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Ethereum-Mastermind 02.07.2023 14:48:00

Drei wichtige Änderungen: Das braucht die Ethereum-Blockchain laut Vitalik Buterin zum Überleben

Drei wichtige Änderungen: Das braucht die Ethereum-Blockchain laut Vitalik Buterin zum Überleben

Vitalik Buterin gilt als das Genie hinter der Krypto-Währung Ethereum. Dabei scheut das Mastermind nicht davor zurück, Fehler an der von ihm mit erdachten Cyberdevise offenzulegen. Jüngst teilte Buterin auf seinem Blog mit, welche drei grossen Veränderungen die Ethereum-Blockchain durchlaufen müsse, wenn sie langfristig überleben wolle.

• Vitalik Buterin beschreibt drei nötige Veränderungen des Ethereum-Netzwerks
• Skalierbarkeit, Wallet-Sicherheit und Privatsphäre müssen angegangen werden
• Veränderungen unabdingbar für Zukunftsfähigkeit von Ethereum

In der noch jungen Kryptowelt ist die Ethereum-Blockchain mit der dazugehörigen Kryptowährung Ether nicht mehr wegzudenken. Seit die Cyberdevise im Juli 2015 von Vitalik Buterin, Gavin Wood und Jeffrey Wilcke entwickelt wurde, hat sich die Blockchain zu einer der wichtigsten Technologien der Kryptowelt entwickelt. Dabei bildet Ethereum die Grundlage für zahlreiche andere Kryptowährungen und Features des Kryptoversums und trägt insbesondere zur Weiterentwicklung des noch jungen Finanzzweigs der Dezentralen Finanzen (DeFi) bei.

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Um stets den sich verändernden Anforderungen des Kryptoversums gerecht und nicht von anderen Kryptoentwicklungen abgehängt zu werden, wurde die zugrunde liegende Blockchain in der Vergangenheit durch unterschiedliche Upgrades immer wieder verbessert. Eine der bedeutendsten Veränderungen war die Umstellung des Proof-of-Work-Verfahrens auf den Proof-of-Stake-Prozess im September 2022. Dennoch darf sich die Blockchain laut Mitgründer Buterin nicht auf vergangenen Innovationen ausruhen, wenn die Kryptowährung zukunftsfähig bleiben möchte.

Drei nötige Veränderungen des Ethereum-Netzwerks

In einem Blogpost teilte der Kryptoexperte erst kürzlich seine Gedanken dazu, welche drei grossen Veränderungen Ethereum am dringendsten unterlaufen müsse, wenn die Blockchain nicht scheitern soll: "Während sich Ethereum von einer jungen, experimentellen Technologie in einen ausgereiften Tech-Stack weiterentwickelt, der dem Durchschnittsnutzer ein offenes, globales und erlaubnisfreies Nutzungserlebnis ermöglicht, gibt es drei bedeutende technische Veränderungen, die der Stack durchleben muss und das ungefähr gleichzeitig", so Buterin. Diese drei Veränderungen betreffen Skalierbarkeit, Sicherheit von Wallets und Privatsphäre. Dabei ging Buterin auf jeden dieser drei Punkte im Detail ein und bot auch bereits Lösungsansätze, wie sie sich seiner Meinung nach verbessern liessen.

Skalierung - Bessere Verankerung von Layer-2-Lösungen

Sollte es laut Buterin keine Verbesserung bei der Skalierung des Ethereum-Netzwerks geben, werde die Blockchain untergehen, da jede Transaktion aktuell 3,75 US-Dollar koste. Im Zuge eines Bullen-Runs seien sogar Preise bis 82,48 US-Dollar möglich. Dies würde auf lange Sicht dazu führen, dass Entwickler von Produkten, die auf den Massenmarkt abzielen, sich nach anderen Lösungen auf zentralisierten Plattformen umschauen würden. Eine Lösung sei laut dem Ethereum-Gründer hier die verbesserte Verankerung von Layer-2-Lösungen durch sogenannte Rollups. Hierbei wird die geringe Transaktionsstärke von Ethereum umgangen, in dem Transaktionen zunächst ausserhalb der Ether-Blockchain durchgeführt und erst danach gebündelt auf der Ethereum-Blockchain dokumentiert werden. Dadurch wird die Blockchain entlastet und die Transaktionskosten sinken.

Sicherheit von Wallets - Umstieg auf Smart Contract Wallets

Bezüglich der Verbesserung der Sicherheit von Krypto-Wallets forderte Buterin, dass Krypto-Anbieter ihre bisherigen digitalen Geldbörsen zu sogenannten Smart Contract Wallets weiterentwickeln müssten. Gäbe es keine Verbesserung der Wallet-Sicherheit, könne Ethereum langfristig nicht bestehen, da sich die Nutzer nicht damit wohlfühlen würden, ihre Gelder und nicht-finanziellen Vermögenswerte dort aufzubewahren und stattdessen auf zentralisierte Börsen setzen würden. Smart Contract Wallets würden hingegen zusätzliche Sicherheitsfeatures bieten und die Nutzererfahrung als Ganzes erheblich verbessern. So könnten hier Transaktionen automatisiert ablaufen und auch verschiedene Token zur Begleichung von Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain genutzt werden.

Privatsphäre - Verbesserter Datenschutz um Innovationen zu ermöglichen

Beim Thema Schutz der Privatsphäre forderte Buterin, dass es stets die Möglichkeit geben müsse, dass Finanztransfers unter Wahrung der Privatsphäre verfügbar sein müssten. Ausserdem müsse sichergestellt werden, "dass alle anderen Gadgets, die entwickelt werden (soziale Wiederherstellung, Identität, Reputation) ebenso die Privatsphäre wahren". Sollte es Ethereum nicht gelingen, dies zu gewährleisten, würde dies dazu führen, dass Nutzer, die nicht damit einverstanden sind, dass alle Transaktionen öffentlich einsehbar sind, letztlich nach zentralisierten Lösungen suchen würden, die ihre Daten zumindest teilweise schützen würden. Hier gehe es auch um Innovationen im Bereich der Dezentralen Finanzen, die mit dem aktuellen fehlenden Datenschutz nicht kompatibel sind. Aus diesem Grund sei die Verbesserung der Privatsphäre und des Datenschutzes nicht nur eine ethische Überlegung, sondern trage auch dazu bei, dass das Krypto-Projekt als solches wettbewerbsfähig bleibe.

Veränderungen nicht optional

Wie Buterin in seinem Blogpost abschliessend erklärte, sei es bei den beschriebenen nötigen Veränderungen von grösster Bedeutung, dass alles für den Nutzer verständlich und dezentralisiert bleibe. Nutzer sollten stets einen guten Überblick darüber haben, über welche Assets sie aktuell verfügen und ob es für sie bestimmte Nachrichten gäbe. Zur Erreichung der beschriebenen Ziele sollten laut dem Ethereum-Mitgründer stets open-sourced Werkzeuge verwendet werden, statt auf firmeneigene Lösungen zu setzen. Ihm sei klar, dass es viel Arbeit erfordere, die bestehenden Herausforderungen anzugehen und eben solche Lösungen zu finden, die nicht dazu führten, dass die Bezahlinfrastruktur noch komplizierter oder obskurer werde und Entwickler Probleme damit bekommen würden, zu begreifen, was vor sich gehe und wie sie sich dem neuen Kontext anpassen sollten. Dennoch sei es für die Zukunft von Ethereum unerlässlich, dass diese Veränderungen angegangen würden: "Es geht nicht um technische Machbarkeit, sondern um die tatsächliche Zugänglichkeit für reguläre Nutzer. Wir müssen uns dieser Herausforderung stellen", so Buterin.

Redaktion finanzen.ch

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