ChatGPT-Revolution |
09.05.2023 23:20:00
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JPMorgan-Analyse: Interesse an künstlicher Intelligenz sorgt für mehr als die Hälfte der Gewinne des S&P 500 in diesem Jahr
An dem Thema Künstliche Intelligenz kommt derzeit kaum einer vorbei. Unternehmen stürzen sich auf die Zukunftstechnologie und so macht sich das grosse Interesse an diesem Thema auch am Aktienmarkt bemerkbar, wie eine Analyse der US-Bank JPMorgan zeigt.
• Unternehmen sehen Potenzial in der Zukunftstechnologie
• Analyse zeigt: Künstliche Intelligenz sorgt für Gewinne am Aktienmarkt
Künstliche Intelligenz scheint 2023 das Thema der Stunde zu sein. KI erhält in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens Einzug und spätestens seit Microsofts Milliardeninvestition in OpenAI, den Anbieter der Chatbot-Software ChatGPT, dürften viele schon einmal mit dem Thema in Kontakt getreten sein.
Unternehmen sehen grosses Potenzial in KI
Auch Unternehmen zeigen derzeit grosses Interesse an KI-Themen und hoffen auf sprudelnde Gewinne durch die Technologie.
So berichtete die Deutsche Presse-Agentur erst kürzlich, dass die Technologieunternehmen Google und Microsoft mit Milliarden-Gewinnen aus ihrem Kerngeschäft auf einen Konkurrenzkampf beim Thema Künstliche Intelligenz zusteuerten. Finanzchefin Amy Hood habe nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen erklärt, dass Microsoft auf diesem Gebiet eine Führungsrolle spielen wolle und auch bereit sei, dafür zu investieren, während Google-Chef Sundar Pichai Nutzern unter anderem eine bessere Websuche dank KI in Aussicht gestellt habe.
Evan Spiegel, CEO des Snapchat-Betreibers Snap, sieht laut Reuters vor allem in generativer KI, die in Echtzeit Bilder oder Texte erstellt, Potenzial für seine Firma. Die Technologie könne vor allem bei "Augmented Reality" (AR) wertvolle Dienste leisten.
Auch für Meta-Chef Mark Zuckerberg sei KI ein "extrem spannender neuer Bereich". Die Technologie solle über alle Produkte des Konzerns hinweg zum Einsatz kommen, berichtet Reuters - unter anderem bei der Erstellung von Videos, 3D-Objekten und Avataren. "Eines meiner Ziele für Meta ist es, ein führendes Unternehmen im Bereich der generativen KI zu werden", betonte Zuckerberg.
Daneben sieht auch Apple-Chef Tim Cook grosses Potenzial in der Technologie. Er erklärte Reuters zufolge, dass der Konzern die Technologie nutze, um die Unfall-Erkennung des iPhones und der Apple Watch zu verbessern. Auch er stellte in Aussicht, dass die Technologie mittelfristig bei sämtlichen Produkten und Dienstleistungen zum Einsatz kommen soll. "Wir sehen in diesem Bereich ein enormes Potenzial, das praktisch alles, was wir tun, beeinflusst.", so Cook.
Studie: Interesse an KI schafft Marktkapitalisierung an der Börse
Das grosse Interesse an Künstlicher Intelligenz macht sich auch am Aktienmarkt bemerkbar.
Laut einer Analyse der US-Bank JPMorgan hat das Interesse an der Zukunftstechnologie sogar mehr als die Hälfte der Gewinne des marktbreiten US-Index S&P 500 in diesem Jahr ausgemacht, berichtet MarketWatch. Die Analyse zeige, dass das Interesse an KI-Themen 1,4 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung geschaffen und zu Gewinnen in Höhe von 45 Prozent seit Jahresbeginn geführt habe.
Die Analyse umfasse die Unternehmen Microsoft, Amazon, NVIDIA, Salesforce, den Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms und die Google-Mutter Alphabet, die als "LLM-Innovations"-Aktien bezeichnet werden. Die Performance dieser "LLM-Innovations"-Aktien übertreffe die Performance der anderen grössten fünf Aktien, zu denen Apple, Tesla, Berkshire Hathaway, UnitedHealth und JPMorgan zählen, als auch die Performance der Aktien von Platz elf bis 50 im S&P 500 und im Russel 2000. Daneben mache die Gruppe 53 Prozent der Performance des S&P 500, 54 Prozent der Performance des NASDAQ 100 und 68 Prozent der Wachstumsfaktorgewinne aus.
Das JPMorgan-Team um Analyst Dubravko Lakos-Bujas betrachtet diese Entwicklung, wie MarketWatch berichtet, jedoch kritisch, denn laut den Analysten hätten die KI-Gewinne in Kombination mit einer Rotation in Richtung Sicherheit dazu geführt, dass es nur einige wenige führende Aktien am Markt gibt. "Defensive Rotation und Verengung der Wachstumsführerschaft sind typischerweise ein Hinweis auf einen sich verlangsamenden Zyklus/eine Rezession", zitiert MarketWatch die Analysten.
Daneben verwiesen die Analysten darauf, dass die zehn grössten Titel nicht unbedingt die interessantesten Einstiegschancen für Anleger böten. So hätten die Aktien 11 bis 50 im S&P 500 eine grössere Bewertungsunterstützung und würden deutlich günstiger gehandelt werden als die zehn grössten Player. Bei JPMorgan sehe man ausserdem weiteren Spielraum für eine Rotation in defensive Werte wie zum Beispiel aus den Bereichen Gesundheitswesen, Versorger und Basiskonsumgüter.
Redaktion finanzen.ch
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