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ETF-Evolution 03.01.2025 22:57:00

S&P 500 im Wandel: Warum ETFs zunehmend komplexer werden

S&P 500 im Wandel: Warum ETFs zunehmend komplexer werden

Mit einer breiten Palette an Anlagestrategien sind ETFs für Investoren zu wichtigen Portfolio-Bausteinen geworden. Dabei werden die Anlagemöglichkeiten zunehmend komplexer. Das steckt dahinter.

• Komplexität von ETFs steigt
• Wettbewerbsdruck nimmt zu
• Anleger setzen auf aktive ETFs

ETFs, welche die Wertentwicklung eines Indizes wie beispielsweise dem S&P 500 nachbilden sollen, haben sich in den letzten Jahrzehnten zu hochkomplexen Anlagemöglichkeiten entwickelt. Diese werden längst nicht nur von Privatanlegern, sondern auch von institutionellen Investoren genutzt. Ursprünglich für ihre einfache Struktur und niedrigen Kosten bekannt, sind moderne ETFs zu spezialisierten Finanzinstrumenten geworden, die eine breite Palette von Anlagestrategien und Themen abdecken.

Hinter den Kulissen der ETFs: Wie digitale Prozesse das Investment verändern

Die Entwicklung von ETFs, die vor mehr als 30 Jahren in den USA ihren Anfang nahm, hat sich erheblich weiterentwickelt. Zwar bleibt das Grundkonzept - ein einfaches, transparentes Produkt, das einen Marktindex abbildet - unverändert, doch hinter den Kulissen haben sich die Prozesse drastisch verändert. Automatisierung und digitale Technologien spielen eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Erstellung neuer ETFs und der Verwaltung von Beständen. So werden Prospekte automatisch generiert, die Zusammensetzung der Produkte regelmässig angepasst und das Risikomanagement optimiert. Diese Entwicklung hat ETFs nicht nur effizienter gemacht, sondern auch ihre Komplexität erhöht.

Beispielsweise müssen die Eigenschaften der ETFs organisatorisch hergestellt werden. So erfolgt die Schaffung eines neuen ETFs in enger Zusammenarbeit mit Brokern, die sogenannte Creation Units einbringen. Diese bestehen aus 25'000 bis 600'000 Aktien, die entweder in Bar oder in den benötigten Aktien für den ETF eingezahlt werden. Sobald alle Komponenten vorhanden sind, wird der Creation Basket an den Fonds übergeben, wodurch der Handel beginnen kann. Broker- und Traderplattformen überwachen die Indexnähe des ETFs kontinuierlich, sodass Anleger stets die aktuelle Performance nachvollziehen können.

ETFs im Wandel: Wettbewerbsdruck und neue Einnahmequellen

Der Wettbewerb im ETF-Markt hat zu einer weiteren Evolution geführt. Der Markt für Standard-ETFs auf bekannte Indizes wie den S&P 500 ist längst nicht mehr lukrativ genug, um nachhaltige Gewinne zu erzielen. Aus diesem Grund haben ETF-Anbieter begonnen, alternative Einnahmequellen zu erschliessen. Ein beliebtes Beispiel ist das Securities Lending, bei dem ETFs ihre Wertpapiere an andere Marktteilnehmer verleihen und so zusätzliche Einnahmen generieren. Auch die Spreads zwischen Kauf- und Verkaufspreisen sowie die Managementgebühren sind geschrumpft, was die Ertragsmöglichkeiten für Anbieter reduziert, den Handel für Anleger jedoch effizienter und kostengünstiger macht.

Von passiv zu aktiv: Die Entstehung aktiver ETFs

Ein bemerkenswerter Trend ist die zunehmende Aktivität bei ETFs. Aktive ETFs, die sich von traditionellen passiven Produkten unterscheiden, zielen nicht nur darauf ab, ein bestimmtes Marktsegment abzubilden, sondern verfolgen eine gezielte Anlagestrategie, etwa durch Investitionen in spezifische Themen wie künstliche Intelligenz, Rohstoffe oder digitale Assets wie Bitcoin.

Diese aktiven ETFs konkurrieren zunehmend mit traditionellen Fonds und gewinnen an Marktanteilen. Laut einer globalen Umfrage von State Street Global Advisors, die im Zeitraum vom 1. bis 25. April 2024 durchgeführt wurde, erwägen 80 Prozent der institutionellen Investoren aktiv gemanagte ETFs. "Damit könnte es eine verstärkte Entwicklung in diese Richtung geben, was eine neue Dynamik in den ETF-Markt bringen und den Wettbewerb unter den Anbietern erhöhen könnte", schreibt Markus Weis, Deutschland-Chef für SPDR ETFs bei State Street Global Advisors.

Portfolios im Fokus: Warum auch institutionelle Anleger auf ETFs setzen

Auch institutionelle Investoren haben ETFs als effizientes Werkzeug entdeckt, um ihre Portfolios zu diversifizieren und zu optimieren. So können komplexe Märkte mit einem einzigen Produkt abgebildet werden, was den Verwaltungsaufwand erheblich reduziert. Laut der State Street-Umfrage nutzen 67 Prozent der institutionellen Investoren ETFs häufig oder extensiv - hauptsächlich für Liquiditätsmanagement und zur Absicherung.

Die fortschreitende Komplexität und Innovation bei ETFs zeigt, dass diese Produkte weit mehr sind als nur einfache Indexfonds. Sie bieten Anlegern, sowohl im privaten als auch im institutionellen Bereich, zunehmend auch Investitionen in spezifische Themen, alternative Anlagen und sogar digitale Vermögenswerte.

Redaktion finanzen.ch

Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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