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Neun Hersteller im Vergleich 04.07.2020 22:29:00

Carbon-Tracker-Report: Darum haben viele Öl- und Gasunternehmen bei den Klimazielen noch Nachholbedarf

Carbon-Tracker-Report: Darum haben viele Öl- und Gasunternehmen bei den Klimazielen noch Nachholbedarf

In einem Report der Organisation Carbon Tracker wurden die individuellen Klimaziele von neun Öl- und Gasproduzenten den Kennzahlen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 gegenübergestellt. Bei einigen davon besteht noch ein deutlicher Nachholbedarf.

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• Report vergleicht Klimaziele von Öl- und Gasherstellern
• Eni und Repsol schnitten am besten ab
• Exxon-Mobil bildet Schlusslicht

Vereinbarkeit mit Pariser Klimaschutzabkommen

Carbon Tracker ist eine Londoner Expertenkommission, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Finanzmärkte untersucht. Im jüngsten Report vom 24. Juni, dessen Titel sich mit "Absolute Auswirkung: Warum die Klima-Ambitionen der Ölgiganten hinter den Pariser Grenzwerten zurückbleiben" übersetzen lässt, hat Analyst Mike Coffin die sieben Hauptproduzenten von Öl und Gas, Eni, BP, Shell, TOTAL, Chevron, ConocoPhillips und ExxonMobil, sowie Equinor und Repsol auf die strukturellen Kennzeichen des Pariser Klimaabkommens untersucht. Daraus hat er eine Rangfolge erstellt, die zeigt, inwiefern unterschiedliche Unternehmensklimaziele im Einklang mit den Beschlüssen des Abkommens sind. So müssen die Zielformulierungen der Unternehmen auf absoluter Basis erfolgen, Emissionen aller drei Kategorien berücksichtigen und auf Grundlage des vollen Kapitalanteils eines Unternehmens umgesetzt werden. Die erste Emissionskategorie deckt Emissionen innerhalb des eigenen Betriebs, die zweite die Erzeugung von extern bezogener Energie und die dritte alle übrigen Emissionen, die durch die Unternehmenstätigkeit entstehen.

Ranking zeigt deutliche Unterschiede

Carbon Tracker hat die neun Unternehmen abhängig von den Ergebnissen des Reports in drei Stufen unterteilt. Die ersten drei Plätze belegen Eni, Repsol und BP. Diese Hersteller decken in ihren Klimaschutzzielen alle drei Emissionskategorien ab und streben eine absolute Senkung dieser an. Eni habe beispielsweise angegeben, bis 2035 bereits 30 Prozent der Emissionen abbauen zu wollen, bis 2050 bereits 80 Prozent. Shell, TOTAL und Equinor belegen die Plätze vier bis sechs und decken in ihren Zielreports ebenfalls alle Emissionskategorien ab, planen aber nicht, Emissionen absolut zu reduzieren, sondern fokussieren sich auf den Abbau der Kohlenstoffintensität. Bis 2080 wollen die Unternehmen ihre Emissionen um mindestens 50 Prozent reduziert haben. Auf den Plätzen sieben bis neun landeten schliesslich Chevron, ConocoPhillips und ExxonMobil, die jeweils nicht alle drei Emissionskategorien abdecken und von denen nur Chevron die Klimaziele mit einer vollen Kapitalbeteiligung erreichen will. Eine absolute Senkung der Emissionen wird hier ebenfalls nicht angestrebt. Das Schlusslicht ExxonMobil wolle seine Emissionsrate bis 2023 aber um 10 Produzent verringern.

Forderung nach Umsetzung und Konsistenz

Coffin erklärte, dass Unternehmen das Pariser Abkommen nur dann erfüllen können, wenn sie sich dazu verpflichten, nur die Projekte zu sanktionieren, die im Abkommen beschlossen wurden. So müssten die Klimaziele der Unternehmen die absoluten Grenzen eines globalen Kohlenstoffhaushalts anerkennen und zwischenzeitliche Emissionsreduktionen beinhalten, wie es bei Eni beispielsweise der Fall ist. Weiterhin müsse ein branchenüblicher Ansatz für die Berichterstattung gewählt werden. Eine Vielzahl an Formulierungen der Ziele mache einen Vergleich schwierig, weswegen sich Carbon Tracker für die Entwicklung von Konsistenz bei der Berechnung und Berichterstattung von Klimakennzahlen ausspreche.

Redaktion finanzen.ch

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