Zahlen vorgelegt |
30.03.2021 22:04:00
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BioNTech-Aktie mit Kurssprung: Zahlen überzeugen - Impfstoffproduktion soll steigen
Das Biotechnologieunternehmen BioNTech hat in seinem Geschäftsjahr 2020 kräftiges Wachstum verzeichnet.
Auch bei der Umsatzentwicklung lief es deutlich besser als noch im Vorjahr: Die Erlöse schossen auf 482,33 Millionen Euro nach oben, vor Jahresfrist hatte der Konzern noch überschaubare 108,6 Millionen Euro umgesetzt. Analysten hatten dem Mainzer Unternehmen zuvor Erlöse von 367,8 Millionen Euro zugetraut.
BioNTech will Impfstoffproduktion auf 2,5 Milliarden Dosen steigern
Der Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller BioNTech und sein US-Partner Pfizer peilen eine Ausweitung ihrer Produktionskapazität auf 2,5 Milliarden Dosen bis Ende dieses Jahres an. Das teilte das Mainzer Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für das vergangene Jahr mit. Bislang war von 2 Milliarden Dosen die Rede.
"Der Anstieg wurde hauptsächlich ermöglicht durch verbesserte Herstellungsprozesse, die Inbetriebnahme von BioNTechs Produktionsstätte in Marburg, die Zulassung der Entnahme einer sechsten Impfdosis sowie durch die Erweiterung unseres Hersteller- und Lieferantennetzwerks", erklärte das Unternehmen.
Bis zum 23. März lieferten BioNTech und seine Partner weltweit mehr als 200 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs aus. Und das Auftragsbuch ist prall gefüllt: Für dieses Jahr haben BioNTech und Pfizer nach eigenen Angaben feste Bestellungen über mehr als 1,4 Milliarden Dosen. Die grössten Kunden sind die EU mit 500 Millionen bestellten Dosen plus eine Option auf weitere 100 Millionen, danach folgen die USA mit 300 Millionen Dosen.
Die grosse Nachfrage beginnt sich nun auch positiv auf die Geschäftszahlen des Mainzer Unternehmens auszuwirken. So stieg der Umsatz in dem Ende Dezember abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 482,3 Millionen Euro nach 108,6 Millionen im Jahr davor. Darin enthalten sind Erlöse in Höhe von 270,5 Millionen Euro durch den Covid-19-Impfstoff. Der Nettogewinn stieg auf 15,2 Millionen Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 179,2 Millionen im Jahr 2019.
Besonders auffällig ist die Entwicklung im vierten Quartal: In diesem Zeitraum, in dem der Impfstoff in den USA, in Grossbritannien und der EU zugelassen wurde, lag der Nettogewinn bei 366,9 Millionen Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 58,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Doch die wirklichen Auswirkungen auf das Geschäft werden erst jetzt und nicht beim Blick in die Vergangenheit klar. Finanzvorstand Sierk Poetting sagte am Dienstag auf einer Analystenkonferenz, BioNTech gehe für dieses Jahr allein auf der Basis der bislang unterzeichneten Lieferverträge von 9,8 Milliarden Euro Umsatz aus. Dem stehen allerdings auch gestiegene Ausgaben für Forschung und Entwicklung und die Stand Ende Dezember auf 1900 gestiegene Zahl von Mitarbeitern gegenüber.
Das Geld, das nun in die Kasse gespült wird, will BioNTech ins laufende Geschäft und vor allem in die Forschung stecken. "Wir sehen eine enorme Chance darin, Einnahmen aus unserem Covid-19-Impfstoff in die Forschung zu reinvestieren", sagte Vorstandschef und Unternehmensmitgründer Ugur Sahin. BioNTech treibe die Entwicklung seiner Ansätze für "Immuntherapien der nächsten Generation" weiter voran. Dabei geht es um Krebstherapien, Infektionskrankheiten, regenerative Therapien, Entzündungsreaktionen sowie Autoimmunerkrankungen samt Allergien.
Die Börse reagierte positiv auf die Unternehmenszahlen. Bis zum Handelsende kletterte der Kurs um 8,89 Prozent auf 104,25 US-Dollar nach oben. Damit ist der Wert einer BioNTech-Aktie seit dem Börsengang des Unternehmens im Oktober 2019 um mehr als das Sechsfache gestiegen.
Redaktion finanzen.ch / awp international
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