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10.05.2016 18:48:01

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Aber deutlich unter Tageshoch

Credit Suisse GroupShs
0.80 EUR 1.02%
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   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse am Dienstag weiter erholt. Der Dax stieg um 0,7 Prozent auf 10.045 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 0,8 Prozent, damit schlossen allerdings beide Indizes erneut deutlich unter ihren Tageshöchstständen. "Die Bäume wachsen derzeit nicht in den Himmel", sagte ein Händler. Die Berichtssaison zum ersten Quartal stehe vor ihrem Abschluss und die positiven Impulse von der Dividendensaison liefen aus. Während der Markt auf neue positive Impulse warte, zögen am Horizont neue Gefahren auf wie die "Brexit"-Abstimmung in Großbritannien.

   Andererseits stabilisierten sich die Ölpreise weiter und der Yen fiel nach erneuten verbalen Interventionen des japanischen Finanzministers Taro Aso deutlich zurück. Die Yen-Schwäche stützt tendenziell die Risikobereitschaft an den Märkten. Erstmals in diesem Monat mussten mehr als 109 Yen für einen Dollar aufgewendet werden.

   Kein Störfeuer ging von niedriger als erwartet ausgefallenen Produktionskennziffern in Deutschland und Frankreich im März aus. Mit Blick auf das BIP-Wachstum in Deutschland im ersten Quartal dürfte die deutliche Aufwärtsrevision der Januar-Zahlen für einen Ausgleich sorgen, hieß es am Markt. Außerdem war der deutsche Außenhandelsüberschuss im März dank starker Exporte deutlich höher als erwartet ausgefallen. Der Euro handelte stabil knapp unter 1,14 Dollar und die Bundesanleihen notierten ebenfalls kaum verändert.

Bankenwerte im Plus - Aareal fast 10 Prozent Angeführt wurden die Gewinner der europäischen Branchenindizes von den Autoaktien, die mit einem Aufschlag von 1,8 Prozent von relativ günstigen Absatzzahlen in China profitierten. Im DAX setzten VW ihre Erholung zur Aufsichtsratsitzung am Nachmittag fort, der Kurs gewann 4,2 Prozent. BMW stiegen um 1,9 Prozent und Daimler um 0,6 Prozent.

   Daneben machte die Berichtssaison die Kurse und sie sorgte überwiegend für Aufschläge. Der Index der Bankaktien legte um 1,6 Prozent zu. Credit Suisse zogen um 5 Prozent an. Die schweizerische Bank hat im ersten Quartal die Kosten entgegen den Erwartungen drastisch senken können. Deshalb fiel auch der Verlust viel niedriger aus als befürchtet. Im Windschatten stiegen Deutsche Bank um 2,4 Prozent.

   Star des Tages am deutschen Aktienmarkt waren Aareal Bank. Sie schossen um gut 9 Prozent nach oben. Die Bank hat im ersten Quartal von einem hohen Provisionsüberschuss und einer geringeren Risikovorsorge profitiert und steigerte den Konzernbetriebsgewinn um knapp 30 Prozent auf 87 Millionen Euro. Sie schnitt damit besser ab als zugetraut. Die Analysten von Equinet bezeichneten Aareal als "sehr interessante Aktie für Rendite-Investoren". Unter den deutschen Kreditinstituten weise Aareal mit mehr als 5 Prozent für 2015 die höchste Dividendenrendite auf, und auch unter allen deutschen Nebenwerten liege sie bei dieser Kennziffer mit vorne.

   Ins Minus gedreht hatten am Nachmittag UniCredit mit einem Abschlag von 1,5 Prozent. Der Nettogewinn der italienischen Bank lag zwar deutlich über den Erwartungen, die Einnahmen entwickelten sich aber enttäuschend, wie die Analysten von Bernstein sagten.

Athen feiert Annäherung Die Börse in Athen war am Dienstag der Gewinner unter den Länderbörsen. Der ATHEX der Blue-Chips stieg um 3,9 Prozent. Die Börse feierte laut Marktteilnehmern die Annäherung in der Diskussion um einen möglichen Schuldenschnitt. Bankaktien lagen mit Aufschlägen von etwa 5 Prozent an der Spitze der Gewinnerliste.

   "Die Euro-Finanzminister sehen Griechenland auf gutem Weg und werden wohl noch im Mai die zweite Tranche des dritten Hilfskredites freigeben", sagte Christoph Weil, Analyst der Commerzbank. Die Euroländer dürften die Schuldenlast Griechenlands aber "nur in Trippelschritten" erleichtern. Denn Griechenland werde sich weiterhin schwer tun, die beschlossenen Reformen in die Praxis umzusetzen und deshalb die gehasste Privatisierung weiter hinauszögern.

   In Dollar-basierten Länder-ETFs ist Griechenland nun die beste europäische Börse seit Jahresbeginn, wie Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest aufzeigte. Das Plus liegt bei etwa 9 Prozent. Besser abgeschnitten haben nur ausgewählte Schwellenländer oder die rohstoffabhängigen Börsen in Norwegen und Kanada.

Thyssenkrupp drehen ins Plus - Munich Re leidet unter Ergo Nach einem schwachen Handelsstart drehten thyssenkrupp ins Plus und stiegen um 0,5 Prozent. Der Stahlkonzern hat zwar den Jahresausblick gesenkt und Quartalszahlen vorgelegt, die die Erwartungen nicht erfüllt haben. Der Markt habe die vorherige Jahresprognose des Stahlproduzenten "ohnehin für nicht mehr realistisch" gehalten, sagte ein Händler.

   Bei Munich Re seien die Geschäftszahlen dagegen noch etwas schlechter als ohnehin befürchtet ausgefallen. "Die Ergo-Restrukturierung scheint sich immer mehr zu einem Klotz am Bein der Munich Re zu entwickeln", meinte ein Händler. Munich Re fielen um 2,2 Prozent. K+S stiegen um 2,7 Prozent, der bereinigte Gewinn hatte im ersten Quartal die Prognosen geschlagen.

   Auf kein gutes Echo stießen die Geschäftszahlen von Nokia. Die Finnen hätten im ersten Quartal beim Umsatz etwas schlechter abgeschnitten als in den Konsensprognosen in Aussicht gestellt, sagte ein Händler. Negativ sei zudem, dass das Unternehmen für das Geschäftsfeld Technologies keine Jahresprognose gegeben habe. Nokia gaben um etwa 7 Prozent nach. Der Technologie-Index schloss als einziger europäischer Branchenindex im Minus, er verlor 0,7 Prozent.

Heideldruck liefert - Patrizia auch Im SDAX stiegen Heideldruck um 13 Prozent. "Die Kosteneinsparungen greifen", sagte Peter Rothenaicher, Analyst bei Baader-Helvea mit Blick auf den Quartalsausweis. Die Profitabilität habe sich deutlich verbessert. Im Windschatten zogen auch Koenig & Bauer deutlich um knapp 7 Prozent an.

   PATRIZIA Immobilien gewannen ebenfalls knapp 7 Prozent. Der Immobilienkonzern hat im ersten Quartal stark vom Verkauf eines Portfolios profitiert und ein operatives Ergebnis von 216,9 Millionen Euro verbucht. Ohne diesen Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf des sogenannten Harald-Portfolios hat sich das operative Ergebnis auf 14,2 Millionen Euro nahezu verdoppelt.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.978,97 +23,14 +0,8% -8,8% Stoxx-50 2.812,35 +31,84 +1,1% -9,3% Stoxx-600 336,24 +3,02 +0,9% -8,1% XETRA-DAX 10.045,44 +64,95 +0,7% -6,5% FTSE-100 London 6.156,65 +41,84 +0,7% -1,4% CAC-40 Paris 4.338,21 +15,40 +0,4% -6,4% AEX Amsterdam 436,27 +4,69 +1,1% -1,3% ATHEX-20 Athen 177,10 +6,72 +3,9% -3,4% BEL-20 Brüssel 3.363,19 +27,29 +0,8% -9,1% BUX Budapest 26.899,84 +276,13 +1,0% +12,5% OMXH-25 Helsinki 3.080,05 -2,52 -0,1% -8,3% ISE NAT. 30 Istanbul 96.576,07 -194,91 -0,2% +8,1% OMXC-20 Kopenhagen 961,03 +9,68 +1,0% -5,2% PSI 20 Lissabon 4.942,66 -7,63 -0,2% -7,1% IBEX-35 Madrid 8.775,20 +114,40 +1,3% -8,1% FTSE-MIB Mailand 17.934,72 +248,92 +1,4% -16,3% RTS Moskau 897,11 -14,91 -1,6% +18,5% OBX Oslo 533,84 +1,58 +0,3% -1,0% PX-GLOB Prag 1.129,79 +6,66 +0,6% -9,0% OMXS-30 Stockholm 1.332,58 +4,38 +0,3% -7,9% WIG-20 Warschau 1.825,17 -23,28 -1,3% -1,8% ATX Wien 2.229,06 +12,52 +0,6% -7,0% SMI Zürich 7.934,93 +109,98 +1,4% -10,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:36 Mo, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1385 -0,05% 1,1390 1,1403 +4,8% EUR/JPY 124,34 +0,37% 123,89 123,49 -2,5% EUR/CHF 1,1094 +0,30% 1,1061 1,1057 +2,0% GBP/EUR 1,2692 +0,27% 1,2658 1,2633 -6,5% USD/JPY 109,21 +0,40% 108,78 108,29 -7,0% GBP/USD 1,4450 +0,24% 1,4416 1,4406 -2,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,53 43,44 +2,5% 1,09 +9,4% Brent/ICE 45,15 43,63 +3,5% 1,52 +9,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.260,24 1.263,96 -0,3% -3,72 +18,8% Silber (Spot) 17,05 17,03 +0,1% +0,02 +23,4% Platin (Spot) 1.048,06 1.043,50 +0,4% +4,56 +17,6% Kupfer-Future 2,10 2,11 -0,38% -0,01 -2,2% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   May 10, 2016 12:17 ET (16:17 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 17 PM EDT 05-10-16

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