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Wandelanleihen 10.01.2012 09:21:55

Anlage für unsichere Zeiten

Kolumne

Die Märkte sind sehr volatil, die Aussichten schwer einschätzbar. Anleger meiden vermehrt das Risiko. Wandelanleihen, die das Beste aus der Aktien- und aus der Anleihenwelt vereinen, müssten Hochkonjunktur haben.

Die Aktienmärkte bleiben in Bewegung und auch gewisse Staatsanleihen erweisen sich immer weniger als sicherer Hafen. Gerade in diesem Umfeld bieten Wandelanleihen Anlegern Vorteile.

Wandelanleihen ermöglichen die Partizipation an Aufwärtstrends der Aktienmärkte und schützen bis zu einem gewissen Grad vor zu hohen Verlusten bei Abwärtsbewegungen. Aufgrund dieser Eigenschaft entwickelt sich der Kurs der Wandelanleihe im Vergleich zur Aktie asymmetrisch, das heisst, Wandelanleihen partizipieren an positiven Aktienkursen mehr als an Fallenden (Asymmetrie-Effekt). Für Wandler gilt die Faustregel, dass sie zwei Drittel der Aufwärtsbewegungen von Aktien mitmachen, aber nur ein Drittel der Abwärtsbewegungen.

Der Markt und seine Auswirkungen auf Wandler

Absolut gesehen haben Wandelanleihen im Jahr 2011 5.8% (BoA ML Global Convertible Index, abgesichert zum USD) an Wert eingebüsst. Vor allem August und September waren schwierige Monate. Die Marktturbulenzen haben zu sehr guten Einstiegschancen geführt. Die Kurse sind gesunken, da Aktien gefallen und Risikoprämien für Convertibles, die Credit Spreads, gestiegen sind. Auch wenn es aufgrund von kurzfristigen Schwankungen der Liquiditätsprämien zu Preisverwerfungen kommen kann, zahlt sich der Asymmetrie-Effekt vor allem auf lange Sicht aus. Und da Wandelanleihen eben auch Anleihen sind, erreichen sie am Ende der Laufzeit ihren fairen Wert.

Wandelanleihen auch 2012 im Auge behalten?

Auch 2012 werden Wandelanleihen interessant bleiben. Da die Märkte wohl nicht weniger volatil sein werden, können Wandelanleihen weiterhin ihre Stärken ausspielen. Die Tatsache, dass der Markt bereits vergleichsweise höhere Ausfallraten von Wandelanleihen eingepreist hat, unterstützt diese Annahme. Denn solange die realen Ausfallraten die eingepreisten nicht deutlich übertreffen, bleibt die Wandelanleihe eine gute Investition in Zeiten grosser Unsicherheiten.

Eine Herausforderung könnte das Emissionsvolumen sein. Die Zahl der Neuemissionen von Investment-Grade Wandelanleihen ist nach wie vor deutlich geringer als diejenige von niedrigen oder nicht bewerteten Wandlern. Die Nachfrage nach Investment-Grade-Papieren ist hingegen vergleichsweise hoch. Daher sind diese Produkte relativ teurer als niedrig oder nicht bewertete Papiere. Es bietet sich an, im Sinne einer breiten Diversifikation innerhalb dieser Anlageklasse die Vorteile der vergleichsweise teureren Investment-Grade-Wandler mit den übrigen Segmenten, die derzeit sehr günstig bewertet sind und höhere Ertragschancen bieten, zu kombinieren. Selbstverständlich sollte dem eine sorgfältige Analyse der Anlagen zugrunde liegen. Auch die Entwicklung der Neuemissionen gilt es, im Auge zu behalten. Wir rechnen damit, dass sich die Volumen in etwa auf dem Niveau von 2011 bewegen werden.

Die aktuelle Marktlage, in der Wandelanleihen sich als Anlageklasse besonders eignen, könnte dazu beitragen, dass dieses oft vergessene Anlageinstrument zunehmend mehr Aufmerksamkeit bekommt. Dies könnte langfristig auch einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Wandelanleihenmarkts haben.

Günter Bitschnau, Portfolio-Manager, LGT Capital Management Ltd.

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