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ETFs im Blick 05.02.2025 22:57:00

US-Strafzölle sorgen für turbulente Börsen

US-Strafzölle sorgen für turbulente Börsen

Donald Trump wird seinem Ruf als Deal Maker wieder einmal gerecht. Die Frage ist, zu welchem Preis. Schaut man auf die Börsenkurse, wird klar: Auf Gegenliebe und Verständnis stösst das derzeitigen Hin und Herr bei den angekündigten Strafzöllen nicht. Kein Wunder, denn die Unsicherheit ist Gift für die Stimmung. Im Detail:

Zuerst kündigte das Weisse Haus an, neue Strafzölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China zu erheben. Zunächst sollten Waren aus Mexiko und Kanada mit 25 % und chinesische Produkte mit - zusätzlichen - 10 % besteuert werden. Doch nur kurze Zeit später rudert die US-Regierung zurück und setzt die Massnahmen für Mexiko und Kanada vorerst für einen Monat aus. Diese Entscheidung fiel u.a. nach einer Vereinbarung mit Mexiko, das sich bereit erklärte, seine Grenzsicherung mit zusätzlichen 10‘000 Soldaten zu verstärken.

Die Aktienmärkte reagierten zunächst mit starken Verlusten, bevor sie sich im weiteren Handelsverlauf erholten. Besonders betroffen waren Automobilhersteller, die auf eine enge Verflechtung mit mexikanischen Zulieferern angewiesen sind. Auch der Energiesektor spürte die Auswirkungen, da die geplanten Zölle auf kanadische Öl- und Gaslieferungen die Preise an den Rohstoffmärkten nach oben trieben.

Trotz der temporären Aussetzung der Zölle auf mexikanische und kanadische Waren bleibt eine grosse Unsicherheit. Trump betonte in einem Statement, dass er die Strafzölle gegen China wie geplant umsetzen werde, falls es nicht zu einer Einigung mit Peking kommt. In den nächsten Tagen könnte es zu einem direkten Gespräch zwischen Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping kommen, um mögliche Kompromisse auszuloten. Chinas Regierung reagierte umgehend und kündigte "notwendige Gegenmassnahmen" an, falls die USA an den Strafzöllen festhalten sollten.

Die neue Eskalation im Handelsstreit hat weitreichende Konsequenzen. Experten gehen davon aus, dass amerikanische Verbraucher die zusätzlichen Kosten über höhere Preise tragen müssen. Gleichzeitig befürchten Unternehmen steigende Produktionskosten, insbesondere in Branchen mit komplexen Lieferketten. Schon jetzt hat der Handelsverband National Association of Manufacturers gewarnt, dass die geplanten Massnahmen US-Unternehmen täglich 700 Mio. Dollar kosten könnten.

Vor diesem Hintergrund sollten sich Anleger vorerst eher auf defensive Werte fokussieren bzw. entsprechend ihr Risiko streuen. Eine der besten Möglichkeiten für eine defensive Aufstellung ist der Fokus auf Dividenden. Nach Abschluss des vergangenen Geschäftsjahres startet bald auch die Dividendensaison. Das gilt auch für den Schweizer Aktienmarkt. Hier bietet der iShares Swiss Dividend (CH) die Möglichkeit, an den 20 dividendenstärksten Titeln in der Schweiz zu partizipieren. Der ETF ist mit 3.9 Mrd. Franken ein echtes Schwergewicht, kostet dabei nur 0.15 % pro Jahr. Er ist ausschüttend, wobei die aktuelle Ausschüttungsrendite bei rund 3.1 % liegt. Im März ist mit der nächsten Ausschüttung zu rechnen. Bei diesem ETF handelt es sich sicherlich nicht um einen der dynamischsten Fonds im Zeitablauf, dafür allerdings mit einer soliden Wertentwicklung. So liegt dieser ETF seit Jahresanfang schon mit knapp 6 % im Plus.

Ein weiterer Ansatz, um den derzeitigen Marktturbulenzen zu entgehen, ist, sich auf Aktien mit einer geringen Volatilität zu konzentrieren. Ein entsprechendes Angebot findet sich im Xtrackers MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF 1C). Dieser hat eine Fondsgrösse von 841 Mio. Fr. und ist derzeit in über 270 Positionen investiert. Amerikanische Werte machen rund zwei Drittel aus, bei den Sektoren dominieren Technologie mit 22 %, Gesundheitswesen mit gut 15 % und Finanzdienstleistungen mit rund 14.5 %. Für diesen ETF beträgt die jährliche Gesamtkostenquote 0.25 %. Hinsichtlich der Performance konnte dieser ETF in den vergangenen zwölf Monaten eine sehr solide Wertentwicklung von fast 20 % ausweisen.

Apropos Technologie: Wenn es um die Frage geht, welche Sektoren sich den derzeitigen Turbulenzen zumindest mittelfristig besser entziehen könnten als andere, bleibt der Technologiesektor weiterhin sehr interessant, insbesondere das Thema Software, da hier die Abhängigkeiten von ausländischen Lieferketten überschaubar sind. Einen besonderen Fokus verdient dabei der Bereich Cybersicherheit, dem angesichts der weiteren geopolitischen Spannungen und auch des weiteren Siegeszuges von KI besondere Bedeutung zukommt. Hier bietet sich der L&G Cyber Security UCITS ETF als Investment an. Er ist mit einem Volumen von 2.45 Mrd. Franken der grösste Themenfonds dieser Art in der Vergleichsgruppe. Allerdings auch etwas teurer mit einer Gesamtkostenquote pro Jahr von 0.69 %. Dies wird aufgewogen durch eine zuletzt deutlich stärkere Performance, die in den letzten sechs Monaten über 40 % betrug.

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