Pharmageschäft beflügelt |
16.10.2019 17:51:46
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Roche-Aktie von Gewinnmitnahmen belastet: Roche verbucht Umsatzplus und hebt erneut Prognose aus
Der Pharmakonzern Roche hat in den ersten neun Monaten den Umsatz prozentual zweistellig gesteigert und den Ausblick für das Gesamtjahr erneut angehoben.
Beflügelt wird der Konzern besonders vom Pharmageschäft, wo viele neue Medikamente zu einem deutlichen Umsatzplus beigetragen haben.
Im Gesamtjahr sieht die Roche Holding das Umsatzplus laut Mitteilung nun im hohen einstelligen Prozentbereich zu konstanten Wechselkursen. Im Juli hatte der Konzern den Ausblick bereits angehoben. Seitdem wurde ein Zuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zu konstanten Wechselkursen angepeilt. Beim Kerngewinn je Aktie strebt Roche weiterhin ein Wachstum an, das in etwa dem Umsatzplus entspricht. Die Dividende soll wie geplant erhöht werden.
In den neun Monaten steigerte der Konzern laut Mitteilung die Umsätze um 10 Prozent auf 46,07 Milliarden Schweizer Franken. Der Gewinn nach Steuern stieg den weiteren Angaben zufolge um knapp ein Fünftel auf 8,9 Milliarden Franken. Während Roche die Umsätze im Diagnostikgeschäft um 4 Prozent erhöhte, kletterten die Verkäufe im wesentlich wichtigeren Pharmabereich um 12 Prozent. "Unsere neuen Medikamente werden im Markt sehr gut angenommen", so Roche-CEO Severin Schwan.
So reagiert die Roche-Aktie
Die Genussscheine von Roche gerieten am Mittwoch im Verlauf zunehmend unter Druck. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen auf hohem Kursniveau.
Die Papiere des Pharmakonzern notierten zum Handelsschluss in einem schwächeren Markt um 1,57 Prozent tiefer bei 285,70 Franken. Der "Bon" hatte im Tagesverlauf zunächst kräftig zugelegt und bei 294 Franken ein Mehrjahreshoch markiert. Schon in den vergangenen Wochen ist der Kurs im Vorfeld der Bekanntgabe des Zwischenberichts gestiegen. Seit Jahresanfang beträgt das Kursplus rund 20 Prozent.
Analysten sprechen von einem starken Ergebnis.
"Das sind Gewinnmitnahmen, nachdem der Titel so gut gelaufen ist", sagt ein Händler.
Defensive Werte hätten am Mittwoch allgemein im Verlauf Terrain eingebüsst, sagt ein Börsianer und verweist auf die Berichte über Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen. "Das mag wohl auch mitgespielt und den Anlegern einen Anlass zum Verkauf geliefert haben", fügt der Händler an. Die ebenfalls defensiv eingestuften Titel Novartis (-0,2%), Sonova (-1,5%) und Swisscom (-0,8%) stünden auch unter Druck.
Ein dritter Marktteilnehmer bringt zudem die Furcht vor der angeblichen Einführung von Strafzöllen auf Schweizer Pharmaexporten, über die die "NZZ am Wochenende" unter Berufung auf gut informierte Quellen geschrieben hatte. Laut der Zeitung erwäge der amerikanische Handelsbeauftragte Lighthizer Strafzölle auf Exporte von pharmazeutischen Gütern aus der Schweiz. "Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagt er.
BASEL (Dow Jones) / awp
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