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Open Banking 01.04.2024 20:14:00

Krypto-Community gespalten: Goldman Sachs & Co. arbeiten an Blockchain-Lösung für die Geschäftswelt

Krypto-Community gespalten: Goldman Sachs & Co. arbeiten an Blockchain-Lösung für die Geschäftswelt

Mehrere führende Finanzinstitute haben sich zusammengeschlossen, um eine Blockchain-Lösung für die Geschäftswelt zu entwickeln. Das Canton Netzwerk präsentiert sich als eine innovative Blockchain-Lösung, die eine Brücke zwischen der öffentlichen Zugänglichkeit und den Sicherheits- sowie Datenschutzanforderungen regulierter Finanzinstitutionen schlägt. Aus der Krypto-Community gibt es allerdings Kritik.

• Führende Finanzinstitute starten gemeinsames Blockchain-Projekt
• Mischung aus privater und öffentlicher Blockchain soll regulatorische Anforderungen sicherstellen
• Krypto-Newsplattform kritisiert Projekt

Blockchain-Lösung für Unternehmen

Laut dem abschließenden Bericht der Pilotphase besitzt das neue Projekt eine Reihe von wichtigen Eigenschaften. Es zielt darauf ab, digitale Vermögenswerte zu speichern, Bargeld zu tokenisieren und On-Chain-Daten bereitzustellen, während gleichzeitig der Datenschutz und die Kontrollmechanismen aufrechterhalten werden, die von den Akteuren des Finanzmarktes gemäß den regulatorischen Anforderungen erwartet werden. Im Rahmen eines Pilotprojekts, das zwischen November und Dezember 2023 stattfand, haben 155 Teilnehmer aus 45 Firmen teilgenommen. Zu den Beteiligten zählten unter anderem 15 Vermögensverwalter und 13 Banken, darunter auch namhafte Institute wie Goldman Sachs und Cboe Global Markets. Während des Pilotprojekts wurden mehrere Organisationen über Anwendungen miteinander vernetzt, wobei der Fokus insbesondere auf den Prozessen im täglichen Management von Sicherheiten und Margen lag.

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Pilot-Bericht zeigt viele Vorteile auf

Kernstück des Netzwerks sind laut Bericht die unabhängig betriebenen Canton Blockchains, die mittels eines dezentralen Synchronisationsdienstes, dem Global Synchronizer, miteinander interagieren. Gemäß dem Bericht könne diese Struktur atomare Transaktionen über diverse Blockchains hinweg ermöglichen, ohne dass es der Vermittlung durch Dritte bedürfte oder Gegenparteirisiken aufkämen. Jede beteiligte Institution könnte somit ihre eigene Canton Blockchain verwalten und die vollständige Kontrolle über ihre Daten und Transaktionen behalten. Zudem könnten die Datenschutzmechanismen des Netzwerks dafür sorgen, dass Informationen lediglich für autorisierte Teilnehmer zugänglich seien, was den Schutz sensibler Daten sicherstelle.

Eine besondere Eigenschaft des Canton Netzwerks liege außerdem in der Unterstützung von atomaren Transaktionen, durch die komplexe Transaktionsabläufe entweder in Gänze vollzogen oder im Falle eines Fehlers komplett rückabgewickelt werden könnten. Dies würde möglicherweise die Effizienz und die Sicherheit bei der Abwicklung von Transaktionen signifikant erhöhen. Dank seiner anpassungsfähigen Architektur könnte das Netzwerk eine breite Palette von Anwendungsfällen im Bereich der Kapitalmärkte abdecken, wie beispielsweise die Abwicklung von Wertpapiergeschäften, Repo-Finanzierungen und Margin-Management. Dies würde den Teilnehmern die Chance bieten, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die exakt auf ihre individuellen Anforderungen zugeschnitten sind.

Kritik aus der Krypto-Community

Kritik an dem Konzept kommt von der Nachrichtenplattform BTC-ECHO, die das Vorhaben als "Blockchain-Mogelpackung" bezeichnet. Laut einem Artikel der Webseite wird bei dem Projekt die Bezeichnung open Blockchain missbräuchlich benutzt, da es grundlegende Aspekte einer Blockchain nicht erfüllt. Eher handele es sich bei dem Projekt um eine Distributed-Ledger-Technologie-Infrastruktur, bei der "nur partielle Aspekte einer Blockchain" enthalten seien. Besonders kritisiert werden das Fehlen eines eigenen Tokens, mangelnde Dezentralisierung und eingeschränkte Interoperabilität mit DeFi-Protokollen. Ferner wird angemerkt, dass ein Widerspruch zwischen dem dezentralen Aufbau einer Blockchain und dem traditionell eher vertikal-monopolistischen Aufbau von Großkonzernen bestehen könnte.

Da Finanzkonzerne durch regulatorische Vorgaben rund um Haftung und Datenschutz nur bedingt auf umfassende Public Blockchains, die dezentral aufgebaut sind, zugreifen könnten, mache es durchaus Sinn, ein eigenes Projekt zu starten. Allerdings würden bereits erfolgreiche Beispiele für die Emission digitaler Wertpapiere auf anderen Blockchain-Plattformen existieren. Der Artikel merkt außerdem an, dass eine Emission auf dem Canton Netzwerk die Anbindungsmöglichkeiten an bestehende DeFi-Applikationen limitieren würde.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Westend61 / Getty Images,Zecchi / shutterstock,Black Salmon / shutterstock.com,Black Salmon / Shutterstock.com
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