US-Autoverkaufszahlen |
25.08.2024 14:44:00
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Tesla: Wird der Cybertruck zum Luxusobjekt?
Trotz Startschwierigkeiten und Problemen erfreut sich Tesla an hohen Verkaufszahlen seines Pick-up-Trucks. Während der Automarkt in den USA sich preislich weiter entspannt, schraubt Tesla an der Preisschraube.
• Model Y und Model 3 weiterhin beliebteste Elektrofahrzeuge in den USA
• Mehr Rabatte beim Autokauf
Start des Cybertrucks begleitet von Pannen und Problemen
Als bei der Präsentation des Cybertrucks 2019 nicht alles wie geplant lief, lachte Tesla-Chef Elon Musk den Fauxpas einfach weg. Während der Auftritt heute Kultstatus hat und fest in der Meme-Kultur verankert ist, wurden die Bilder des neuen Cybertrucks mit defekten Scheiben von Spott und Häme begleitet. Auch die verspätete Markteinführung des Cybertrucks, verbunden mit einem höheren Preis, war von technischen Problemen und Rückrufaktionen geprägt. Zudem änderte Tesla im August 2024 seine Preispolitik und entfernte das günstigste Modell aus seinem Angebot.
Tesla führt die Verkaufszahlen an
Trotz aller Hürden und der Umstellung auf eine Hochpreisstrategie scheint sich der Cybertruck gut zu verkaufen. Laut einem Bericht von Kelley Blue Book, einem führenden Fahrzeugbewertungsunternehmen, sind die Verkaufszahlen vielversprechend. KBB berichtet, dass der Cybertruck im Juli dieses Jahres das meistverkaufte Auto in den USA, mit einem Durchschnittspreis von über 100'000 US-Dollar, war. Während der durchschnittliche Transaktionspreis (ATP) für Neuwagen bei 48'401 US-Dollar lag, müssen Käufer des Cybertrucks im Schnitt 111'018 US-Dollar zahlen - fast das Dreifache des Preises, den Elon Musk 2019 für das mittlerweile gestrichene Einsteigermodell von 39'900 Dollar versprochen hatte. Doch auch die restlichen Tesla-Kunden in den USA müssen im Vergleich zum Vorjahr tiefer in die Tasche greifen. Während der EV-Markt im Jahresvergleich einen Preisrückgang von 1,5 Prozent verzeichnet, stiegen die ATPs bei Tesla um etwa 11 Prozent auf 59'593 US-Dollar. Zwar treibt der Cybertruck diesen Schnitt nach oben, doch vor allem die Einstiegsmodelle von Tesla sind von drastischen Preissteigerungen betroffen. Der Model Y und der Model 3, die beiden meistverkauften Elektroautos in den USA, verzeichneten seit Jahresbeginn eine Preissteigerung von 5 Prozent beziehungsweise beträchtlichen 30 Prozent.
Mehr Anreize und Rabatte im restlichen Automarkt
Während bei Tesla hohe Preissteigerungen zu beobachten sind, bleibt der restliche US-Neuwagenmarkt relativ stabil. Mit einer Abnahme des durchschnittlichen Transaktionspreises (ATP) um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat sinken die durchschnittlichen Kosten für Neufahrzeuge bereits den zehnten Monat in Folge. Deutlich gestiegen sind jedoch die Rabatte: Ein amerikanischer Käufer eines Neuwagens kann inzwischen Rabatte in Höhe von durchschnittlich sieben Prozent des Fahrzeugpreises erwarten - eine Steigerung von etwa 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiterhin sehr beliebt in den USA sind grosse Pickup-Trucks. Wie in den vergangenen Jahren waren auch im Juli 2024 die Ford F-Serie und der Chevrolet Silverado, des GM Mutterkonzerns, die meistverkauften Fahrzeuge in den USA.
Baldige Einführung in Deutschland?
Verlässliche Informationen darüber, ob der Cybertruck bald auf deutschen Strassen unterwegs sein wird, gibt es seitens Tesla bisher nicht. Zwar wurde das Modell im Mai 2024 offiziell in Berlin vorgestellt und ist auch auf der eigenen Website zu finden, doch es fehlen sowohl Preisangaben, als auch ein Datum für eine mögliche Markteinführung. Auch Automobil-Experten äussern Bedenken hinsichtlich einer zeitnahen Einführung auf dem europäischen Markt. Laut dem ADAC gibt es ernsthafte Zweifel, ob der Cybertruck überhaupt eine Zulassung erhalten könnte. Das auffällige Design des Elektro-Pickups, das zu den grössten Verkaufsargumenten zählt, könnte dabei problematisch sein. Die hohen Kanten und die kugelsichere Aussenhülle bieten im Falle eines Unfalls, insbesondere im Kontakt mit Passanten, nur wenig Schutz. Die strengen Auflagen zum Fussgängerschutz könnten umfassende Anpassungen erfordern, die erneut mit erheblichen Kosten verbunden wären. Zudem machen die hohe Nachfrage und die guten Verkaufszahlen in den USA eine Markteinführung auf dem europäischen Markt vorerst unattraktiv.
Redaktion finanzen.ch
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