Gerüchteküche brodelt |
18.01.2024 19:59:00
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Instacart-Aktie fällt zurück: Uber will offenbar Instacart übernehmen - Uber-Aktie reagiert gelassen
Gestern machten an der Wall Street Gerüchte die Runde, dass Uber den US-Lebensmittelieferanten Instacart übernehmen will. Die Instacart-Aktionäre reagierten begeistert auf diese Spekulationen. Doch was steckt genau dahinter?
• Wolfe-Analyst Mathivanan sieht drei Gründe für das Ubers vermeintliches Interesse
• Instacart-Kursziel von Mathivanan erhöht - "Outperform"
Instacart ist einer der grössten Lebensmittellieferanten in den USA und wagte im September 2023 den Sprung an die NASDAQ-Börse. Aufgrund schwacher Wachstumsaussichten war die Nachfrage nach der Aktie aber nur äusserst gering. Das änderte sich am Mittwoch aber schlagartig.
Darum könnte Uber Instacart übernehmen
Die Instacart-AKtie sprang am Mittwoch an der NASDAQ-Technologiebörse deutlich nach oben. Die Ursache für den plötzlichen Kursanstieg der Instacart-Aktie: Laut eines Analystenkommentares hat das Fahrdienstleistungsunternehmen Uber Interesse an einer Übernahme an Instacart. Deepak Mathivanan von Wolfe Research sieht Instacart als optimales Übernahmeziel von Uber an und nennt in seiner Notiz drei Gründe für ein solches Szenario. Erstens würde dies Ubers Vorstoss in den lukrativen Lebensmittelsektor beschleunigen, da Instacart eine sinnvolle Ergänzung zu dem Segment Uber Eats darstelle. Zweitens seien die Umsatz- und Kostensynergien bei einer Fusion der beiden Unternehmen erheblich. Drittens sei auch das regulatorische Risiko zu vernachlässigen, da Uber bislang weniger als ein Prozent des Marktes für Lebensmittellieferungen innehabe. Die US-Behörden dürften einer Übernahme von Instacart somit keine Steine in den Weg legen, da keine zu starke Marktkonzentration oder gar eine Kartellbildung drohe.
Uber: Dank Lebensmittellieferungen noch mehr Wachstum?
Uber strebt schon seit Längerem eine Ausweitung seines Geschäfts an, das weiterhin hauptsächlich im Transport von Personen besteht. Besonders in der riesigen Lebensmittelbranche will Uber einen Fuss in die Tür setzen. "Während die Fundamentaldaten von Uber mittelfristig solide sind, ist der Lebensmitteldienst eine Schlüsselkategorie, um das Wachstum langfristig aufrechtzuerhalten, und der Wettbewerb macht rasche Fortschritte", zitiert "DER AKTIONÄR" aus Mathivanans Analyse. Die Cash-Position von Uber sei sehr günstig, da Uber zuletzt ein gutes Geschäft machte.
Beim Bericht zum dritten Quartal 2023 meldete Uber denn auch eine starke Gewinnentwicklung: Nach einem Verlust je Aktie von 0,610 US-Dollar im Vorjahresvergleich erwirtschaftete das Unternehmen im zuletzt abgelaufenen Quartal einen Gewinn je Aktie von von 0,11 US-Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen (0,071 US-Dollar) deutlich. Auch umsatzseitig verzeichnete Uber ein solides Wachstum, die Erträge stiegen auf 9,29 Milliarden US-Dollar nach 8,34 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal. Die Aktionäre zeigen sich denn auch zufrieden mit Ubers Geschäftsentwicklung, die Aktie legte in den vergangenen Monaten deutlich zu.
Instacart-Aktie: Monatelange Schwächephase
Ganz anders präsentierten sich hingegen die Papiere von Instacart. Seit dem fulminanten IPO am 19. September - der Erstkurs (42 US-Dollar) lag satte 40 Prozent über dem Ausgabepreis von 30 US-Dollar - ging es konstant bergab. Da die Wachstumsaussichten von Instacart in dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt von den Anlegern insgesamt als eher gering eingeschätzt werden, verloren die Papiere des Lebensmittellieferanten deutlich an Wert, bis sie bei einem Preis von etwa 25 US-Dollar je Stück Halt fanden. Seitdem pendelten sie in einer relativ engen Handelsrange rund um die vielbeachtete 25-US-Dollar-Marke.
Mathivanan erhöht Instacart-Kursziel
Durch das vermeintliche Übernahmeinteresse von Uber steht Instacart nun aber wieder im Fokus der Anleger. Mathivanan verband die Übernahmegerüchte nämlich mit einer Hochstufung der Instacart-Aktie von "Peer Perform" auf "Outperform". Zudem erhöhte er das Kursziel auf 35 US-Dollar. Das Bewertungsniveau sei äusserst niedrig, die Aktie werde nur zum Sechsfachen des voraussichtlichen EBITDA gehandelt. Zwar seien die Wachstumsaussichten von Instacart tatsächlich angeschlagen, aber dennoch sei es "kein kaputtes Unternehmen", betont Mathivanan.
So reagieren die Aktien von Instacart - und von Uber
Am Mittwoch gewann das Papier des Lebensmittellieferanten, der an der NASDAQ unter dem Namen Maplebear firmiert, letztlich 7,5 Prozent an Wert auf 25,67 US-Dollar. Im Handel am Donnerstag geht es zeitweise um 0,37 Prozent auf 25,58 US-Dollar nach unten.
Die Uber-Aktionäre reagieren gelassen auf die Übernahmespekulationen. Die Uber-Papiere verloren an der NYSE-Börse am Mittwoch zwar letztlich 0,83 Prozent auf 63,12 US-Dollar, steigen im Donnerstagshandel aber zeitweise wieder um 1,92 Prozent auf 64,34 US-Dollar an.
Redaktion finanzen.ch
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