Auftragsrekord |
23.02.2023 15:51:00
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Knorr-Bremse-Aktie steigt: Knorr-Bremse punktet beim Umsatz
Knorr-Bremse hat vergangenes Jahr trotz deutlich höherer Umsätze wie erwartet weniger verdient.
"Wir haben (2022) erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt", sagte der neue CEO Marc Llistosella laut Mitteilung. Der Auftragseingang legte 2022 um 11,4 Prozent zu, im Schlussquartal sank er allerdings leicht um 2,3 Prozent - Analysten haben dagegen einen wesentlich stärkeren Rückgang erwartet.
Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um 6,6 Prozent auf 7,150 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBIT) sank allerdings wegen den Belastungen aus der Null-COVID-Politik in China und inflationsgetriebenen Kostenanstiegen um 21 Prozent auf 721,3 Millionen Euro, die Marge auf 10,1 von 13,7 Prozent. Im Schlussquartal stieg der Umsatz den Angaben zufolge noch um 15 Prozent auf 1,952 Milliarden Euro, das EBIT sank um 14 Prozent auf 178,1 Millionen Euro.
Nach Steuern verdiente Knorr-Bremse im Gesamtjahr 503 Millionen Euro, das waren 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,03 (Vorjahr 3,85) Euro, Analysten haben mit 3,20 Euro je Aktie mit mehr gerechnet.
Analyst sieht durchwachsenes Bild
Für Analyst Holger Schmidt von der DZ Bank zeigen die vorläufigen Resultate von Knorr-Bremse ein insgesamt eher durchwachsenes Bild. Während der Auftragseingang etwas höher ausgefallen sei als erwartet, habe der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) die Erwartungen klar verfehlt, schrieb er in einer ersten Einschätzung.
Mit dem auch zuletzt überzeugenden Auftragseingang sowie angesichts des rekordhohen Auftragsbestands sei die Geschäftsentwicklung aber relativ gut vorherzusagen, erklärte Schmidt. Mittelfristig sollte der Konzern nach seiner Einschätzung zudem von der Wiedereröffnung Chinas profitieren, wenngleich dies im ersten Halbjahr 2023 infolge lokaler Probleme wie Covid-19-bedingter Arbeitsausfälle noch nicht der Fall sein dürfte.
Bei den Anlegern an der Börse überwogen die positiven Aspekte. Die Aktie legte am Vormittag zeitweise um viereinhalb Prozent zu und wurde damit so teuer gehandelt wie seit vergangenem Juni nicht mehr. Zuletzt war sie mit einem Plus von 3,7 Prozent auf 66,22 Euro stärkster Titel im MDax, dem Index der mittelgrossen Werte.
Das Jahr 2022 war bei Knorr-Bremse von der strikten Null-Covid-Politik Chinas, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie inflationsbedingten Kostensteigerungen geprägt. Das bayerische Unternehmen hatte sich im Jahresverlauf aber bemüht, Preissteigerungen auf ihre Kunden umzulegen.
Der Umsatz kletterte auch daher 2022 vorläufigen Berechnungen zufolge um knapp sieben Prozent auf gut 7,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank jedoch auf knapp 795 Millionen Euro; ein Jahr zuvor hatte Knorr-Bremse noch gut 908 Millionen Euro erzielt. Die bereinigte operative Marge sank nun um 2,4 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent.
Der freie Barmittelzufluss geriet vergangenes Jahr besonders stark unter Druck und fiel um fast zwei Drittel auf 220 Millionen Euro. Das Unternehmen erklärte die Entwicklung mit dem Aufbau von Vorräten zur Sicherung der Lieferfähigkeit sowie Verzögerungen bei Zahlungen von Kunden. 2023 soll der freie Barmittelfluss auf 350 bis 550 Millionen Euro steigen.
Die Knorr-Bremse-Aktie zeigt sich am Donnerstag via XETRA zeitweise 3,35 Prozent fester bei 65,98 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / awp-international
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