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US-Wirtschaftspolitik 26.05.2025 15:29:00

Christine Lagarde: Stärkerer militärischer Schutz für den Euro nötig

Christine Lagarde: Stärkerer militärischer Schutz für den Euro nötig

Dem Euroraum bietet sich nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde wegen der aktuellen US-Wirtschaftspolitik die Gelegenheit, die internationale Rolle des Euro auszubauen, was Europa Vorteile bringen würde.

In einer Rede in der Hertie School zählte Lagarde die wichtigsten Voraussetzungen auf, die Europa dafür erfüllen müsste. Eine davon - die Nutzung als Handelswährung - ist Lagarde zufolge schon gut vorangekommen, eine andere noch nicht.

"Tatsächlich ist der Anteil des Euro an der weltweiten Fakturierung von Exporten bereits so hoch wie der Anteil des US-Dollar", sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext. In puncto Bedeutung als Reservewährung hinke der Euro aber weiter hinterher, was daran liege, dass sich Anleger - insbesondere staatliche - auf zusätzliche Weise geopolitisch absichern wollten. "Sie investieren in die Vermögenswerte von Regionen, die verlässliche Sicherheitspartner sind und ihre Verpflichtungen mit harter Macht wahrnehmen können", sagte die EZB-Präsidentin.

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Daher müsse eine glaubwürdige geopolitische Grundlage auch auf robusten militärischen Partnerschaften beruhen. "Diese doppelte Stärke ist das Wichtigste, was wir aus der Dominanz des US-Dollar lernen können", betonte sie. Sie sei nicht nur ein Produkt wirtschaftlicher Fundamentaldaten, sondern werde auch durch US-Sicherheitsgarantien kräftig verstärkt. Diese Garantien vertieften nicht nur die Handelsbeziehungen, sondern erhöhten auch den Anteil einer Währung an den Währungsreserven um bis zu 30 Prozentpunkte.

Höhere Nachfrage nach Euro müsste auch erfüllbar sein

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, muss die Nachfrage Lagarde zufolge aber auch bedient werden können, und dazu brauche es sowohl Wachstumschancen als auch die Möglichkeit, in dieses Wachstum zu investieren. "Wachstum sorgt für robuste Renditen, die es wiederum für Anleger attraktiver machen, Vermögenswerte in einer bestimmten Währung zu halten", sagte sie. Die Kapitalmärkte böten Investitionsgelegenheiten und führten Mittel wachstumsförderlichen Verwendungszwecken zu. Gebe es an den Kapitalmärkten genügend sichere Vermögenswerte, könnten Anleger ihre Positionen effizient absichern.

"Kommt es zu einem Schock, und verlieren riskantere Investitionen an Wert, legen die sicheren Vermögenswerte der Anleger an Wert zu. Es gibt also ein komplettes Ökosystem für Investitionen in eine Währung. Dass der US-Dollar in der Zwischenkriegszeit die Vormachtstellung errang, war mit Sicherheit auch dieser Konstellation geschuldet", erläuterte Lagarde.

Sie ist der Meinung, dass Europa über alle erforderlichen Faktoren verfüge, diese aber nicht miteinander verknüpfe. "Trotz der Grösse unseres Binnenmarkts sind wir bei der Wachstumsleistung und bei den Marktrenditen hinter die Vereinigten Staaten zurückgefallen", sagte sie. Trotz der beachtlichen Höhe der verfügbaren Ersparnisse fehle es an der nötigen Integration der Kapitalmärkte, damit ein grösserer Teil der Mittel in wachstumsfördernde Projekte fliessen könne. Und trotz der insgesamt soliden Haushaltslage sei das Angebot an sicheren Vermögenswerten verhältnismässig gering.

Europa muss Binnenwirtschaft reformieren

Lagardes Fazit: "Wenn uns ernsthaft daran gelegen ist, dass der Euro international eine grössere Rolle spielt, müssen wir zuallererst die Binnenwirtschaft reformieren." Auch müsse Europa es schaffen, eine solide rechtliche und institutionelle Grundlage aufrechtzuerhalten. "Kommt einmal Unsicherheit bezüglich der Stabilität des rechtlichen und institutionellen Rahmens auf, hat dies unweigerlich Konsequenzen für die Nutzung einer Währung", sagte die EZB-Präsidentin unter Verweis auf die aktuelle Schwäche von US-Dollar und US-Treasuries.

DJG/hab/sha

DOW JONES

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