ETF-Markt Europa |
15.07.2024 22:24:00
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DWS, Vanguard, BlackRock & Co.: So hat sich Europas ETF-Markt in Q2 entwickelt
Der europäische ETF-Markt rückt immer mehr in den Fokus der Anleger. So haben sich die grössten Vermögensverwalter im zweiten Quartal geschlagen.
• Europa-ETFs verzeichnen im zweiten Quartal einen Zufluss von 59,1 Milliarden US-Dollar
• Europas grösste Vermögensverwalter im Überblick
Europa-ETFs im Fokus
Die Zuflüsse in europäische ETFs sind im Vergleich zu US-amerikanischen zuletzt klar angestiegen. Sidi Kleefeld, Leiter Sales Advisory & Strategy bei Xtrackers (DWS), erklärt gegenüber extraETF, dass dies vor allem an der Bewertung der ETFs liege. In den vergangenen Jahren haben US-Aktien eine starke Entwicklung gezeigt. Das gilt insbesondere für die sogenannten "Glorreichen Sieben". Diese Unternehmen haben die US-Aktienindizes erheblich beflügelt. Investoren fragen sich nun jedoch, wo attraktive Bewertungen zu finden sind. "Und da rückt Europa aufgrund der vergleichsweise schwächeren Entwicklung in der Vergangenheit in den Fokus. Wir sehen bei den deutschen Werten Zuflüsse, das Gleiche gilt für den EURO STOXX 50, obwohl der Index grundsätzlich gar nicht so beliebt war, weil er nur 50 Titel hat. Auch europäische Nebenwerte spielen eine zunehmende Rolle", so Kleefeld.
Insgesamt verzeichneten Europa-ETFs im zweiten Quartal einen Zufluss von 59,1 Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal waren es nur 49,4 Milliarden Dollar gewesen, da die optimistische Stimmung für risikoreiche Anlagen anhielt, wie ETF Stream in Berufung auf Daten von ETFbook berichtet. Dabei profitierten vor allem DWS, Vanguard und State Street Global Advisors (SSGA) von einer konstanten Nachfrage nach Kernaktien.
DWS, Vanguard, BlackRock & Co. in Q2 mit Zuflüssen
BlackRock verzeichnete im zweiten Quartal Zuflüsse von 23,4 Milliarden US-Dollar, die höchsten unter allen ETF-Anbietern. Damit stiegen die gesamten verwalteten Vermögenswerte auf 880 Milliarden US-Dollar. Dabei verzeichnete vor allem der iShares Core S&P 500 UCITS ETF (CSPX) mit 3,8 Milliarden US-Dollar die höchsten Zuflüsse aller europäischen ETFs.
DWS erzielte im zweiten Quartal unterdessen die zweithöchsten ETF-Zuflüsse. Die Zuflüsse des deutschen Vermögensverwalters von 7,4 Milliarden US-Dollar erhöhten das verwaltete Vermögen auf 217 Milliarden US-Dollar, was einem Marktanteil von 10,5 Prozent am zwei Billionen US-Dollar grossen europäischen Markt entspricht. Ein wesentlicher Faktor für das starke Quartalsergebnis war ETF Stream zufolge die anhaltende Nachfrage nach dem Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (XEON), der im zweiten Quartal Zuflüsse von zwei Milliarden US-Dollar verzeichnete.
Auch Vanguard kann auf ein erfolgreiches Quartal zurückblicken, mit Zuflüssen von 5,9 Milliarden US-Dollar. Diese basieren insbesondere auf der starken Nachfrage nach globalen Aktien-ETFs und kurzfristigen US-Staatsanleihen-ETFs. Neben DWS war Vanguard in diesem Jahr einer der stärksten Performer, da die Nachfrage nach Kern-ETF-Engagements in Europa weiterhin steigt, erläutert ETF Stream.
Die Entscheidung von SSGA, die Gebühr für seinen SPDR S&P 500 UCITS ETF (SPY5) im vergangenen Oktober auf 0,03 Prozent zu senken, trug massgeblich zur starken Performance des Vermögensverwalters im zweiten Quartal bei. SSGA verzeichnete im besagten Zeitraum Zuflüsse von 5,5 Milliarden US-Dollar, wobei SPY5 mit 2,5 Milliarden US-Dollar Netto-Neugeld die zweithöchsten Zuflüsse aller europäischen ETFs anzog.
Unter den kleineren Akteuren schnitt VanEck mit Zuflüssen von 1,1 Milliarden US-Dollar im 2. Quartal ebenfalls hervorragend ab. Der US-Vermögensverwalter überschritt im Mai die Marke von zehn Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen bei europäischen ETFs, ein bedeutender Meilenstein für das Unternehmen.
Zudem verzeichneten auch Invesco, JPMorgan Asset Management, HSBC Asset Management sowie BNP Paribas Asset Management Zuflüsse im vergangenen Quartal. Der Zufluss bei Invesco betrug im vergangenen Quartal 3,5 Milliarden US-Dollar. Bei JPMorgan Asset Management betrug der Zufluss im zweiten Quartal 3,4 Milliarden US-Dollar. HSBC Asset Management verzeichnete im selben Zeitraum einen Zufluss von 2,6 Milliarden US-Dollar. Bei BNP Paribas Asset Management lag der Zufluss bei 1,6 Milliarden US-Dollar.
Amundi bleibt zurück - LGIM & WisdomTree mit Abfüssen
Unterdessen hatte Amundi nach der Übernahme von LyInvexor weiterhin Schwierigkeiten im Wettbewerb mit seinen Konkurrenten. Europas grösster Vermögensverwalter verzeichnete im zweiten Quartal jedoch immerhin noch Zuflüsse von 4,9 Milliarden US-Dollar, wodurch sein verwaltetes Vermögen auf 254 Milliarden US-Dollar stieg.
Am anderen Ende des Spektrums setzte Legal & General Investment Management (LGIM) seinen schwierigen Jahresstart fort und verzeichnete Abflüsse von 1,2 Milliarden US-Dollar - und damit die höchsten unter allen europäischen ETF-Emittenten. Der britische Vermögensverwalter hat in diesem Jahr mit der nachlassenden Nachfrage nach ESG-Produkten zu kämpfen, da Anleger im Laufe des Quartals 1,2 Milliarden US-Dollar aus L&G US ESG Exclusions Paris Aligned UCITS ETF (RIUS) abzogen so ETF Stream.
Auch für WisdomTree war das Quartal herausfordernd aufgrund, dies lag vor allem an der nachlassenden Nachfrage nach Rohstoff-ETPs. Der Vermögensverwalter verzeichnete Abflüsse von 790 Millionen US-Dollar, darunter erhebliche Abflüsse aus seinen Kupfer- und physischen Silber-ETCs.
Redaktion finanzen.ch
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