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ETFs in Asien 14.08.2024 04:11:11

Schnäppchenjagd in Tokio: Warum Japan interessant bleibt

Schnäppchenjagd in Tokio: Warum Japan interessant bleibt

Von Hochstimmung zu Panik und wieder zurück. Wie kaum eine andere Börse hat in den vergangenen Tagen die japanische die Anleger in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt, was nicht nur lokale Auswirkungen hatte.

Auslöser dafür, dass der Nikkei 225 zwischenzeitlich binnen nur zweier Handelstage über 17 % verlor, war sicherlich die überraschend starke Anhebung des Leitzinses durch die Bank of Japan von bislang 0.10 % auf 0.25 %. Eigentlich immer noch ultrabilliges Geld, aber für japanische Verhältnisse fast schon eine Schock-Therapie für einen "Patienten", der seit mittlerweile fast 30 Jahren keinen Zinssatz mehr über 1 % erlebt hatte.

Der Kurssturz der japanischen Börse war dann auch ein Puzzlestein an den globalen Märkten, die dem Sell-off in Tokio folgten, wobei die jeweiligen regionalen Märkte sicherlich eher ihre eigenen Probleme materialisierten. Das galt insbesondere für den US-Markt, der nun die umfassende KI-Euphorie neu bewertet. Hinzu kommen unerwartet schwache Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten als Signal, dass die Hochzinspolitik der FED zunehmend für Bremsspuren in der Konjunktur sorgt, nachdem die amerikanische Wirtschaft bislang überraschend robust mit dem massiv gestiegenen Zinsumfeld umgehen konnte.

Volatilität an den Märkten in den nächsten Wochen und Monaten sehr hoch bleiben wird. Wobei klar ist: Taktgeber bleibt die Wall Street, der alle anderen Märkte wohl mehr oder weniger folgen werden. Das gilt im Grunde auch für Japan, wobei es einige Aspekte gibt, die dafür sprechen, Japan trotz des Rückschlages weiter zu favorisieren.

Dazu gehören zum einen die sogenannten Carry Trades. Viele japanische Anleger hatten die anhaltende Schwäche des Yen zum Dollar in den vergangenen Jahren dazu genutzt, ihr Geld in Dollar-Assets anzulegen. Wie kolportiert wurde, wurden im Zuge der jüngsten Turbulenzen viele Carry Traders aufgelöst. Ob auf Dauer, muss aber abgewartet werden, da das Geld neu angelegt werden muss. Zwar führt die Aufwertung des Yens zu einer Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit japanischer Exporteure, doch die japanische Regierung rechnet mit Verweis auf höhere Unternehmensinvestitionen und einen stärkeren privaten Konsum für das Fiskaljahr 2024 (bis Ende März 2025) trotzdem mit einem moderaten Wirtschaftswachstum, das sich anschliessend weiter beschleunigen und die Aktienkurse stützen sollte. Ausserdem könnten potenzielle Reformen zur Stärkung der japanischen Aktienkultur die dortige Börse unterstützen.

Vor diesem Hintergrund liefern die jüngsten Rückschläge im japanischen Aktienmarkt eine gute Gelegenheit, um diesen Markt verstärkt auch mit ETFs ins Visier zu nehmen. Dabei bietet sich exemplarisch der UBS(Lux)Fund Solutions - MSCI Japan UCITS ETF(JPY)A-dis an. Hierbei handelt es sich um einen sehr breit aufgestellten ETF, der sich am MSCI Japan orientiert, allerdings auch zum Ziel hat, den DJ Japan Titan 100 SM nachzubilden. Der ETF selbst hat als Fonds-Währung den japanischen Yen, womit ein Währungsrisiko besteht. Sollte der Yen allerdings seine Aufwertungstendenz der letzten Tage verstetigen können, winken hier zusätzliche Währungsgewinne. Zu den grössten Positionen des ETF gehören Toyota Motor mit einer Gewichtung von 5.7 %, Mitsubishi UFJ Finance Group mit 3.1 % und Sony mit 2.8 %. Trotz des aktuellen Rückschlages, den auch dieser ETF verbuchen musste, liegt die diesjährige Performance mit rund 4.5 % immer noch im positiven Terrain.

Etwas spezieller wird es beim UBS (Irl) ETF plc - MSCI Japan Climate Paris Aligned UCITS ETF A JPY. Auch dieser ETF ist in Yen denominiert. Die Besonderheit: Er konzentriert sich auf Unternehmen, die davon profitieren könnten, wenn auch in Japan der Umbau zu kohlenstoffärmeren Industrien fortgesetzt wird. Ausserdem werden als Auswahlkriterien die EU-Richtlinien zum Klimaschutz angesetzt. Bei den ETF-Bestandteilen finden wir wieder alte Bekannte: Unter anderem Sony als grösste Einzelposition mit aktuell knapp 4.4 %, gefolgt von Keyence mit 4.1 % und Toyota mit 3.9 %.

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