Krypto-Regulierung |
01.06.2024 23:21:00
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Norwegen will Krypto-Mining stärker regulieren
Der immense Stromverbrauch führt dazu, dass die Kryptowährung Bitcoin immer wieder in der Kritik steht. In einem Interview haben nun zwei norwegische Minister angekündigt, das Krypto-Mining in Norwegen stärker zu regulieren.
• Registrierungs- und Offenlegungspflichten sollen für grössere Transparenz sorgen
• Datenanalyse: Stromverbrauch von Bitcoin grösser als der von Ägypten
Mining-Industrie in Norwegen "nicht willkommen"
Die norwegische Regierung plant laut den Aussagen zweier Minister gegenüber der norwegischen Tageszeitung Verdens Gang, Betreiber von Kryptowährungs-Mininganlagen stärker zu regulieren. In einem Interview mit Verdens Gang gaben die Digitalisierungsministerin Karianne Tung und der Energieminister Terje Aasland bekannt, dass ein Gesetz geplant sei, dass eine Registrierungspflicht für die Betreiber von Rechenzentren sowie eine Offenlegungspflicht für die angebotenen Dienste vorschreibe. Der Zweck dieser Massnahmen bestehe darin, sozial vorteilhafte Rechenzentren von klimaschädlichen Krypto-Mining-Projekten zu trennen. Die beiden Minister gehen davon aus, dass durch diese Registrierungspflicht die Kommunalpolitiker in den norwegischen Kommunen besser informiert sein werden, um über die Einrichtung von Rechenzentren vor Ort zu entscheiden.
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Energieminister Aasland sagte, dass die Kryptowährungsindustrie eine energieintensive Branche sei, deren Aktivitäten nicht im Einklang mit Norwegens Zielen stünden. "Sie sind in Norwegen nicht willkommen. Wir wollen ernsthafte Akteure, die für die Gesellschaft wichtig sind", so Aasland. Norwegen werde somit das erste Land in Europa, das eine solch umfassende Regulierung für Rechenzentren einführt, betonte Tung.
Stromverbrauch von Bitcoin höher als der von Ägypten und Polen
Schon seit geraumer Zeit steht Bitcoin wegen seines enormen Energieverbrauchs in der Kritik. Der energieintensive Proof-of-Work-Mechanismus (PoW) der Kryptowährung führt dazu, dass das "Schürfen" neuer Bitcoins, also das sogenannte Mining, eine beträchtliche Menge an Energie verbraucht. Der PoW-Mechanismus ist ein integraler Bestandteil der Kryptowährung und gewährleistet, dass das Netzwerk seinen dezentralen Validierungsmechanismus beibehält.
Laut dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index (CBECI) belief sich der geschätzte jährliche Energiebedarf des globalen Bitcoin-Netzwerks im Jahr 2023 auf insgesamt etwa 120 Terrawattstunden. Der annualisierte Jahresverbrauch lag Ende April 2024 bei 172,10 Terrawattstunden, was einem Anteil von 0,67 Prozent am gesamten weltweiten Stromverbrauch von 25.530 Terrawattstunden entspricht. Bitcoin verbraucht somit mehr als manche Länder, beispielsweise Polen (158,2 Terrawattstunden pro Jahr) und Ägypten (168,3 Terrawattstunden pro Jahr).
Doch nicht alle Kryptowährungen haben einen so hohen Stromverbrauch. Ethereum zum Beispiel basiert auf dem grundlegend anderen Proof-of-Stake-Mechanismus (PoS), der keine so grosse Menge an Energie erfordert. Laut dem Cambridge Blockchain Network Sustainability Index betrug der gesamte Stromverbrauch von Ethereum im Jahr 2023 lediglich 5,58 Gigawattstunden (GWh).
USA und China sind die führenden Mining-Hotspots
Schaut man sich die Daten des CBECI an, so stechen die USA und China als die grössten Standorte für das Bitcoin-Mining heraus. Laut der "Bitcoin Mining Map" des CBECI betrug der durchschnittliche monatliche Hashrate-Anteil im Januar 2022 in den USA 37,84 Prozent und in China 21,11 Prozent. Norwegen hingegen hatte einen Anteil von nur 0,74 Prozent.
Der Anteil chinesischer Miner hat in den letzten Jahren drastisch abgenommen, insbesondere nachdem das Mining im Jahr 2021 verboten wurde. Im September 2019 lag der Hashrate-Anteil Chinas noch bei knapp 75 Prozent. Dennoch ist es bemerkenswert, dass China trotz des Verbots immer noch den zweiten Platz einnimmt. Dies deutet darauf hin, wie schwer es tatsächlich ist, das Mining effektiv zu unterbinden.
Bitcoin verursacht hohe CO2 Emissionen
Die Kritik an dem grossen Stromverbrauch von Bitcoin hängt auch mit der grossen Umweltbelastung durch das Bitcoin-Netzwerk zusammen. Der CBECI schätzt, dass die annualisierten Emissionen des Bitcoin-Netzwerks Ende April 2024 bei rund 87 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (MtCO2e) lagen, da ein Grossteil dieser Emissionen aus der Nutzung fossiler Ressourcen resultiert. Diese annualisierten Emissionen sind ein jährliches Mass, das der Gesamtmenge der im Laufe eines Jahres emittierten Treibhausgase entspricht, unter der Annahme kontinuierlicher Emissionen in der aktuellen Rate.
Der Anteil von Bitcoin an den globalen Treibhausgasemissionen beträgt somit 0,18 Prozent. Im Vergleich zu anderen Ländern liegt Bitcoin in Bezug auf die Treibhausgasemissionen vor ganz Griechenland, das 79,9 MtCO2e pro Jahr emittiert und ist etwa gleichauf mit Israel, das laut CBEDCI 87,3 MtCO2e pro Jahr ausstösst.
Redaktion finanzen.ch
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