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Krisen-Bank 04.11.2022 23:00:00

Credit Suisse nach Kapitalerhöhungsplänen: Das kommt nun auf CS-Aktionäre zu

Credit Suisse nach Kapitalerhöhungsplänen: Das kommt nun auf CS-Aktionäre zu

Die Credit Suisse verschreckte Anleger in der Vergangenheit immer wieder mit Negativnachrichten. Nun will die Bank aber die Kehrtwende einleiten und sich neu aufstellen. Das bedeuten die Massnahmen für Aktionäre der Grossbank.

• Schwaches Quartalsergebnis
• Umstrukturierung soll Rettung bringen
• Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe

Drittes Quartal bringt Credit Suisse keine Erholung

In den vergangenen Monaten stand die heimische Grossbank Credit Suisse immer wieder aufgrund ihrer zahlreichen Skandale im Scheinwerferlicht, aber auch finanziell lief es alles andere als gut. Und auch im dritten Quartal 2022 konnte die kleine UBS-Schwester keinen Erfolg erzielen: So vermeldete die CS im dritten Jahresviertel einen Verlust in Höhe von 4 Milliarden Franken. Vor Steuern schlug noch ein Minus von 342 Millionen Franken zu Buche. Der Nettoertrag ging um 30 Prozent auf 3,8 Milliarden Franken zurück. Die Kosten konnten aber um 10 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken gesenkt werden. Und auch für das vierte Quartal haben die Zürcher nur wenig Hoffnung auf einen Richtungswechsel.

Neuausrichtung vorgestellt

Im Rahmen der Bilanzvorlage stellte die Grossbank auch die angekündigten Ergebnisse der Strategieüberprüfung vor, die seit Monaten für Spekulationen sorgten. So soll eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 4 Milliarden Franken dem angeschlagenen Geldhaus wieder auf die Beine helfen. Qualifizierte Aktionäre haben sich verpflichtet, 462 Millionen Anteile zum Preis von jeweils 3,82 Franken zu erstehen, was 94 Prozent des angegebenen Referenzpreises von 4,07 Franken entspricht. Ein grosser Anteil der Kapitalerhöhung wird von der Saudi National Bank (SNB) gestemmt. So soll die grösste arabische Bank etwa 308 Millionen Anteile kaufen und hält damit 9,9 Prozent des Kapitals, wie die Nachrichtenagentur "awp" schrieb. Auch die Qatar Investment Authority (QIA) will nach Angaben der "Financial Times" ihre Beteiligung an der Krisen-Bank aufstocken. Dabei sollen die Aktionäre ihre neuen Anteile erst nach Ablauf des Abwicklungsdatums des folgenden Bezugsrechtsangebots veräussern dürfen.

Bezugsrecht für weitere Credit Suisse-Aktien

Darüber hinaus sollen die bisherigen CS-Aktionäre 889 Millionen neue Aktien erhalten können. Demnach will die Bank am 25. November nach Börsenschluss für jede bestehende Credit Suisse-Aktie ein Bezugsrecht zuteilen. Je sieben Bezugsrechte können dann zwei neue Aktien zu einem vergünstigten Angebotspreis erstanden werden. Dieser soll nach aktuellem Stand bei 2,52 Franken je Anteilschein liegen, so awp.

Bevor die Credit Suisse die beiden Finanzspritzen aber erhält, müssen die Aktionäre diesen in einer ausserordentlichen Generalversammlung am 23. November zustimmen.

Zahlreiche Banken sollen Kapitalschritt stützen

Wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" erfahren hat, soll die Credit Suisse mindestens 20 weitere Banken eingeladen haben, sich dem als "Projekt Ghana" bezeichneten Kapitalschritt anzuschliessen. So soll der neue Finanzchef der Bank, Dixit Joshi, bereits am Tag nach der Veröffentlichung der Unternehmenspläne eine Telefonkonferenz mit einer Gruppe von Financial Institutions Group- und Equity Capital Markets-Bankern durchgeführt haben, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen erklärt haben. Die folgenden Banken will die Credit Suisse offenbar für sich gewinnen: ABN Amro, Bank of America, Bank of Montreal, Barclays, BBVA, BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, Crédit Agricole, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC, ING Group, Intesa Sanpaolo, JPMorgan, Mediobanca, Morgan Stanley, Natixis, Royal Bank of Canada, Scotiabank, Santander, Société Générale, Sumitomo, UniCredit und Wells Fargo. Während Morgan Stanley, RBC, Deutsche Bank und SocGen im Rahmen der Kapitalerhöhung als führende Banken angekündigt wurden, äusserten sich die übrigen Institute nicht zu einem möglichen Engagement.

Kapitalerhöhung verwässert Anteile

Für bisherige Aktionäre bestehen laut Investmentanalyst Ralf Anders aber einige Nachteile, wie er in einem Beitrag der Plattform "The Motley Fool" erklärt. Nicht nur verwässere die Kapitalerhöhung die bestehenden Anteile der Grossbank, auch kommen auf das Institut hohe Kosten in Form von Zinsen auf Fremdkapital zu, was mögliche Gewinne schmälern werde. Anlegern rät Anders daher, das Ergebnis zum vierten Quartal 2022 abzuwarten. Dann dürfte sich gezeigt haben, ob der Konzernumbau bereits erste Früchte trägt. "Sollte sich das mangelnde Vertrauen zahlreicher Kunden und auch des schweizerischen Umfelds weiterhin in schlechten Zahlen widerspiegeln, dann wird es schwierig mit dem Turnaround", befürchtet der Experte. "Mitten im aufreibenden Umbau das Vertrauen der Stakeholder zurückgewinnen zu wollen, ist kein Zuckerschlecken."

Durchhaltevermögen gefragt

Peter Casanova, Stratege der Schweizer Bank Julius Bär, zeigt sich hingegen optimistisch. So sei die angekündigte Kapitalerhöhung in einem realistischen Mass, das die Erwartungen nicht übersteige, wie er gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung" erklärte. Eine ähnliche Strategie habe auch die Deutsche Bank im Rahmen ihrer Umstrukturierung an den Tag gelegt, was einerseits für den Erfolg der Massnahmen sprechen könne, andererseits betont Casanova, dass Durchhaltevermögen gefragt ist. "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einschliesslich der Verwässerung ist nicht attraktiv", so der Experte. "Das KGV für das Jahr 2024 liegt bei rund 12 im Vergleich zu 6 bis 8 bei anderen Unternehmen." Bis die Kapitalerhöhung fruchtet, dürfte also einige Zeit vergehen.

Redaktion finanzen.ch

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