Ausblick bestätigt |
29.10.2024 16:04:37
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Straumann-Aktie bricht dennoch ein: Straumann macht mehr Umsatz im dritten Quartal
Straumann hat den Umsatz im dritten Quartal erneut gesteigert.
Straumann hat im Berichtsquartal 585,5 Millionen Franken umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das organische Wachstum wiederum beziffert die Gruppe in einem Communiqué vom Dienstag auf 11,2 Prozent.
Gewinnzahlen legt Straumann zu diesem Zeitpunkt üblicherweise nicht vor. Die aktuellen Zahlen und auch die Vorjahreswerte beziehen auf das fortgeführte Geschäft nach dem Verkauf von DrSmile im August.
"Dank unserer Kundenorientierung und dem Engagement unserer Teams konnten wir erneut stark wachsen, bei anhaltenden regionalen Unterschieden", wird Firmenlenker Guillaume Daniellot im Communiqué zitiert. Mit den Resultaten hat Straumann die Erwartungen der Finanzgemeinde (AWP-Konsens) insgesamt in etwa getroffen.
China und Europa stark
Der Fokus liegt auf der regionalen Umsatzentwicklung: Besonders starkes Wachstum gelang dem Basler Konzern erneut in Asien-Pazifik (+16,5%) - und das trotz einer hohen Vergleichsbasis, wie Straumann betont. Stärkster Wachstumstreiber sei der Bereich Implantologie gewesen, sowohl im Premium- als auch Challenger-Segment. In China habe sich die Nachfrage nach den Intraoralscannern von AlliedStar stark entwickelt.
Aber auch in der nach wie vor grössten Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) wurde ein starkes, zweistelliges Wachstum erzielt (+11,2%). Alle Regionen hätten zu dieser Entwicklung beigetragen, Haupttreiber seien Deutschland, Spanien, Italien und Belgien gewesen. Zudem seien Marktanteile gewonnen worden, und die Rückmeldungen der Kunden zum neuen Implantatsystem iEXCEL seien sehr positiv.
Lateinamerika legte hingegen belastet durch den Wechselkurs nur leicht zu (+2,3%). Organisch sei das Wachstum stark ausgefallen. In Nordamerika kam es derweil erneut zu einem Rückgang (-1,4%). Der Implantologie-Markt, das Geschäft im Bereich Kieferorthopädie und der Patientenzulauf blieben schwach, dennoch seien Marktanteile gewonnen worden.
Ausblick bestätigt
Die erst mit den Halbjahreszahlen erhöhte Prognose für das Jahr 2024 bestätigte Straumann. Der Umsatz soll im Gesamtjahr im tiefen zweistelligen Prozentbereich wachsen, und die Profitabilität (Kern EBIT-Marge) soll bei 17 bis 28 Prozent zu liegen kommen. Im ersten Halbjahr lag diese Kennzahl bei 27,8 Prozent.
In den kommenden Quartalen wird das Unternehmen weiter in Wachstum investieren und die Kapazitäten ausbauen. So wird beispielsweise in Brasilien eine dritte Neodent-Fabrik gebaut, die im Jahr 2026 ihren Betrieb aufnehmen soll. Positiv dürfte sich auch die globale Einführung des neuen Intraoralscanners SIRIOS auswirken. Dieser ergänze das IOS-Angebot der Gruppe um ein Produkt im mittleren bis unteren Preissegment.
Neben den Zahlen gab Straumann auch noch eine Personalie bekannt. Chief Consumer Officer Jason Forbes verlässt per Ende Oktober die Gruppe. Seine Stelle werde nicht neu besetzt. Forbes leitete die Direktkundengeschäfte wie DrSmile.
Straumann-Aktien nach Quartalszahlen kräftig unter Druck
Die Aktien von Straumann sind am Dienstag stark unter Druck. Analysten stören sich insbesondere an der nach wie vor schwächelnden Entwicklung in Nordamerika. Zudem hatten wohl einige auf eine erneute Erhöhung des Ausblicks spekuliert.
Im SIX-Handel gibt die Staumann-Aktie zeitweise 7,61 Prozent auf 117,70 Franken ab. Straumann gaben im laufenden Jahr bis zum Vorabend bereits 6,1 Prozent ab, hatten 2023 aber 28 Prozent zugelegt.
Insgesamt habe der Umsatz die Erwartungen erfüllt, allerdings auch nicht mehr, so der Tenor unter den Analysten. Gestützt habe insbesondere die starke Entwicklung in den Regionen EMEA und Asien, Nordamerika war hingegen erneut schwächer. Und auch das starke Wachstum in Europa habe sich im Quartalsvergleich leicht abgeschwächt - und das trotz einer einfacheren Vergleichsbasis, so etwa Jefferies. China dürfte wohl auch weiter ein Wachstumstreiber bleiben, aber das Tempo sei ungewiss.
In Bezug auf den Ausblick zeigen sich die Analysten wenig begeistert. Selbst mit einem tieferen organischen Wachstum im Schlussquartal würde Straumann seine Guidance erfüllen, heisst es beispielsweise von JPMorgan oder Goldman Sachs. Der Markt nehme wohl an, dass das Unternehmen weiter eher konservativ in seiner Zielsetzung sei, dürfe aber den Gegenwind von der Währungsseite nicht ausblenden, so beide US-Häuser. Goldman sieht die Entwicklung allerdings im aktuellen Umfeld als durchaus solide an, nachdem bereits einige Konkurrenten besonders in Nordamerika über schwache Endmärkte berichtet hätten.
Die lediglich bestätigte Guidance deute auf einen Abschwung im Schlussquartal hin, wird bei Jefferies und auch bei der UBS moniert. Der Markt erwarte derzeit für das Gesamtjahr ein organisches Plus von 13,3 Prozent, so Jefferies. Straumann hat in den ersten neun Monaten ein organisches Plus von 14,5 Prozent erzielt (Q3: +11,2%).
Ausserdem verschiebe sich für die Experten von Octavian nun auch langsam der Fokus auf den Ausblick für 2025. Und dort stelle sich etwa die Frage, ob die Markterwartungen von einem US-Wachstum von fast 10 Prozent nicht etwas zu ambitioniert sind.
Basel (awp)
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