments

👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/

Etienne Jornod (OM Pharma): Führung, Erfolg & Pharma-Strategie- zu Gast im BX Morningcall

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 12’821.95 19.72 S2S3YU
Short 13’093.54 13.71 UEBSLU
Short 13’578.71 8.95 UIDBSU
SMI-Kurs: 12’301.21 30.10.2025 17:30:00
Long 11’737.17 18.56 SHFB5U
Long 11’508.22 13.79 BBWS3U
Long 11’009.08 8.95 BSXSZU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com