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22.11.2023 23:22:00
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Bitcoin und Schuldenrefinanzierung im Fokus: S&P hat Bonitätseinstufung für El Salvador nach oben korrigiert
S&P hat kürzlich die Bonitätseinstufung für El Salvador nach oben korrigiert. Was der Bitcoin und der Refinanzierungsprozess damit zu tun haben.
• Auf- und Abwärtsszenarien angegeben
• Refinanzierung der Schulden könnten Risiko eines Zahlungsausfalls in den nächsten zwei Jahren verringern
S&P hebt El Salvador-Rating an
Die Ratingagentur S&P hat kürzlich ihre Einstufung des südamerikanischen Staates El Salvador angepasst. Dabei ging es von einem "CCC+/C"-Rating aufwärts auf ein "B-/B"-Rating. Der Ausblick auf die Langfristrankings ist stabil, erklärt die Agentur in der entsprechenden Mitteilung. "Die stabilen Aussichten verdeutlichen unsere Einschätzung ausgewogener Risiken zwischen El Salvadors kürzlich reduziertem Rollover-Bedarf und seinen immer noch hohen Schuldendienstzahlungen in den kommenden Jahren sowie seinem fragilen Wirtschaftsprofil", so S&P.
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Wie BTC-ECHO berichtet, musste El Salvador seit der Einführung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel einige Downgrades hinnehmen. Dennoch berichtet ein Analyst gegenüber Bloomberg, dass in den letzten Monaten einige Verbesserungen erzielt wurden. "Das kürzlich von der Regierung gestartete Programm zur schrittweisen Refinanzierung ihrer kurzfristigen Schulden bei lokalen Banken wird den Bedarf an Umschuldung verringern und das Risiko eines Zahlungsausfalls in den nächsten zwei Jahren mindern", erklärt dieser laut BTC-ECHO. Der Erholungskurs, auf dem sich der Bitcoin seit kurzem befindet, wird dementsprechend nicht als Grund für die Hochstufung genannt. Eine mögliche positive Auswirkung auf die Bonität des lateinamerikanischen Landes könnte jedoch eintreten, wenn sich der Bitcoin-Kurs weiterhin erholt und damit gleichzeitig auch die Bitcoin-Projekte der Nation, wie zum Beispiel die Errichtung von Mining-Farmen, erfolgreich verlaufen. Insgesamt ist El Salvador im Besitz von 2'381 Bitcoin, die einen Wert von gerade einmal 85 Millionen US-Dollar haben. Mit einer Einwohnerzahl von 6,5 Millionen sowie einem Schuldenstand von 25 Milliarden US-Dollar könnten jedoch auch solche verhältnismässig kleinen Summen einen bedeutenden Einfluss haben.
Auf- und Abwärtsszenario
S&P erklärt in der Mitteilung jedoch auch, dass die Möglichkeit besteht, die Bewertung in den kommenden sechs bis zwölf Monaten zu senken. Dieser Fall trete ein, falls festgestellt werde, dass die Regierung eventuell Schwierigkeiten dabei hat, angemessene Mittel für ihre Haushaltsdefizite und Rollover-Anforderungen zu beschaffen. Auch eine Verschlechterung ihrer Fähigkeit, die notwendigen Haushaltsanpassungen zur Bewältigung ihrer sehr hohen Schuldenlast vorzunehmen, könnte zu einer Herabstufung führen. Darüber hinaus könnten auch höhere Refinanzierungsrisiken oder mögliche Anzeichen einer geringeren Schuldendienstbereitschaft des Staates zu einer Herabstufung führen.
Im Gegensatz dazu könnte das Rating in den nächsten sechs bis zwölf Monaten angehoben werden, sollten umfassende Reformen zu einem verbesserten Schuldenmanagement, einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung sowie mehr Klarheit über die Finanzpolitik führen. Dies würde wiederum die Finanzlücke verringern und die Schuldentilgungskultur des Staates stärken, so S&P.
Schuldenrefinanzierung
S&P passte die Bonitätseinstufung für El Salvador nach oben an, da Grund zur Annahme bestehe, dass das kürzlich von der Regierung eingeführte Programm zur schrittweisen Refinanzierung ihrer kurzfristigen Schulden bei lokalen Banken den Prolongationsbedarf reduzieren und das Risiko eines Zahlungsausfalls in den nächsten beiden Jahren mindern werde. Diese Massnahme sei Teil eines umfassenden Refinanzierungsprozesses, der vor rund einem Jahr mit Rückkäufen von Auslandsschulden und einem Umtausch von Rentenschulden begonnen hat, wie die Ratingagentur erklärt.
Die Strategie zur kurzfristigen Schuldenrefinanzierung zielt auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar der 2,8 Milliarden US-Dollar (rund 8 Prozent des BIP) an kurzfristigen Schuldverschreibungen des Landes ab. Im Rahmen der Refinanzierung zahlt die Regierung jede ausstehende kurzfristige Rechnung zum aktuellen Fälligkeitsdatum vollständig zurück. Am nächsten Tag begibt sie eine neue Schuldverschreibung - mit längeren Laufzeiten von zwei, drei, fünf oder sieben Jahren - die von derselben Bank übernommen werden könnte. Um die längeren Laufzeiten zu kompensieren, wird die Regierung höhere Zinssätze zahlen, die zwischen 8,25 Prozent für die aktuellen einjährigen Anleihen und 9,75 Prozent für die siebenjährigen Anleihen liegen.
Die Festlegung darüber, wie viel von jeder Anleihe in den Portfolios der Banken gehalten wird, wurde bereits abgeschlossen, wobei zuerst Anleihen mit längeren Laufzeiten emittiert werden sollen. Das Programm wurde im Oktober dieses Jahres gestartet. Voraussichtlich im September 2024 wird die Regierung den Refinanzierungsprozess vollständig abgeschlossen haben. Nach Beendigung des Programms soll der Bedarf an Prolongation für kurzfristige Schulden schliesslich von 2,8 Milliarden US-Dollar auf etwa 1,7 bis 2 Milliarden US-Dollar pro Jahr reduziert worden sein.
Redaktion finanzen.ch
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