Krypto-Eldorado |
24.11.2023 22:19:00
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Bereit für den nächsten Krypto-Run: Immer mehr Schweizer Banken bieten Krypto-Dienstleistungen an
Am Kryptomarkt geht es seit einigen Wochen endlich wieder aufwärts - und die heimischen Geldhäuser bringen sich in Stellung, um von dem erwarteten Anziehen der Nachfrage nach Bitcoin und Co. zu profitieren. Einige Banken bieten bereits Kryptodienstleistungen an, andere arbeiten derzeit noch an solchen Angeboten. Die Schweiz dürfte damit ihren Vorsprung als Krypto-Eldorado weiter ausbauen.
• Fokus auf Bitcoin und Ethereum
• Angebote dürften helfen, Kryptos als Anlageklasse zu etablieren und Markt zu verbreitern
Der lange Kryptowinter scheint 2023 endlich ein Ende gefunden zu haben: Der Bitcoin konnte seit Jahresbeginn um rund 125 Prozent zulegen, für die zweitgrösste Kryptowährung Ethereum ging es im gleichen Zeitraum um rund 72 Prozent nach oben (Stand: 23. November 2023) - und die Schweizer Banken bringen sich in Position, um von diesem neuen Krypto-Aufschwung zu profitieren. So arbeiten immer mehr heimische Institute an einem Basisangebot für digitale Assets, oder haben dieses sogar in den letzten Wochen bereits lanciert.
Immer mehr Schweizer Banken ermöglichen einfachen Krypto-Handel
Die erste Staatsbank, die den Handel mit Bitcoin, Ethereum und Co. in ihr Angebot aufgenommen hat, war laut "Blick.ch" die Zuger Kantonalbank. Sie bietet seit Anfang Oktober die Anlage, den Handel und die Verwahrung von digitalen Coins an. "Seit heute können Kundinnen und Kunden in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, Litecoin, Polygon und Uniswap investieren", teilte die Zuger KB laut "finews.ch" zum Start des Angebots mit. Die Infrastruktur für die Krypto-Dienstleistungen kommt dabei von der Kryptobank Sygnum. Sygnum besitzt laut Pressemitteilung bereits seit August 2019 eine Bank- und Effektenhändlerlizenz von der Finma. "Dies ist das erste Mal, dass diese Lizenz an einen Digital-Asset-Spezialisten mit einer unabhängig kontrollierten, skalierbaren und zukunftssicheren Banklösung vergeben wird", hiess es damals in der Mitteilung der Kryptobank. Neben der Zuger KB bedient Sygnum inzwischen noch weitere Kunden auf ihrer Firmenkunden-Plattform. "finews.ch" spricht von mehr als 15 Schweizer Banken und internationalen Finanzinstituten, darunter auch Postfinance und die Luzerner Kantonalbank, deren Angebot sich aktuell aber offenbar noch in der Entwicklung befindet. "Wir haben weiterhin eine starke, wachsende Firmenkunden-Pipeline mit vielen Partnern, die sich aktiv darauf vorbereiten, die Kundennachfrage vor dem nächsten Marktaufschwung zu erfüllen", sagte ein Sygnum-Sprecher gegenüber "finews.ch".
Auch die St. Galler Kantonalbank (SGKB) bietet seit Anfang November Verwahrung und Brokerage-Dienstleistungen für einige digitale Assets an, allerdings wohl noch nicht für alle Kunden. "Wir freuen uns, einem ausgewählten Kundenstamm den Zugang zu digitalen Vermögenswerten und zur digitalen Wirtschaft zu ermöglichen", sagte Falk Kohlmann, Leiter Marktdienstleistungen der SGKB, laut "Cointelegraph". Die fünftgrösste Bank der Schweiz konzentriert sich dabei zunächst auf Bitcoin und Ethereum, will ihr Angebot aber entsprechend der Kundennachfrage in Zukunft ausweiten. Die SGKB arbeitet dabei mit der Kryptobank Seba zusammen, die ebenfalls seit 2019 eine Banklizenz von der Finma besitzt. Das Ziel der Partnerschaft sei es, den Bankkunden einen nahtlosen Zugang zu Kryptowährungen innerhalb ihrer Anlageportfolios zu ermöglichen, so "Cointelegraph". Seba arbeitet - ausser mit der SGKB - laut "finews.ch" unter anderem auch mit der Privatbank Julius Bär und der Liechtensteiner LGT Bank zusammen. Dabei stelle auch die Seba laut dem Nachrichtenportal ein wachsendes Interesse an Kryptowährungen fest und baue ihr Netzwerk momentan weiter aus.
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Laut "Cointelegraph" haben aber auch noch viele weitere lokale Banken Krypto-Dienstleistungen eingeführt. So habe etwa mit der Dukascopy Bank im September eine weitere lizenzierte Schweizer Bank ihr eigenes Krypto-Angebot lanciert, das Marginal-Trading und Online-Konten für Privatanleger umfasse. Auch die Valiant Bank biete ihren Privatkunden laut "Crypto Valley Journal" seit Juli 2023 die Möglichkeit, am Markt für digitale Vermögenswerte teilzunehmen. Und in den nächsten Wochen dürften wohl noch weitere Schweizer Banken ein Angebot für Krypto-Basisdienstleistungen lancieren. "finews.ch" spricht unter Berufung auf Insider von mindestens zehn Instituten, die kurz vor der Ziellinie stünden. Darunter sollen sich auch sehr grosse Banken befinden.
Vorteile für Banken, Kunden und gesamten Kryptomarkt
Die Bemühungen der Banken für eine Integration von Krypto-Basisdienstleistungen laufen offenbar bereits seit mehreren Monaten. Wie Dirk Klee, CEO des Krypto-Brokers Bitcoin Suisse, gegenüber "finews.ch" berichtet, sei die Aktivität bei den Anbietern im Jahr 2023 hoch gewesen und es sei das ganze Jahr über in Infrastruktur und Plattformen investiert worden. Nun seien diese Strukturen bereit, so Klee. Zeitlich passt es somit wunderbar zum aktuellen Aufschwung auf dem Kryptowährungsmarkt. Die Strategien der heimischen Banken für den Eintritt in den Kryptomarkt würden sich dabei laut "finews.ch" ähneln. Sie würden darauf abzielen, ihr Angebot zukunftssicherer zu machen, Mittelabflüsse zu vermeiden und die Erträge durch das Vordringen in neue Märkte zu steigern. Durch das Anbieten von Basisdienstleistungen im Kryptobereich tragen die heimischen Geldhäuser aber auch dazu bei, digitale Investments zu einer vollwertigen Anlageklasse zu machen. Ausserdem erfüllen sie damit offenbar auch die Wünsche ihrer Kunden. So würden sich vermögende Kunden laut Bitcoin-Suisse-CEO Klee zunehmend auch bei ihren Krypto-Investitionen eine professionelle Beratung wünschen.
Und auch für die Kunden dürfte der Einstieg etablierter Banken in den Kryptosektor Vorteile bringen. "Wir sind sicher, dass die digitalen Vermögenswerte unserer Kunden durch die Verwahrung eines professionellen und zertifizierten Anbieters mit umfassender Erfahrung in diesem Bereich geschützt sind", sagte etwa Falk Kohlmann von der SGKB laut "Cointelegraph". Auch bei Postfinance hob man laut "20min.ch" die höhere Sicherheit durch den Krypto-Handel bei einer Bank als Vorteil hervor. So seien von einer Bank verwahrte Krypto-Anlagen in der Regel weniger anfällig für Hackerangriffe oder Diebstähle. Laut der Post-Tochter würden sich zudem auch Vereinfachungen für die Steuererklärung ergeben.
Schweiz wird Vorreiterrolle im Kryptosektor gerecht
Die Schweiz dürfte durch das zunehmende Angebot der heimischen Banken ihre Vorreiterrolle im Kryptobereich in Zukunft weiter ausbauen können. Nachdem die Schweiz als eines der ersten Länder im Jahr 2021 gesetzliche Rahmenbedingungen für die Blockchain-Technologie erlassen hat, wagen die etablierten Banken nun den nächsten Schritt. Sie seien "im internationalen Vergleich besonders gut aufgestellt", sagte Krypto-Experte Pascal Hügli laut "20min.ch". Das sei nicht zuletzt auch der politischen Stabilität der Schweiz und der Nähe zum Krypto-Valley mit geballtem Krypto-Know-how geschuldet.
Redaktion finanzen.ch
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